Mittwoch, 5. April 2017

Johannisfloßprozession in Wolfratshausen

Nur alle drei Jahre:

Am 20. Mai bitten die Flößer um den Segen des Heiligen
Nepomuk und erleuchten die Nacht im Tölzer Land

Los geht’s, wenn die Dämmerung hereinbricht. Im Fackelschein legen drei18 Meter lange Flöße vom Ufer ab und gleiten die Loisach hinab –vollbesetzt. Denn Wolfratshausen feiert. Zu Ehren des Brückenheiligen St. Johannes Nepomuk begeht die oberbayerische Stadt am 20. Mai die stimmungsvolle Johannifloßprozession und bittet um Segen für die Flößer, ihr Jahrhunderte altes Handwerk und die kommendenSaisons. Das eindrucksvolle Spektakel findet seit 1994 alle drei Jahre statt und lockt zahlreiche Zuschauer ins Tölzer Land.

Foto: Birgit Rilk


Gestartet wird zu Wasser um 20.45 Uhr, zu Land um 21 Uhr. Während die Flöße den Fluss hinabgleiten, zieht der Festzug aus Wolfratshausener Traditionsvereinen und Gästen vom Marienplatz zur alten Floßlände und erwartet das Eintreffen der 2017 erstmals drei Flöße, das zuvor mit drei Böllerschüssen angekündigt wird. Nach der feierlichen Segnung treiben die hölzernen Riesen weiter gen Kastenmühlwehr und werden dort mit volkstümlicher Musik und einem großen Feuerwerk über dem Bergwald empfangen.

Schon Edmund Stoiber ist bei ihm mitgefahren, verrät Josef Seitner. „Bei der Schleuse hat das Spritzwasser ihn ganz schön erwischt, aber ausgemacht hat es ihm nichts“, lacht der 69-Jährige, der seit 2001 einen der Giganten bei der Johannifloßprozession steuert. Seitner, der zu einer der alteingesessenen Flößer-Familien in Wolfratshausen gehört, befördert dieses Jahr die Flößer, ihre Familien und Ehrengäste, seine Kollegen Politiker und Stadträte. Erster Zwischenstopp ist die alte Floßlände, die nach etwa 30 Minuten erreicht ist. Dort werden vor dem Anlegen der Holzgefährte dutzende selbstgebastelte Boote mit brennenden Kerzen von den ansässigen Schulkindern in die Loisach gesetzt, um den Fluss hinab zu schwimmen.

Nach einem Festzug durch die Stadt warten schon der katholische und evangelische Pfarrer, die Gebirgsschützen, die Trachtenvereine und zahlreiche Besucher. „Die Segnung der Flöße ist der ergreifende Höhepunkt der Prozession“, erklärt Josef Seitner. Dann geht es weiter die Loisach hinab. Am Ufer leuchten Fackeln den Weg und Lichterketten an den Brücken erhellen die Nacht. „Es ist ein ganz besonderer Zauber, der der Zeremonie innewohnt“, schwärmt Josef Seitner und freut sich schon auf seine nächste feierliche Fahrt.

Die Johanni-Floßprozession ist Höhepunkt des 30. Deutschen Flößertages, der von 18. bis 21. Mai in Wolfratshausen stattfindet. Dazu werden rund 150 Gäste der Deutschen Flößerei-Vereinigung e.V. erwartet, die mit Tracht und Fahnen am Festzug teilnehmen werden.

Über das Tölzer Land:
Das Tölzer Land repräsentiert als Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Westen, Kochel- und Walchensee im Süden und der Sylvenstein-Stausee im Osten bieten zahlreiche Erholungsmöglichkeiten – ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist der Schafreuter (2101 m). Bergbahnen führen sommers wie winters auf den Herzogstand (1731 m) am Walchensee, auf das Brauneck (1555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1248 m), den Hausberg von Bad Tölz.


Weitere Informationen:
Tölzer Land Tourismus, Tel.: 08041 / 505206, info@toelzer-land.de,www.toelzer-land.de




Text: Tölzer Land Tourismus