Samstag, 14. Januar 2017

Fastenopfer – ein Krimi aus dem Herzen Bayerns

Dass Freitag der 13. kein Unglückstag sein muss, konnte bei der Präsentation des Kriminalromans „Fastenopfer“ von Anton Leiss-Huber im Wallfahrtsort Altötting eindrucksvoll bewiesen werden. Unter großem Beifall der 200 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien stellte der Autor das zweite Buch nach seinem erfolgreichen Erstwerk „Gnadenort“ vor. Dieses begeisterte seine Leser bereits weit über die bayerischen Grenzen hinaus und schaffte es in die TOP 100 bei Amazon. „Ich hätte nie gedacht, dass mein erster Roman gleich so ein großer Erfolg wird“.


Man kann davon ausgehen, dass sich auch die Arbeit für das zweite Werk gelohnt hat. Die Anwesenden lauschten jedenfalls gebannt den ausgewählten Textauszügen während der Buchpräsentation, wofür sich Anton Leiss einen ausgesprochen amüsanten Textauszug ausgesucht hatte. Durch den mehrstimmigen Vortrag konnte die Spannung noch gesteigert werden und die perfekt platzierten Anekdoten ergänzten den positiven Gesamteindruck der Lesung. An seiner Seite gaben Conny Glogger, die Stimme Bayerns auf Bayern 1, die Schauspielerin Kathrin Anna Stahl (Rosenheim-Cops, Komodienstadel, Bayern 1 Betthupferl) und Andreas Bittl (Schauspieler u.a. am Burgtheater Wien, Bayerisches Staatsschauspiel, Tatort) Einblicke in den zweiten Fall des Max Kramer und der Novizin Maria Evita. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Münchner Volksmusikband „Auer Gsox“, welche den amüsanten Abend mit „Servus Leit, a Buach gibt`s heit“ anstimmten.

Der Roman spielt in Altötting, einer oberbayerischen Stadt, in der der Glaube den Alltag bestimmt und die vorösterliche Fastenzeit noch sehr ernst genommen wird – zumindest von den Geistlichen. Der Rest der Gemeinde gibt sich der gemütlichen Völlerei hin. Denn so heißt es in einem alten Sprichwort „Man lobt und preist den Fastenbrauch am häufigsten mit vollem Bauch“. Dass Rainer Schutt-Novotny für das Brechen des Fastengebots gleich mit dem Leben zahlen muss, hätte allerdings niemand geglaubt. Der Verwalter des „Tilly-Benefiziums“ liegt tot in der Kapelladministration. Kommissar Max Kramer, der in seinem zweiten Fall schon fast Kultstatus erreicht, ist gefragt. Während er versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, lässt er sich allerdings von der attraktiven Staatsanwältin ablenken. Derweil kommt seine Jugendliebe Maria Evita auf eine ganz eigene Spur.

Dass die Fragen des Publikums, ob Max und Maria irgendwann zusammenkommen, beantwortet werden, davon ist auszugehen. Leiss-Huber hat schon die ersten Kapitel für den nächsten Kriminalroman auf seinem Schreibtisch liegen. Besonders freut sich der Autor, sein Buch in seinem Heimatort vorstellen zu dürfen. Meint aber mit einem Augenzwinkern, jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Begebenheiten aus meinem Lebenslauf und mit tatsächlich lebenden Menschen, Geschehnissen und Institutionen um mich herum sind rein zufällig.  Falls Menschen sich im Buch erkannt hätten, wären sie nicht gemeint gewesen. Leiss-Huber ist ein waschechter Bayer, in Altötting geboren, gehörte allerdings nicht den Ministranten, sondern den Pfadfindern an. Nach dem Abitur zog es ihn nach München, wo er Gesang und Musik studierte. Anschließend ging er nach Wien und stand auf zahlreichen Bühnen im In- und Ausland. Mittlerweile arbeitet er freischaffend, sein Gesicht ist aus dem Bayerischen Fernsehen (Brettl-Spitzen, Im Schleudergang) bekannt und seine Stimme aus dem Hörfunk (Bayerische Miniaturen, ARD Radio-Tatort, Der Stalker).

Auf die Frage, ob sein Buch eventuell einmal verfilmt werden soll, wollte er sich nicht konkret äußern. Angesichts der überwältigenden Resonanz ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass auch das zweite Buch ein großer Erfolg werden wird. Nach einer kurzweiligen Lesung verabschiedete er sich von den Menschen im Saal. "Beim Schreiben des Buches wurde ich von allen typischen Schriftstellerkrankheiten eines zweiten Buches heimgesucht. Jetzt bin ich aber stolz und glücklich, dass ich heute in meiner Heimat Altötting den zweiten Roman vorstellen darf und die Reaktionen zeigen, dass sich die Arbeit gelohnt hat". Unter dem musikalischen Aufruf der Band „Bücher kaufa – Helles saufa“ endete der offizielle Teil in der gemütlichen Atmosphäre im historischen Hotel zur Post am Kapellenplatz.