Samstag, 31. Mai 2014

Der Mythos über den Holunder

Aus dem Alltag ist Holunder als Lifestyle-Getränk mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Aber auch bei den Kelten war die Pflanze fester Bestandteil ihres Lebens. Holunder sucht die Nähe der Menschen heißt es. Und der Mensch die Nähe des Holunders. Kein Bauerngarten, in dem es nicht einen "Hollerbusch" gegeben hätte. Wer sich unter ihm zur Ruhe begibt, soll wunderliche Dinge erleben können. Wenn er seine Sinne dafür geöffnet hat.



Unter ihm befindet sich der Eingang zu einem unterirdischen Reich. Die Erdgöttin, Frau Holle, wohnt hier mit ihren Elfen, Gnomen, Kobolden und Zwergen. Sie ist die keltische Göttin der Geister, aber auch die Erdgöttin, die Mutter der Nacht und die schwarze Madonna des Christentums. Sie verhilft den Seelen der Toten -Tieren wie Menschen und den Samen - aus ihrem unterirdischen Reich wieder heraus in einen neuen Zyklus. Das glaubten die Kelten. So wie der Baum giftig und heilbringend zugleich sein kann, verkörpert Frau Holle zugleich das Dunkle und die Helligkeit.
Dies drückt sich auch im Märchen der Gebrüder Grimm aus.




Darüber was passiert wenn man den Holunder zuschneidet, ihn umsägt oder auch sonst irgendwie beleidigt gibt es viele Aberglauben. Die hier jedoch nicht erwähnt werden sollen. Sie fallen unter die Rubrik sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Sicher ist jedoch, dass ihm einst so große Bedeutung zugemessen wurde, dass sich der Bauer und die Bäuerin vor ihm verneigt haben, wenn sie an ihm vorbei gegangen sind.