Vom Dach der Welt zum Dach Tirols:
Der
Enkel des ersten Sherpas auf dem Mount Everest kommt ins Pitztal.
Mit
Bergsteiger Wolfgang Nairz und Skilegende Benni Raich wirbt er für
Nepal-Unterstützung. Urlauber erleben das Trio bei Vorträgen und auf der
Wildspitze
Sein Großvater ist
Tenzing Norgay Sherpa, dem 1953 mit Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount
Everest gelang. Vom Dach der Welt zieht es Enkel TashiTenzing Sherpa jetzt aufs
Dach Tirols – konkret ins Pitztal, das ein Schulprojekt in seiner Heimat
unterstützt. Gemeinsam mit dem Himalaya-Experten und Bergsteiger Wolfgang Nairz
und der Skilegende Benni Raich macht er auf die Situation in Nepal aufmerksam
und wirbt für Hilfsprojekte, die nach dem Erdbeben im vergangenen Jahr noch
notwendiger sind als zuvor. Gäste können mit dabei sein, wenn die Drei am 9.
August die Wildspitze (3768 m), den höchsten Berg Tirols, besteigen. Sofern sie
zügigmehr als 1000 Höhenmeter in dünner Luft schaffen. Teilnehmer zahlen im
Paket mit einer Übernachtung ab 225 Euro pro Person. Inbegriffen ist der
heimische Guide (der bei Bedarf ein langsameres Tempo geht als die
durchtrainierten Bergfexe), exklusive die Berg- und Talfahrt mit dem
Gletscherexpress zum Ausgangspunkt der Tour und zurück (20 Euro).Der Eintritt
zu den Vorträgen, die TashiTenzing Sherpa und Wolfgang Nairz am Vorabend
halten, ist frei.www.pitztal.com
„Uns geht es um Solidarität und soziale Verantwortung“,
sagt Gerhard Gstettner, Geschäftsführer des Tourismusverbands Pitztal. „Daher
unterstützen wir nach besten Kräften das Schulprojekt im Rahmen der NepalHilfe
Tirol von Wolfgang Nairz.“ Als engagierter Himalaya-Experte weißNairz, dass der
Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2015 in den touristischen Regionen schon weit
vorangeschritten ist, es in abgelegenen Gegenden aber noch an allem fehlt. Was
das konkret heißt, veranschaulicht derObmann der NepalHilfe Tirol in seinem
Vortrag am 8. August. Schon vor Jahren hat Nairz, der 1978 als erster
Österreicher den Mount Everest bezwang, das Sherpaprojekt ins Leben gerufen: 26
Hütten in Tirol, darunter das Taschachhaus im Pitztal, beteiligen sich daran.
Sie stellen Praktika für nepalesische Hüttenbetreiber und ihr Personal zur
Verfügung, vermitteln Kenntnisse in Müllvermeidung, Wassermanagement und vielem
mehr. Dieses Wissen wandert mit ihnen zurück in die Heimat und verbessert
Schritt für Schritt den Umgang mit Ressourcen.
Während Wolfgang Nairz bei seinen Zuhörern das Verständnis für
Zusammenhänge wecken will, beeindruckt TashiTenzing Sherpa mit persönlichen
Schilderungen: Was es für die Familie bedeutete, als der Großvater 1953 zur
Expedition mit Edmund Hillary aufbrach. Das Bangen, die Ungewissheit.
Anschließend das Hereinbrechen des Erfolgs, die damit einhergehenden
Veränderungen für die komplette Region.
Nach einem Abend voller spannender Einblicke ruft am nächsten Morgen die
Wildspitze. Um 7.30 Uhr nehmen TashiTenzing Sherpa, Wolfang Nairz und Benni Raich
gemeinsam den Gletscherexpress, der sie auf 2840 Meter bringt. Für die gut 1000
Höhenmeter über Eis und Schnee kalkulieren die durchtrainierten Cracks drei
Stunden. Aber keine Angst: Für Gäste gibt es einen heimischen Bergführer, der
einen Schritt langsamer geht. Dennoch sollte man unbedingt gut trainiert,
trittsicher und schwindelfrei sein – und bedenken, dass die Luft auf dem Dach
Tirols wirklich dünn ist. Mit der letzten Bahn geht es wieder zurück ins Tal. Allerdings
nur für die Freizeitsportler. Die Bergfexe verbringen noch eine Nacht auf dem
Taschachhaus (2434 m) bei Hüttenwirt Christoph Eder, der sich schon gleich zum
Start am Sherpaprojekt beteiligt hat. Seit nunmehr zwölf Jahren ist in jeder
Saison mindestens ein Nepalese im Pitztal, um Eders Team zu unterstützen und
dabei zu lernen. „Die Leidenschaft für die Extreme der Gipfelwelt verbindet
Menschen rund um den Globus – und schafft so auch die Grundlage für echte
Solidarität“, sagt Gerhard Gstettner.
Besonderer Tipp: Unter dem Motto „Hochtour auf das Dach Tirols“ bietet
die Pitztaler Bergführervereinigung die Wildspitzbegehung von 13. Juni bis 14.
Oktober immer freitags an. Mit zwei Übernachtungen mit Frühstück kostet das
Package ab 160 Euro pro Person, in einem 4-Sterne-Hotel mit Halbpension ab 305
Euro. Exklusive sind Berg- und Talfahrt mit dem Gletscherexpress (20 Euro).
Über
das Pitztal:
Das Pitztal gilt als
eines der schönsten und wildesten Seitentäler der Ostalpen. Es liegt zwischen
Ötztal und Kaunertal und besticht durch familiäre Atmosphäre ebenso wie durch
die Abgeschiedenheit seiner Bergwelt. Wer mag, erkundet die intakte Natur zu
Füßen des höchsten Tiroler Gletschers (3440 m) auf eigene Faust oder schließt
sich geführten Wanderungen an, die den ganzen Sommer über angeboten werden. Bei
zahlreichen Festen sind Kultur und Brauchtum hautnah spürbar. In den vier
Gemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard leben insgesamt 7400 Einwohner.
Weitere
Infos: Tourismusverband Pitztal, Unterdorf 18,
A-6473 Wenns,
Text: Tourismusverband Pitztal