Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung Bayern unterstützt den Antrag der freien Wähler zur Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9 nicht
Die AfB, Arbeitsgemeinschaft für Bildung in Bayern, wurde
vor zwei Jahren gegründet, um allen Menschen die am Bildungssystem interessiert
sind, ein Forum zu eröffnen und die Möglichkeit der Teilnahme an
bildungspolitischen Diskussionen zu geben.
Wie dem von Marion C. Winter
vorgetragenen Rechenschaftsbericht zu entnehmen war, hat die
Arbeitsgemeinschaft seitdem zahlreiche Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und
Klausurtagungen durchgeführt. Unter dem Motto „Wir lernen unser Leben lang“
beschränkt sich das Thema Bildung nicht nur vordergründig auf die schulischen
Belange, sondern auf alle Institutionen in denen gelernt oder weitergebildet
wird. Involviert sind somit alle Bürger in jeder Altersgruppe, ungeachtet
sozialer Umtände und unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Partei in der
Basis. Innerhalb der AfB entstanden Arbeitskreise zu Themen wie z.B.
frühkindliche Bildung, Hochschulbildung oder Erwachsenenbildung, in denen alle
zur produktiven Mithilfe aufgerufen sind die sich in diesem Bereich engagieren
oder auch nur informieren wollen.
Bei der Neuwahl in Nürnberg wurde der bewährte Vorstand mit
Marion C. Winter (Niederbayern) als Vorsitzende bestätigt. Als stellvertretende
Vorsitzende wurden Ulla Dieckmann (Oberbayern), Ruth Graf-Lösch
(Mittelfranken), Markus Kubatschka (Schwaben) und Herbert Lohmeyer
(Niederbayern) gewählt. Schriftführerin ist Sabine Erl (Niederbayern).
Im Anschluss an die Neuwahlen wurde über den Antrag der
Freien Wähler zur „Wahlfreiheit zwischen G8 und G9“ abgestimmt. Es wurde mit
überwiegender Mehrheit beschlossen, diesen Antrag nicht zu unterstützten. Die AfB forciert stattdessen eine
Reorganisation des G 8 in der Unter- und Mittelstufe und die Einführung einer
flexiblen Oberstufe. „Die Schüler und Schülerinnen in der 10 Klasse sollen
selbst entscheiden, ob sie diese letzte Stufe vor dem Abitur in zwei oder drei
Jahren zurücklegen wollen“, so Marion C. Winter.
Ein weiteres wichtiges Thema für die AfB ist die Inklusion. Gerade
in diesem Bereich muss auf die individuellen Bedürfnisse aller Menschen
eingegangen werden. Sybille Brandt, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
für Menschen mit Behinderung – Selbst Aktiv hielt in diesem Zusammenhang einen
Vortrag über die Notwendigkeit von
Inklusion und inklusiver Bildung. Dabei nannte sie eine erschreckend hohe Anzahl
mittelbar oder unmittelbar mit dem Thema konfrontierter Menschen. Es sind in
Deutschland 60 Millionen, davon sind nur 4 Prozent in einer Einrichtung oder
Behindertenwerkstatt untergebracht. Alle anderen müssen im Alltag mit
Einschränkungen leben, die EU-Behindertenrechtskonventionen
sind bedauerlicherweise noch nicht umgesetzt worden. Dabei spannt sich der
Bogen der Betroffenen von der Jugend bis zur Rente. Die bisher sehr positive,
übergreifende Zusammenarbeit der AfB, Selbst Aktiv und 60 plus sei laut Brandt dabei
ein wichtiger Schritt in Richtung reelle Inklusion. Ein weiterer Antrag
befasste sich mit der „Selbstverpflichtung der AfB zur Inklusion“.
Die AfB
erklärt sich damit bereit, so gut wie möglich die Veranstaltungen Barriere frei
zu organisieren. Behinderten Personen, welche an den Veranstaltungen teilnehmen
wollen soll nach vorheriger Anmeldung der speziellen Bedürfnisse im Rahmen der
Möglichkeiten der Zugang und die Teilnahme an den diversen Aktionen möglich
gemacht werden. Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen. ebenso der
Antrag „Inklusion in der politischen Arbeit“, gerichtet an den Landesvorstand.