Eine Liebe in der
Wildnis:
Die Geschichte über das Überleben und eine Liebe in der Wildnis betrachtet das
Leben mit seinen kontroversen Perspektiven - so wie es für jeden von uns in manchen
Bereichen Gültigkeit haben könnte. Ein Hin- und Hergerissen sein zwischen
Wunschtraum und Realität. Es beschreibt einerseits die Sehnsucht nach
Einsamkeit und dem Leben in der Natur sowie dem Verlangen nach Komfort und
Geselligkeit andererseits. Und zwei Gesichtern eines Menschen vom charmanten,
liebevollen Charmeur bis hin zum impulsiven, kontrollsüchtigen Kommandanten. Widersprüche,
wie sie an jedem Ort oder in jeder Person zu finden sind.
Das
Buch handelt vom Verlangen der Hauptdarstellerin, dem geliebten Wildnisburschen
in seiner Einsamkeit in Minnesota nahe zu sein, ohne die gewohnte Umgebung zu verlieren.
Und davon, dass eine Entscheidung zu treffen ist. Eine Entscheidung, welche die
handelnde Person den ganzen Weg über beschäftigt und zum Schluss durch die
Aneinanderreihung diverser Vorfälle ganz von selbst seinen Verlauf nimmt.
Das
Buch ist aber auch eine Liebesgeschichte vom ersten Kennenlernen bis hin zum
Verlust der Sichtweise durch die rosarote Brille. Es beschreibt wie die
überschwängliche Leidenschaft bei näherem Kennen lernen Stück für Stück
bröckelt. Wie die Seiten, die man an einem Menschen so sehr geliebt hat auf
Dauer eine negative Sichtweise hervorrufen können bis hin zum Wunsch, der
Beziehung zu entfliehen. Und ist vielleicht auch eine Warnung, dass die Entwicklung
bei näherem Betrachten absehbar gewesen wäre.
Es
handelt davon, wie ein Mensch feststellt, dass er nach und nach immer mehr von
seiner eigenen Persönlichkeit abgibt, um den anderen nicht zu verlieren. Und
seine eigenen Vorlieben und Interessen zurückstellt, um die Unzufriedenheit des
Anderen auszugleichen. Bewusst manipuliert bis die Akteurin aufwacht und
letzten Endes gerade noch rechtzeitig den Absprung schafft. Dabei handelt es
sich nicht etwa um eine unselbständige Frau, sondern um eine weltgewandte
eigenständige Person, die sich letzten Endes fragt, weshalb sie in eine
derartige Abhängigkeit geraten konnte.
Das
Buch schildert aber auch auf eindrucksvolle Art das Leben in der Wildnis. Nicht
auf verklärte Weise, sondern indem es die Mühen und Anstrengungen beschreibt, welche
damit verbunden sind. Wie beschwerlich ein Leben ohne die Errungenschaften der
Zivilisation sein kann. Allerdings nicht ohne darauf hinzuweisen, wie sehr man
durch die Schönheit der Landschaft entschädigt wird. Dabei ist es kein Buch,
welches sich allzu lange mit der Schilderung der Umgebung und dem Versinken in
romantischen Aufzählungen aufhält, sondern sich auf das Nötige beschränkt.
Emotionen,
Naturerlebnisse, das Leben in der Wildnis und wie ein Traum zum Albtraum werden
kann. Wie die Unverrückbarkeit der Einstellung zweier Menschen sich in kleinen
Schritten ankündigt und schließlich zum unlösbaren Problem anwächst. All das
kann der Leser nachempfinden.
Ein spannendes Buch,
welches die Nachteile und Vorzüge des Traums in der Wildnis zu leben schildert.
Und wie der lebenslange Wunsch nach dem Aussteigen in einem Albtraum enden
kann. Verpackt in eine Liebesgeschichte mit sehr viel Emotion. Ein Buch, welches
den Leser fesselt, aber auch zum Nachdenken anregt.