Stabil, bequem,
individuell passend – Orthopädieschuhmachermeister Paul Gambs vom Inzeller
Schuhhaus Gambs gibt Tipps, wie man den richtigen Schuh fürs Wandern, Trekking
oder hochalpine Touren findet
Sommer, Sonne, Seilbahn: Bei solchen Bedingungen ist für viele Ausflügler die Versuchung groß, mit leichtem Schuhwerk zum Gipfelsturm anzutreten. Auf den ersten Metern nach der Bergstation mögen die Wege noch so bequem sein wie eine Strandpromenade. Doch mit jedem Schritt weiter weg werden sie in der Regel schmaler, unebener und letztendlich gefährlicher. Leinenturnschuhe oder gar Riemchensandalen, die den Füßen weder Halt geben noch ein Profil besitzen, sollten als Begleiter für unterwegs daher tabu sein.
Empfehlenswerte Alternative sind richtige Bergschuhe. „Zunächst muss man sich überlegen, wie und wo man sich in ihnen bewegen möchte“, so Paul Gambs, der als Fachmann mit 35 Jahren Erfahrung einmal pro Woche interessierte Gäste in Inzell berät: dem „sportlichen Familiendorf in den Bayerischen Alpen“ mit 150 Kilometern ausgewiesenen Wanderwegen auf jedem Niveau. „Walking, Wandern, Trekking oder hochalpine Touren – für jeden Zweck gibt es nämlich spezielle Modelle.“ Abhängig von der individuellen Fußform sowie dem Körpergewicht gelte es anschließend, möglichst im Fachgeschäft mit professioneller Beratung eine Auswahl geeigneter Schuhe anzuprobieren. Generell wichtig findet der Orthopädieschuhmachermeister eine stabile, elastische Abrollsohle mit Dämpfung, eine ebenso gute wie lange Schnürung, damit man die Füße festzurren kann, mit einer schön gepolsterten Zunge, um Druckstellen zu vermeiden. Knöchelfreie, also halbhohe Schuhe, die zu einer Modesache geworden seien, findet er nur bedingt einsatzfähig, weil sie vor allem bergab wenig Halt geben. Als eine Frage des Geschmacks, des Geldbeutels und der Pflege hingegen sieht er das Obermaterial des Bergschuhs an: „Nylongewebe ist leichter, preisgünstiger und in vielen Farben zu haben. Außerdem trocknet es schneller. Leder hingegen saugt sich wie ein Schwamm mit Feuchtigkeit voll, wenn man es nicht regelmäßig imprägniert. Dafür hält es bei richtiger Behandlung sehr lang, ist quasi eine Investition fürs Leben.“ Werde irgendwann die Sohle brüchig oder löse sie sich ab, was auch bei seltener Benutzung wegen der ausdünstenden Weichmacher nach circa zwölf Jahren beginne, könne man auf einen hochwertigen Lederschuh einen neuen Boden vulkanisieren lassen. Bei den meisten Kunststoffmodellen bleibe dann nur noch das Wegwerfen – nicht selten nach einer notdürftigen Reparatur unterwegs, für die so mancher hilfsbereite Hüttenwirt rund um Inzell Klebeband bereit hält, damit ihre Gäste den Abstieg ins Tal überhaupt noch schaffen.
Doch egal welches Material oder Modell – zwei
Extras sollte man sich laut Paul Gambs in jedem Fall noch gönnen: erstens eine
passende Einlage. „Mittlerweile gibt es vorgefertigte Innensohlen für
Senk-,Hohl-, Spreiz oder Plattfüße. Eine Steigerung sind maßgefertigte
orthopädische Exemplare.“ Sparen ist seiner Ansicht nach auch bei den Socken an
der falschen Stelle: Selbstgestricktes hält er für ungeeignet, weil es rutscht,
aufgrund von Falten reibt und Wolle die Feuchtigkeit aufnimmt. Hightech-Gewebe
hingegen sei besser, weil es wie Funktionsbekleidung den Schweiß von der Haut
weg leite und schnell trockne. „Wer so etwas gekauft hat, würde nie wieder
etwas anderes tragen“, resümiert Paul Gambs, der in der abwechslungsreichen
Umgebung seines Heimatortes selbst so oft wie möglich in die Berge geht oder
aufs Mountainbike steigt. „Erfreulicherweise wissen Kunden verstärkt den
Fachmann sowie Qualität zu schätzen. In den letzten Jahren verkaufen wir
spürbar mehr im hochwertigen Bereich. Die Leute werden immer aktiver, tragen
leichte, modische Wanderschuhe auch in ihrer Freizeit und haben ein höheres
Bewusstsein, wofür sie ihr langfristig Geld ausgeben.“
Inzeller Touristik GmbH
Rathausplatz 5, 83334 Inzell
Tel. +49 (0) 86 65 - 98 85 – 11
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