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Sonntag, 25. Oktober 2015

Würstl und Sauerkraut im Wüstenstaat Arizona



Zahlreiche Städte in Arizona feiern voller Begeisterung ihr Oktoberfest





Ganz München versinkt momentan in blau-weiß, denn am 19. September startete in Bayerns Hauptstadt das 182. Oktoberfest. Viele feschen Buam und Madln werden sich auf der Münchener Wies’n tummeln, die ein oder andere Maß genießen und ordentlich schunkeln. Doch auch fernab unseres südlichsten Bundeslandes begeistern Oktoberfeste Tausende Menschen. Auch der 6,5 Millionen Einwohner umfassende Bundesstaat Arizona hat das Fest längst für sich entdeckt. In diesem Jahr nehmen von Mitte September bis Mitte Oktober fast 20 Städte mit größerem und kleinerem Aufwand an der wunderbaren Tradition teil. Alle wollen dabei sein, wenn es heißt: „Ein Prosit der Gemütlichkeit!“
Am 25. September feiert die Pedal House Brewery in Tempe ihre Eröffnung von 16 bis 22 Uhr mit einem Septemberfest. Die Besucher können sich unter anderem auf Brauspezialitäten der Sierra Nevada Brewing Co. und live Musik von der Bad Cactus Brass Band freuen. Einen Tag darauf, am 26. September 2015, geht es in Prescott mit dem Old West Oktoberfest rund. Ein absolutes Highlight sind hier sicherlich die 50 Sorten schmackhaften Craft Beers. Aber natürlich dürfen Klassiker, wie Bratwurstwettessen, Biergartenspiele und live Polka Musik, nicht fehlen. Wahre Kraft zeigt sich dann beim Maßkrugstemmen – bei dem die Teilnehmer einen Liter Bier in einem authentischen deutschen Krug so lange halten müssen, wie sie es schaffen.

An jedem Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag im Oktober bietet die Verde Canyon Eisenbahngesellschaft mit der Ales on Rails Tour eine Oktoberfesterfahrung der besonderen Art an. Die Feier startet um 11 Uhr vormittags mit einem bayerischen Picknick im Innenhof des Verde Canyon Betriebsbahnhofs, bei dem unter anderem Kartoffelsalat und Apfelstrudel gereicht werden. Um 13 Uhr heißt es dann: „Alle einsteigen, bitte!“ und die Party geht an Bord des Zuges weiter. Jeder volljährige Besucher kann aus insgesamt 15 verschiedenen Sorten fünf Biere kosten. Neben lokalen Ales, Lagern und Stouts, sind auch einige von Verde Canyon Railroad’s eigenen Marken dabei, die in der ausgezeichneten Oak Creek Brewery in Sedona gebraut werden.
Am 3. Oktober 2015 beginnt in Seligman in Arizona das vierte Annual German Fest im Westside Lilo’s Café. Dieses befindet sich auf der Historischen Route 66. Es gibt echtes Hofbräu aus München und natürlich Schnitzel, Würstchen und frische Brezeln. In Peoria wird die deutsche Tradition ebenfalls am 3. Oktober mit dem 10. Annual Old World Oktoberfest im Centennial Plaza von 12 bis 21 Uhr gefeiert. Mit zünftiger Volksmusik, viel Tanz, spaßigen Wettkämpfen für Groß und Klein wie zum Beispiel einem Alphornblas-Wettbewerb ist für viel Unterhaltung gesorgt. Stilecht werden dazu natürlich bayerische Spezialitäten wie Sauerkraut und Weißwürstel gereicht, es gibt köstliche Maß und viele weitere Erfrischungsgetränke.
Einige Tage später, vom 9. bis zum 11. Oktober 2015, lässt Tempe es mit seinem offiziellen Oktoberfest krachen. Ganze drei Tage wird das bajuwarische Spektakel entlang der Südküste von Town Lake gefeiert. Die Stadt hat eigens sechs Bier- und Weingärten für seine durstigen Besucher aufgebaut.
Arizona ist für die Oktoberfestsaison offenbar bestens gewappnet. Wer sich abseits dieser Jahreszeit in Arizona an deutscher Küchentradition erfreuen möchte, sollte unbedingt einmal in das Bratwursthaus nach Yuma fahren. Dort gibt es nicht nur die leckeren deutschen Biere Weihenstephan und Spaten direkt vom Fass, auch deftige Gerichte, wie Schnitzel oder Schweinshaxen.
                                                                                
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Arizona im Internet: www.arizonaguide.com oder www.arizonareise.de

Text: Arizona


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Halloween

Iss Halloween jetzt typisch amerikanisch oder nicht?


Wo auch immer der Ursprung des jährlichen Gruselspektakels zu suchen ist

Verstärkt gefeiert wird das Fest in europäischen Breiten erst wieder seit den Neunzigern, nach amerikanischem Vorbild. Typisch amerikanisch ist auf jeden Fall die Kommerzialisierung des Brauches. Und das Grusel-Food in Form von abgehackten Würstchen-Fingern bis hin zu verzehrbaren Augenäpfel, welches sich langsam auch bei uns auf den Halloween-Partys einschleicht. Die diversen kulinarischen Schock-Menüs stammen eindeutig aus den USA, ebenso wie das gängige „trick or treat“, „Süßes oder es gibt Saures“. Ebenfalls von dort stammt die Sitte, die schauerlichen Grimassen in Kürbisse zu schnitzen und diese mit einer Kerze zu bestücken. Ausgehend von Amerika hat das Markenzeichen von Halloween schlechthin, der orangefarbene Riesenkürbis, seinen Vorgänger ersetzt.  
Ursprünglich schnitzte man die Lichtöffnungen, die mittlerweile zu phantasievollen Gruselmasken avanciert sind,  nämlich in eine Steckrübe. So wie sie der in Irland umgehende  Bösewicht Jack O. in Händen hielt. Der Sage nach hatte er den Teufel um seine Seele geprellt. Ein zweifelhafter Erfolg - Betrüger dürfen bekanntlich nicht in den Himmel. Und der Teufel, der wollte ihn dann auch nicht mehr. So irrt der Ärmste  mit seiner beleuchteten Steckrübe durch die Dunkelheit - in einer Zwischenwelt aus der es kein Entkommen gibt.
Von irischen Immigranten  wurde der Brauch  in den Vereinigten Staaten und Kanada eingeführt. Der Glaube,  dass die Toten gelegentlich noch einmal die Chance bekommen, nach Hause zurückzukehren, um von ihren Angehörigen Gebete zu erflehen, herrschte allerdings nicht nur in Irland, sondern auch in vielen anderen katholischen Ländern.
Und da scheiden sich die Geister im wahrsten Sinne des Wortes. Belegt ist die Existenz des Brauches als "All Hallows Eve"  erst in christlicher Zeit. Und wird in dieser Form schlicht als Vorabendfest des katholischen Allerheiligen in Zusammenhang gebracht. Halloween ist eine veraltete Form von Holy – Saint. All Saints Day heißt Allerheiligen und All hallows evening (verkürzt Halloween) ist dann der Vorabend zu Allerheiligen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Abend am Vortag zu einem Fest schon zum Folgetag zählt. Man kennt dies  ja auch am Tag des Heiligen Nikolaus, der oft schon am Vorabend, also am 05. Dezember, gefeiert wird.
Allerdings hielten das bereits die Kelten schon so mit ihren Feiertagen. Auch sie zählten bereits den Vorabend  zum eigentlichen Fest. Sehr populär ist deshalb auch  die Annahe eines keltischen Ursprungs für die Nacht der Geister, Hexen und Gespenster. So sollen an diesem Tag die Kelten ihr „Samain“ gefeiert haben. Mit diesem Fest für die Toten, heute Allerheiligen, Allerseelen oder Halloween endete das Jahr für die Kelten. Dann schwärmten die Geister aus und bettelten bei den Lebenden. Bestach man sie nicht mit Süßigkeiten, so trieben sie Schabernack. Gut dass ihnen die ausgehöhlten Kohlrüben den Weg zurück in ihr Reich der Toten erleuchteten.
Viele heidnische Bräuche wurden von der katholischen Kirche mit eigenen Feiertagen überlagert. Sogar Papst Gregor IV. vertrat die Auffassung, dass man heidnische Bräuche nicht durch Abschaffung, sondern durch Christianisierung bekämpfen könne. Da könnte man schon auf die Idee kommen, dass Halloween eigentlich von den Kelten stammt. Nachweisen kann man es aber nicht. 


Woher auch immer: In letzter Zeit nehmen die Unsitten und Übergriffe an Halloween vermehrt zu. Und gesprengte Briefkästen und beschmierte Wände sind sicher nicht im Sinne des Erfinders, ob es nun die Kelten oder die Katholiken gewesen sind.