Mittwoch, 6. März 2013


Autsch Herr Seehofer oder 

Achtung: Fettnäpfchen

Die dunkle Seite des Wahlkampfes

Für alle, die es noch nicht wissen. Facebook und Co. sind öffentlich. Das heißt definitiv - sollte man dort seinen Senf von sich geben - dann kann den auch jeder lesen. Dies wiederum bedeutet, dass man sich vorher gut überlegen sollte was man da verlauten lässt.


So hatte CSU-Chef Seehofer sich in einem Facebook-Video selbst ganz kräftig auf die Schulter geklopft. „Ich habe in meinem Stimmkreis noch gar nicht mit dem Wahlkampf begonnen und mein Gegenkandidat hat schon aufgegeben“ spöttelte er. „Das soll mir erst mal einer nachmachen“.


Eins hab ich mit dem Seehofer (re.im Bild) gemeinsam, Fettnäpfchen finde ich auch immer

Sein örtlicher SPD-Gegenkandidat Mahmoud Al-Khatib hatte überraschend am Wochenende bekannt gegeben, er werde bei der Landtagswahl im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen nun doch nicht gegen den Ministerpräsidenten antreten. Al-Khatib, Berater des bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christan Ude für Integrationspolitik, hat dies mit dem Hinweis auf familiäre und berufliche Gründe verkündet. Verständlich, dass er sein Privatleben nicht breit treten wollte.


In der Presse kam die Information nebenbei bemerkt auch ziemlich zweideutig rüber. Der werte Leser hätte tatsächlich den Eindruck haben können, Al-Khatib habe sich mit fadenscheinigen Argumenten vornehm zurückgezogen.


Es gibt aber nun doch noch ehrliche Leute unter den Politikern und den Angriff Seehofers wollte Al-Khatib dann eben nicht einfach auf sich beruhen lassen. Al-Khatib schrieb auf Seehofers Facebook-Seite zurück: 


„Wer sind Sie nochmal, Herr Seehofer? Vorsitzender der CHRISTLICH Sozialen Union? Sie sollten sich schämen“. Meine hochschwangere Frau durchlebt eine sehr komplizierte Schwangerschaft mit zum Teil lebensbedrohlichen Begleiterscheinungen. Sie braucht mich JETZT und nicht erst nach der Wahl!!! Daher auch der Entschluss, mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.“


Seehofer hat sich bereits entschuldigt, die Presse natürlich nicht. Ja, in Bayern hat`s jetzt Wahlkampf. Und der wird gelegentlich auf sehr niedrigem Niveau ausgetragen.