Marion hat mit Isabell Zacharias und einigen anderen das Schülerzentrum Krabat und das Asylbewerberheim besucht
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Dort schilderte die Leiterin Christa Rembart die
Arbeit mit den 6 bis 15jährigen Kindern und Jugendlichen aus allen
Pfarrkirchner Schultypen. Darunter befinden sich viele Kinder mit
Migrationshintergrund und Inklusionskinder. Gespräche mit den Streetworkern machten deutlich, dass es vor allem Probleme dabei
gibt, Wohnungen für die Jugendlichen zu finden. Diese sind oft ohne eigenes
Verschulden in Not geraten. Die Projekte „Hacke dicht. Heut mal nicht“
und „Wir gegen Gewalt“ werden kostenlos angeboten und nur aus Spendengeldern
finanziert. Manche Fälle werden übergeben, in der Regel aber sind die
Streetworker auf der Straße unterwegs, um von sich aus mit Jugendlichen in
Kontakt zu treten. Dabei hat es für sie keine Relevanz, wie hoch der Anteil von
Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei den Betreuten ist. „Das kann ich
nicht sagen“ erklärt Streetworker Kandlbinder auf Nachfrage „da es für unsere Arbeit keine
Rolle spielt. Wir sind parteilich für die Jugendlichen und engagieren uns in
deren Interesse“. Nähere Informationen über die Arbeit der Streetworker gibt es
auf der Seite www.streetwork-pfarrkirchen.de
Zum Abschluss besuchte die kleine Delegation die Asylbewerberunterkunft
in Pfarrkirchen. Dort konnte Ulrich Bellem, der Leiter, Positives berichten
über die Akzeptanz in der Bevölkerung, welche anfänglich sehr skeptisch auf die
Situation reagiert hat. Mittlerweile werden die Bewohner, darunter 35 Kinder
von denen 6 unter einem Jahr alt sind, von den Anwohnern respektiert. Es
handelt sich bei der Asylbewerberunterkunft um ein offenes Haus, in jeder Etage
gibt es eine Küche. Es werden Deutschkurse, Ernährungskurse sowie Kurse für
junge Mütter und einige weitere angeboten. Falls die Asylbewerber eine
Arbeitserlaubnis besitzen, werden sie auch bei der Suche nach einer Arbeit
unterstützt. Problematisch stellen sich gelegentlich die Essenslieferungen dar,
da diese über einen zentralen Anbieter geliefert werden. Versuche örtliche
Anbieter zu finden scheiterten am großen Aufwand für kleine Anbieter. Darüber
hinaus existieren nur sechs Waschmaschinen für die 150 Menschen im Haus, welche
insgesamt auf sehr engem Raum zusammen leben müssen. Zaccarias meinte dazu,
dass sie generell ein großes Problem darin sehe, die Asylbewerber immer zentral
unterzubringen. Eine dezentrale Unterbringung wäre wesentlich sinnvoller und
auch menschenfreundlicher. Bellem betonte darüber hinaus, dass es Künstler
gibt, welche einmal wöchentlich mit den Kindern im Glasbau spielen und mit den
Müttern reden. Allerdings blieb aufgrund der schon recht fortgeschrittenen Zeit
keine Möglichkeit, mit den Asylbewerbern selbst
über ihre Situation oder ihre Bedürfnisse zu sprechen.
v.l.n.r. Karl Sibelius, Benjamin Lettl, Hülya Adigüzel,
Marion C. Winter, Kurt Vallée, Isabell Zacharias beim Besuch im
Asylbewerberheim Pfarrkirchen