Man kann davon ausgehen, dass sich auch die Arbeit für das zweite Werk gelohnt hat. Die Anwesenden lauschten jedenfalls gebannt den ausgewählten Textauszügen während der Buchpräsentation, wofür sich Anton Leiss einen ausgesprochen amüsanten Textauszug ausgesucht hatte. Durch den mehrstimmigen Vortrag konnte die Spannung noch gesteigert werden und die perfekt platzierten Anekdoten ergänzten den positiven Gesamteindruck der Lesung. An seiner Seite gaben Conny Glogger, die Stimme Bayerns auf Bayern 1, die Schauspielerin Kathrin Anna Stahl (Rosenheim-Cops, Komodienstadel, Bayern 1 Betthupferl) und Andreas Bittl (Schauspieler u.a. am Burgtheater Wien, Bayerisches Staatsschauspiel, Tatort) Einblicke in den zweiten Fall des Max Kramer und der Novizin Maria Evita. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Münchner Volksmusikband „Auer Gsox“, welche den amüsanten Abend mit „Servus Leit, a Buach gibt`s heit“ anstimmten.
Der Roman spielt in Altötting, einer oberbayerischen Stadt,
in der der Glaube den Alltag bestimmt und die vorösterliche Fastenzeit noch
sehr ernst genommen wird – zumindest von den Geistlichen. Der Rest der Gemeinde
gibt sich der gemütlichen Völlerei hin. Denn so heißt es in einem alten
Sprichwort „Man lobt und preist den Fastenbrauch am häufigsten mit vollem Bauch“.
Dass Rainer Schutt-Novotny für das Brechen des Fastengebots gleich mit dem
Leben zahlen muss, hätte allerdings niemand geglaubt. Der Verwalter des
„Tilly-Benefiziums“ liegt tot in der Kapelladministration. Kommissar Max Kramer,
der in seinem zweiten Fall schon fast Kultstatus erreicht, ist gefragt. Während
er versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, lässt er sich allerdings von der
attraktiven Staatsanwältin ablenken. Derweil kommt seine Jugendliebe Maria
Evita auf eine ganz eigene Spur.
Dass die Fragen des Publikums, ob Max und Maria irgendwann
zusammenkommen, beantwortet werden, davon ist auszugehen. Leiss-Huber hat schon
die ersten Kapitel für den nächsten Kriminalroman auf seinem Schreibtisch
liegen. Besonders freut sich der Autor, sein Buch in seinem Heimatort
vorstellen zu dürfen. Meint aber mit einem Augenzwinkern, jede Ähnlichkeit mit
tatsächlichen Begebenheiten aus meinem Lebenslauf und mit tatsächlich lebenden
Menschen, Geschehnissen und Institutionen um mich herum sind rein zufällig. Falls Menschen sich im Buch erkannt hätten,
wären sie nicht gemeint gewesen. Leiss-Huber ist ein waschechter Bayer, in
Altötting geboren, gehörte allerdings nicht den Ministranten, sondern den
Pfadfindern an. Nach dem Abitur zog es ihn nach München, wo er Gesang und Musik
studierte. Anschließend ging er nach Wien und stand auf zahlreichen Bühnen im
In- und Ausland. Mittlerweile arbeitet er freischaffend, sein Gesicht ist aus
dem Bayerischen Fernsehen (Brettl-Spitzen, Im Schleudergang) bekannt und seine
Stimme aus dem Hörfunk (Bayerische Miniaturen, ARD Radio-Tatort, Der Stalker).
Auf die Frage, ob sein Buch eventuell einmal verfilmt werden
soll, wollte er sich nicht konkret äußern. Angesichts der überwältigenden
Resonanz ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass auch das zweite Buch ein
großer Erfolg werden wird. Nach einer kurzweiligen Lesung verabschiedete er
sich von den Menschen im Saal. "Beim Schreiben des Buches wurde ich von allen
typischen Schriftstellerkrankheiten eines zweiten Buches heimgesucht. Jetzt bin
ich aber stolz und glücklich, dass ich heute in meiner Heimat Altötting den
zweiten Roman vorstellen darf und die Reaktionen zeigen, dass sich die Arbeit
gelohnt hat". Unter dem musikalischen Aufruf der Band „Bücher kaufa – Helles
saufa“ endete der offizielle Teil in der gemütlichen Atmosphäre im historischen
Hotel zur Post am Kapellenplatz.