Sonntag, 28. Juli 2013

SPD stürmt den bayerischen Landtag - Mit dem Sonderzug nach München


Genau - mit Ude, Marion C. Winter, Bernhard  Roos und Benjemin Lettl pack ma`s 



„Muss I denn, muss I denn zum Städtele hinaus“ spielt Roland Erdreich auf seinem Akkordeon. Nochmal kurz gewunken und die SPD setzt sich in Bewegung. Genauer gesagt, die 50 Teilnehmer aus dem Raum Pfarrkirchen, welche der Einladung gefolgt sind. Auf Initiative von Marion C. Winter, Landtagskandidatin Rottal-Inn, und Benjamin Lettl, Bezirkstagskandidat, hatte Ute Gabert den Ausflug organisiert und Bernhard Roos, MdL, die Kosten für den Sonderwaggon von Pfarrkirchen bis Mühldorf und dann weiter nach München übernommen. 

Die SPD in Bewegung
Der Weg ist das Ziel – München wir kommen. Mit dem Sonderzug in Richtung München. So werden Zeichen gesetzt. Sinnbildlich soll die Reise demonstrieren, „dass die Sozialdemokratie im Landkreis lebt und dass wir Rottaler künftig zusammen mit Christian Ude an der Isar mitbestimmen wollen“ verlautbart Marion C. Winter. Und Benjamin Lettl setzt noch einen oben drauf: „Wir machen uns auf den Weg, damit dem ländlichen Raum in München mehr Gehör verschafft wird“. So ist das.

Sie verlassen jetzt den Landkreis Rottal-Inn
Ein Waggon voller SPDler schwitzt für die SPD und bekommt noch Zuwachs in Eggenfelden-Mitte. Ja, richtig Eggenfelden hat gleich zwei Haltestellen und sogar noch eine Bedarfshaltestelle in Hebertsfelden. Annette Heidrich und weitere Verstärkung steigen ein, ein paar Fremde sitzen auf den reservierten Plätzen. Annette ruft spaßeshalber „alles was nicht SPD wählt aussteigen bitte“. Marions Papa witzelt noch kurz, so viele Passagiere hat der Zug wohl noch nie gehabt. Die Bahn denkt bei der Strecke München-Passau nur an die Strecke über Landshut. Dass sich hier die Leute von Markt Schwaben eine direkte Verbindung zum Flughafen wünschen, bemerkt jemand anderer Ohne dass man erst in die Stadt München rein fahren muss und dann eine dreiviertel Stunde wieder zurück. Die SPD wird den ländlichen Raum nicht so vernachlässigen.

Eine idyllische Zugfahrt folgt. In dieser Gegend Niederbayerns ist das ein echtes Abenteuer, Spannung ob es Schienenersatzverkehr gibt, begleitet von der pittoresken Landschaft des Rottals und das leise Hupen des Zuges in den Ohren. Vor jedem unbeschrankten Bahnübergang, so ca. gefühlte Tausend Mal. Das ist Infrastruktur in Niederbayern.

Noch mal kurz dem Dieter "Viel Glück" aufs Plakat gekritzelt
Im Zug gibt`s nette Bierdeckeln von Bernhard „Politik mit Haltung und Humor pROOSt!“, rote  Kugelschreiber, gepflegte Unterhaltung und rote SPD-Fanderl. Die werden auch am Münchner Ostbahnhof gleich gehisst. Zum einen weil wir keinen verlieren wollen, zum anderen weil man ruhig zeigen darf, wie geschlossen wir sind. Wir halten die Fahnen hoch und fahren – ganz bestimmt nicht schwarz – mit der U-Bahn zum Max-Weber-Platz. Endstation für uns im Moment, sicher nicht für die SPD. Wir erobern den Landtag. Heute mal probeweise. 

Probesitzen im Hofbräukeller
Aber nicht, ohne vorher nach typisch bayerischer Manier im Hofbräukeller Station zu machen. Während der Münchner im Himmel noch im Hofbräuhaus sitzt, während die bayerische Regierung auf die göttliche Eingebung wartet, weiß die Opposition genau was sie will.

Mia san mia und mia san die SPD
Willkommen in den heiligen Hallen heißt es dann für die ganze Gruppe. Aber wie das nun mal so ist bei uns in Bayern – die CSU kämpft mit harten Bandagen. Zwei Bullterrier bewachen den Eingang zu den Plenarsälen. Nix geht. „Hier kummt Ihr nicht rein“. Der Landtag gehört scheinbar den Allmächtigen ganz allein. Nach so vielen Jahren an der Regierung kann sich schon ein bisserl Überheblichkeit einschleichen. Kann, sollte aber nicht. Aber - alles Bitten hilft nix. „Wir wollen doch nur die wunderschöne Silhouette Münchens vom Fenster aus anschauen. Nein. Die CSU hat fast den ganzen Landtag in Beschlag genommen für eine Veranstaltung, die sich „Digitalisierungskongress“ nennt. 

Marion C. Winter - da will ich hin

Trotz alledem - so was kann doch einen SPDler nicht erschüttern. Begnügen wir uns einfach damit, dass der Landtag ab September fest in unserer Hand sein wird. Und wir werden die CSU dann nicht so respektlos behandeln. Die SPD hat schließlich Stil.

Wir verweilen ein wenig im Treppenhaus und bewundern eine Erinnerungstafel, zu der uns Bernhard erklärt, dass die SPDler die einzigen gewesen sind, die gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben. Unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Ein SPDler lässt sich nicht unterkriegen, so auch wir nicht von dem kleinen Vorfall im bayerischen Landtag. Dann machen wir halt noch ein paar Fotos mit Natascha Kohnen und Franz Maget, plaudern ein bisserl und ziehen dann geschlossen weiter. Bei 33 Grad zieht es keinen wirklich in Richtung Stadtzentrum. 

Demokratisch wird abgestimmt und dann geht es weiter in Richtung Wiener Platz um an dem romantischen Platzerl einen Kaffee zu genießen. Der Wiener Platz ist wirklich zauberhaft, unsere Gruppe sehr harmonisch und die Heimfahrt später ist wieder eine riesen Gaudi. Obwohl der ein oder andere dann doch schon ziemlich geschafft in den Sitzen hängt. Ein wenig Verwunderung über die Dreistigkeit der CSU haben wir schon im Gepäck, aber auch jede Menge Eindrücke. Beinah zwei Stunden Zugfahrt für 125 Kilometer Wegstrecke. Das schafft wohl nur die Bahn und so fasst Marion zusammen: „Schön war es, aber etwas schneller könnte es gehen“.