Dienstag, 13. Mai 2014

Marion C. Winter zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt

Marion C. Winter wurde in Berlin zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Bildung gewählt


Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in Bayern, Marion C. Winter, wurde vor zwei Jahren von Vertretern aus ganz Deutschland in den Bundesvorstand der AfBgewählt. Am Wochenende wurde sie nun zur stellvertretende Bundesvorsitzenden ernannt. Dies verdient eine besondere Wertschätzung, bedenkt man, dass es in Bayern bis 2011 gar keine AfB gab.

Als Initiatorin der AfB-Bezirksgemeinschaft Niederbayern war es von Anfang an Winters Anliegen, die Arbeitsgemeinschaft auf Bayern-Ebene zu gründen.Nach zahlreichen Hürden, die sie allerdings nicht davon abhielten, wurde ihre Vision bereits zwei Jahre später Wirklichkeit. Seit der Gründung im Jahr 2011 nimmt Winter als Vorsitzende der AfB Bayern auch an den Sitzungen der Bundes-AfB teil. Dort hat sie in an der Diskussionsvorlage „Inklusion“ entscheidend mitgewirkt.

Die Vorlage behandelt die Thematik „Inklusion als Menschenrecht“ gegen soziale Ausgrenzung. Seit 2009 gilt die UN-Behindertenrechtskonvention, die verlangt, dass jegliche Diskriminierung aufgrund einer Behinderung ausgeschlossen werden muss. Dies bedeutet: Wir „müssen“ die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen, um allen Menschen die gleichen Chancen für die Teilnahme zu ermöglichen. Geführt werden muss ergo eine Diskussion um das „Wie“, nicht um das „Ob“.

Die mangelhafte Chancengleichheit des deutschen Bildungssystems führt ohnehin dazu, dass die Bildungschancen wie in kaum einem anderen entwickelten Land von der sozialen Herkunft abhängig sind.

Dabei muss Bildung so gestaltet werden, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – uneingeschränkten Zugang haben. Dies gilt für den frühkindlichen Bildungsbereich über die Schulen bis hin zum Hochschul- und Weiterbildungsbereich. Nur eine erfolgreiche Schullaufbahn gewährleistet eine aktive Teilnahme am späteren Arbeitsleben. Im Zuge des sich abzeichnenden Fachkräftemangels können wir es uns auch volkswirtschaftlich nicht mehr leisten, Potenzial von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen brach liegen zu lassen und nicht zu fördern.

Desweiteren ist Bildung ein Menschenrecht, sie muss jedem gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden. Ein inklusives Bildungssystem vereint so zwei Menschenrechte unter einem Dach – Bildung und Inklusion. Die damit einhergehenden Veränderungen sind tiefgreifend, aber auch eine große Chance für das Bildungssystem und eine Chance für Kinder und Jugendliche, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen.

Während die Welt sich weiterentwickelt, will man in der Bildung aber an althergebrachtem festhalten, höchstens ein wenig herumexperimentieren. Informationen der Öffentlichkeit über schon lange erfolgreich umgesetzt Konzepte fehlen. Dabei berichten Eltern, welche ihre Kinder bereits in einer inklusiven Schule haben,von äußerst positiven Erfahrungen auf beiden Seiten. Am Ende profitieren alle Kinder von mehr individueller Förderung und mehr sozialer Vielfalt. Mit inklusiven Schulen schaffen wir ein Bildungssystem, in dem wirklich keiner mehr verloren geht.


Erfahrungsgemäß interessieren sich die Menschen nicht für Dinge, solange sie nicht akut persönlich betroffen sind. Dies gilt auch für die Bildung und die Inklusion. Doch – letzten Endes können wir gerade in diesem Bereich von heute auf morgen zum betroffenen Personenkreis zählen. Bildung und Inklusion geht uns alle an, der rote Faden zieht sich durch alle Lebensbereiche. In diesem Sinne wird sich Winter nun als stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung mit den Themen auseinandersetzen und in bekannter Weise mit Leib und Seele engagieren.