Probeabitur in Bayern ein Fiasko
Kultusminister
lässt Schüler und Lehrer im Regen stehen
Bayerns
Kultusminister Spaenle hat das Probeabitur an die Wand gefahren: Der
Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der Bayern SPD übte
deutliche Kritik daran, was der bayerische Kultusminister durch den Probelauf
für das bundesweite Abitur angerichtet hat. Die Landesvorsitzende der AfB,
Marion C. Winter, erklärte bei der Vorstandssitzung in Nürnberg: „Der Minister
selber bleibt weit hinter den Ansprüchen zurück, welche er den bayerischen
Abiturienten anlegen will und stürzt jetzt Lehrer und Schüler in Verlegenheit.
Die AfB Bayern bei der Landesvorstandssitzung in Nürnberg |
Zunächst sollte das Probeabitur bekanntlich nach Wahl der
Schüler als Schulaufgabe oder Stegreifaufgabe gezählt werden. Aufgeschreckt von
den durchwachsenen Ergebnissen versuchte das Kultusministerium mit blindem
Aktionismus alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das bayerische Abitur
weiterhin als überlegen darstellen zu lassen. Es wurde nun die zusätzliche
Möglichkeit eröffnet, das Ergebnis des Probeabiturs nun gar nicht in die Noten
mit einfließen zu lassen.
Mit diesem plötzlichen Rückzieher schiebt Spaenle nach
Ansicht der AfB den Lehrern und Schülern den schwarzen Peter zu. Durch den
knappen Notentermin – Notenschluss ist der 1. Februar – werden Schüler und
Lehrer massiv unter Druck gesetzt, die nun auf einmal fehlenden Noten durch
Schulaufgaben oder Stegreifaufgaben in der Kürze der Zeit nachzuholen. Im
schlimmsten Fall müssen, um die fehlenden Leistungen zu erbringen, nun noch in
bis zu drei Kernfächern Klausuren geschrieben werden.
Die AfB fordert Spaenle dazu auf, das Problem
unverzüglich mit einer tragfähigen und klaren Regelung zu beseitigen. Das
Ministerium muss den Lehrern ausnahmsweise gestatten, die Zeugnisse aus den
bereits jetzt vergebenen Noten zu erstellen. Nur so kann Schaden von den
Schülern und Schülerinnen abgewendet werden.