Sonntag, 23. Juni 2013

Integration

Marion hat mit Isabell Zacharias und einigen anderen das Schülerzentrum Krabat und das Asylbewerberheim besucht


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Isabell ist die hochschul- und migrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und kam auf Initiative von Marion in den Landkreis Rottal-Inn. Im Anschluss an das Kulturfrühstück im Deutsch-Türkischen-Zentrum in Eggenfelden wurde das Schülerzentrum Krabat in Pfarrkirchen besichtigt.
Dort schilderte die Leiterin Christa Rembart die Arbeit mit den 6 bis 15jährigen Kindern und Jugendlichen aus allen Pfarrkirchner Schultypen. Darunter befinden sich viele Kinder mit Migrationshintergrund und Inklusionskinder. Gespräche mit den Streetworkern machten deutlich, dass es vor allem Probleme dabei gibt, Wohnungen für die Jugendlichen zu finden. Diese sind oft ohne eigenes Verschulden in Not geraten.  Die Projekte „Hacke dicht. Heut mal nicht“ und „Wir gegen Gewalt“ werden kostenlos angeboten und nur aus Spendengeldern finanziert. Manche Fälle werden übergeben, in der Regel aber sind die Streetworker auf der Straße unterwegs, um von sich aus mit Jugendlichen in Kontakt zu treten. Dabei hat es für sie keine Relevanz, wie hoch der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei den Betreuten ist. „Das kann ich nicht sagen“ erklärt Streetworker Kandlbinder auf Nachfrage „da es für unsere Arbeit keine Rolle spielt. Wir sind parteilich für die Jugendlichen und engagieren uns in deren Interesse“. Nähere Informationen über die Arbeit der Streetworker gibt es auf der Seite www.streetwork-pfarrkirchen.de

Zum Abschluss besuchte die kleine Delegation die Asylbewerberunterkunft in Pfarrkirchen. Dort konnte Ulrich Bellem, der Leiter, Positives berichten über die Akzeptanz in der Bevölkerung, welche anfänglich sehr skeptisch auf die Situation reagiert hat. Mittlerweile werden die Bewohner, darunter 35 Kinder von denen 6 unter einem Jahr alt sind, von den Anwohnern respektiert. Es handelt sich bei der Asylbewerberunterkunft um ein offenes Haus, in jeder Etage gibt es eine Küche. Es werden Deutschkurse, Ernährungskurse sowie Kurse für junge Mütter und einige weitere angeboten. Falls die Asylbewerber eine Arbeitserlaubnis besitzen, werden sie auch bei der Suche nach einer Arbeit unterstützt. Problematisch stellen sich gelegentlich die Essenslieferungen dar, da diese über einen zentralen Anbieter geliefert werden. Versuche örtliche Anbieter zu finden scheiterten am großen Aufwand für kleine Anbieter. Darüber hinaus existieren nur sechs Waschmaschinen für die 150 Menschen im Haus, welche insgesamt auf sehr engem Raum zusammen leben müssen. Zaccarias meinte dazu, dass sie generell ein großes Problem darin sehe,  die Asylbewerber immer zentral unterzubringen. Eine dezentrale Unterbringung wäre wesentlich sinnvoller und auch menschenfreundlicher. Bellem betonte darüber hinaus, dass es Künstler gibt, welche einmal wöchentlich mit den Kindern im Glasbau spielen und mit den Müttern reden. Allerdings blieb aufgrund der schon recht fortgeschrittenen Zeit keine Möglichkeit, mit den Asylbewerbern selbst  über ihre Situation oder ihre Bedürfnisse zu sprechen.




v.l.n.r. Karl Sibelius, Benjamin Lettl, Hülya Adigüzel, Marion C. Winter, Kurt Vallée, Isabell Zacharias beim Besuch im Asylbewerberheim Pfarrkirchen