Spiel und Spaß mit der Bahn
Nein, diesmal kein Gemecker über Verspätungen,
Schienenersatzverkehr oder Ähnliches. Diesmal geht es nicht ums Beklagen über
die Bahn. In diesem Fall konnte die nämlich gar nichts dafür. Allerdings hat der
geschilderte Vorfall meine Ambitionen, deren Dienste häufiger in Anspruch zu
nehmen nicht unbedingt gesteigert. Und ein bisserl Schuld sind sie ja irgendwie
doch. Besagter Zug ist nämlich regelmäßig hoffnungslos überfüllt. Man weiß das
seit Jahren, warum man nicht noch nen Waggon anhängt ist bislang ein wohl
gehütetes Geheimnis. Eine Ausweichmöglichkeit hätte es also nicht gegeben, es
sei denn ich wäre aus dem Fenster gesprungen. Und das wollte ich dann doch
nicht.
Statt Fotos von ollen Zugabteilen hier lieber eine Aufnahme von der Weinprobe :-) |
Aber eins nach dem anderen. Ich habe mich zu einer Weinprobe in der 120 Kilometer entfernten Landeshauptstadt mit Herz verführen lassen. In so einem Fall braucht man wohl nicht drüber nachzudenken, das Auto zu nehmen. Ich weiß, dass der Zug in Richtung München immer völlig voll ist, aber um die Mittagszeit – na das dürfte kein Problem sein.
War es aber dann doch. Von Passau her kommend war der glatt schon wieder total überbelegt. Hab dann doch noch einen adäquates
Platzerl gefunden, in einem Abteil mit – wie ich später erfahren habe – schwer erziehbaren
Kinder. Nun, da hab ich ja auch nichts dagegen. Was mich fast zur Weißglut
gebracht hätte, werde ich später zusammenfassen. Jedenfalls dauerte es keine
fünf Minuten da drang ein lautes: Frau Leherin (Name aus Datenschutzgründen
geändert) der Lukas (Name aus Datenschutzgründen geändert) hat Scheiße gebaut.
Irgendwoher kam dann ein fünfzehnfaches Echo: Frau Lehrerin der Lukas hat
Scheiße gebaut. Ich habe nicht mitgezählt, aber es waren unzählige Aufrufe in
einer Zeitspanne von ca. zehn Minuten.
Bis sich dann endlich die Lehrerin erhoben hat und den vermeintlichen Sünder auf den noch freien Platz neben ihr verbannte. Und somit gleichzeitig auf den Platz direkt neben mir. Uns trennte nur noch der schmale Gang voneinander. Was hat er gemacht. Nun, einen Fahrgast geärgert mit einem ausgezogenen Kaugummi. Zugegeben, das war nicht schön. Aber deswegen die restliche Fahrzeit ständig auf ihn einzuschimpfen und zu titulieren mit Schmeicheleien, die ich hier nicht wiederholen möchte? War das notwendig. Und noch dazu in einer Lautstärke, die es mir nicht mehr möglich machte mein Buch zu lesen. Ich empfand den Rest der Strecke als gefühlte fünfhundert Kilometer und gefühlte fünf Stunden Fahrt.
Bis sich dann endlich die Lehrerin erhoben hat und den vermeintlichen Sünder auf den noch freien Platz neben ihr verbannte. Und somit gleichzeitig auf den Platz direkt neben mir. Uns trennte nur noch der schmale Gang voneinander. Was hat er gemacht. Nun, einen Fahrgast geärgert mit einem ausgezogenen Kaugummi. Zugegeben, das war nicht schön. Aber deswegen die restliche Fahrzeit ständig auf ihn einzuschimpfen und zu titulieren mit Schmeicheleien, die ich hier nicht wiederholen möchte? War das notwendig. Und noch dazu in einer Lautstärke, die es mir nicht mehr möglich machte mein Buch zu lesen. Ich empfand den Rest der Strecke als gefühlte fünfhundert Kilometer und gefühlte fünf Stunden Fahrt.
Aber damit noch nicht genug für diesen Tag. Wieder mal war
das Glück auf meiner Seite. Zunächst Mal. Ich ergatterte mir nämlich auf der Heimfahrt einen der
begehrten Plätze in der selbst nach 20.00 Uhr noch völlig überfüllten Bahn.
Normalerweise steht auch abends die halbe Strecke mangels
Platz. Nun schlau wie ich bin war ich schon auf dem Bahnsteig bevor der Zug
eingefahren war. Die unstillbare Gier auf einen Sitzplatz hat mich dazu
getrieben. Später füllte sich das Abteil rund um meinen Oase der Ruhe auf
geheimnisvolle Weise mit einer Horde betrunkener Bayern-Fans. Na und dachte ich
mir. Auch nicht weiter schlimm.
Wäre da nicht einem das Malheur passiert, sich versehentlich auf dem Klo einzuschließen. Er kam nicht mehr raus und wie Betrunkene nun mal so sind vermutete er offensichtlich eine Verschwörung oder einen terroristischen Anschlag auf ihn persönlich. Dementsprechend laut wurde er. Der Lokführer vernahm den Lärm und rief per Lautsprecher den Bahnbegleiter zu Hilfe. Allerdings hatte man den allem Anschein nach aber auf dem Bahnhof vergessen. Es dauerte mehrere Aufrufe und ca. eine viertel Stunde bis der sich endlich einfand, um den Inhaftierten zu retten. Und um dann gleich auch die Jugendlichen anzupöbeln. Die stänkerten zurück - logo.
Näher möchte ich die Sache nicht mehr ausführen, die Rede bzw. das Geschrei reichte von Anzeige und Polizei bis hin zu Beleidigung und und und. Kurz, es eskalierte ohne dass es soweit hätte kommen müssen. Ein beklemmendes Gefühl überkam mich. Was wenn die zwischenzeitlich auch gegeneinander streitende Meute eine Rauferei anzetteln würde. Und ich mittendrin. Oh nein. Ich sehe schon die Schlagzeile: unbeteiligter Fahrgast von Bayern-Fahne erschlagen. Also, Buch beiseite gelegt, um teilweise aus Neugier und teilweise aus purer Furcht der Dinge zu harren die da weiter kommen sollten. Und auch diesmal, die einzige Ausweichmöglichkeit wäre gewesen, dem fahrenden Zug spontan zu entfliehen. Alle anderen Plätze, ja auch die Stehplätze waren bereits besetzt. Für mich also erneut gefühlte fünfhundert Kilometer und gefühlte fünf Stunden Fahrt.
Wäre da nicht einem das Malheur passiert, sich versehentlich auf dem Klo einzuschließen. Er kam nicht mehr raus und wie Betrunkene nun mal so sind vermutete er offensichtlich eine Verschwörung oder einen terroristischen Anschlag auf ihn persönlich. Dementsprechend laut wurde er. Der Lokführer vernahm den Lärm und rief per Lautsprecher den Bahnbegleiter zu Hilfe. Allerdings hatte man den allem Anschein nach aber auf dem Bahnhof vergessen. Es dauerte mehrere Aufrufe und ca. eine viertel Stunde bis der sich endlich einfand, um den Inhaftierten zu retten. Und um dann gleich auch die Jugendlichen anzupöbeln. Die stänkerten zurück - logo.
Näher möchte ich die Sache nicht mehr ausführen, die Rede bzw. das Geschrei reichte von Anzeige und Polizei bis hin zu Beleidigung und und und. Kurz, es eskalierte ohne dass es soweit hätte kommen müssen. Ein beklemmendes Gefühl überkam mich. Was wenn die zwischenzeitlich auch gegeneinander streitende Meute eine Rauferei anzetteln würde. Und ich mittendrin. Oh nein. Ich sehe schon die Schlagzeile: unbeteiligter Fahrgast von Bayern-Fahne erschlagen. Also, Buch beiseite gelegt, um teilweise aus Neugier und teilweise aus purer Furcht der Dinge zu harren die da weiter kommen sollten. Und auch diesmal, die einzige Ausweichmöglichkeit wäre gewesen, dem fahrenden Zug spontan zu entfliehen. Alle anderen Plätze, ja auch die Stehplätze waren bereits besetzt. Für mich also erneut gefühlte fünfhundert Kilometer und gefühlte fünf Stunden Fahrt.
Fazit: Ich vermerke diesen Tag als meine bisher längste
Bahnfahrt und revidiere meine Meinung. Normalerweise kenne ich die Option, ich
möchte lesen - aber der Nachbar will plaudern. Und ich erkenne nun, dass es noch
wesentlich schlimmere Störungen während einer angenehmen Lese-Bahn-Fahrt geben
kann als einen Nachbarn, der trotz eines aufgeschlagenen Buches sein ganzes
Leben vor einen ausbreitet.