Sonntag, 19. Januar 2014

Kultusminister lässt Schüler und Lehrer im Regen stehen

Probeabitur in Bayern ein Fiasko


Kultusminister lässt Schüler und Lehrer im Regen stehen

Bayerns Kultusminister Spaenle hat das Probeabitur an die Wand gefahren: Der Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der Bayern SPD übte deutliche Kritik daran, was der bayerische Kultusminister durch den Probelauf für das bundesweite Abitur angerichtet hat. Die Landesvorsitzende der AfB, Marion C. Winter, erklärte bei der Vorstandssitzung in Nürnberg: „Der Minister selber bleibt weit hinter den Ansprüchen zurück, welche er den bayerischen Abiturienten anlegen will und stürzt jetzt Lehrer und Schüler in Verlegenheit.

Die AfB Bayern bei der Landesvorstandssitzung in Nürnberg
In den bayerischen Abiturklassen herrscht bei Lehrern und Schülern das blanke Chaos.
Zunächst sollte das Probeabitur bekanntlich nach Wahl der Schüler als Schulaufgabe oder Stegreifaufgabe gezählt werden. Aufgeschreckt von den durchwachsenen Ergebnissen versuchte das Kultusministerium mit blindem Aktionismus alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das bayerische Abitur weiterhin als überlegen darstellen zu lassen. Es wurde nun die zusätzliche Möglichkeit eröffnet, das Ergebnis des Probeabiturs nun gar nicht in die Noten mit einfließen zu lassen.

Mit diesem plötzlichen Rückzieher schiebt Spaenle nach Ansicht der AfB den Lehrern und Schülern den schwarzen Peter zu. Durch den knappen Notentermin – Notenschluss ist der 1. Februar – werden Schüler und Lehrer massiv unter Druck gesetzt, die nun auf einmal fehlenden Noten durch Schulaufgaben oder Stegreifaufgaben in der Kürze der Zeit nachzuholen. Im schlimmsten Fall müssen, um die fehlenden Leistungen zu erbringen, nun noch in bis zu drei Kernfächern Klausuren geschrieben werden.

Die AfB fordert Spaenle dazu auf, das Problem unverzüglich mit einer tragfähigen und klaren Regelung zu beseitigen. Das Ministerium muss den Lehrern ausnahmsweise gestatten, die Zeugnisse aus den bereits jetzt vergebenen Noten zu erstellen. Nur so kann Schaden von den Schülern und Schülerinnen abgewendet werden.