Gnocchi auf original italienische
Art gekocht
Noch was Warmes
für zwischendurch
zur Stärkung
für zwischendurch
zur Stärkung
Tonino Venica kocht im Restaurant des Castello die Spessa in der Region Friaul in Italien.
Tipps
vom Küchenchef
„Ich weiß nicht, ob Sies
wussten?“ Mag
sein, dass die ein oder anderen Tipps und Tricks der italienischen Küchenchefs
schon längst am heimischen Herd Einzug gehalten haben. Wenn nicht, dann stellt
sich vielleicht - so wie bei mir - während eines Kochkurses mit einem
italienischen Koch im Castello Di Spessa oder auch anderswo das so genannte
Aha-Erlebnis ein.
Learning
by doing. Dem Maestro in die Pfanne geguckt und schon erschließen sich einem
ein paar Kniffe, auf die man hätte selbst nicht kommen können. Das Zuschauen
und Mitmachen jedenfalls kann man nicht ersetzen durch das bloße
"Bearbeiten" eines Kochrezeptes. Also auf nach Bella Italia, zum
Kochen, Radfahren oder auch auf den Spuren Casanovas wandeln.
Küchenchef
Tonino Venica weiht in die Geheimnisse des Kochens ein
Nun
zu den beliebten Gnocchi mit
Basilikum und Tomaten. Die mit einfachen Zutaten, welche allerdings unbedingt
frisch sein müssen, gut nachzuarbeiten sind.
1/2
Zwiebel
1
Knoblauchzehe
4
Stängel Basilikum
4
frische Tomaten
Salz
und Pfeffer
Olivenöl
Für
die Gnocchi:
500 g
rohe Kartoffeln
125 g
Mehl
1 Ei
1
Eigelb
Salz
und Pfeffer
Muskatnuss
frisch gerieben
Der
Chef de Cuisine (macht normalerweise vermutlich die Küchenhilfe) hat die
Zutaten für uns bereits gründlich gewaschen und geschnitten. Allerdings nicht
das Basilikum. Das zerrupft er mit den Händen vor unseren Augen. Beim Schneiden
würden die Bitterstoffe herausgequetscht meint er. Das ist tödlich für einen
Basilikum. Aha.
Die
Stücke, die da in die Pfanne wandern sind relativ groß - macht aber nichts, sie
verkochen sich im Laufe der Zeit ohnehin. Und die Knoblauchzehe, die wird auch
nicht geschnitten. Beißt aber trotzdem keiner drauf. Die Auflösung dazu folgt
später.
Butter
in die Pfanne und Zwiebel rein. Muss gar nicht sein, dass das Fett da bereits
astronomisch hohe Temperaturen erreicht hat. Langsam anbräunen lassen. Das ist
die Kunst. Was heißt, eigentlich nicht einmal zu stark andünsten, sondern nur
leicht. Der Zwiebel bleibt wirklich glasig.
Die
ganze Knoblauchzehe wandert komplett in die Pfanne. Verweilt aber dort nur
kurze Zeit und wird wieder raus genommen. So nimmt das Gericht den Geschmack
der Gewürzpflanze an, wird aber nicht zu intensiv und dominierend. Aha.
Etwas
Zucker. Den nimmt Tonino allerdings nur für Tomaten und Karotten als
Geschmacksträger, verrät er uns. Während diese Soße nun langsam vor sich hin
köchelt, kann man seine Aufmerksamkeit voll und ganz den Gnocchi widmen.
Das
sollte man auf jeden Fall. Damit der Teig nicht austrocknet muss schnell gehandelt
werden. Zum Verkneten und Zubereiten verwendet er ein Holzbrett, weil die
Rohware am Plastik ständig kleben bleibt. Aha. Mr. Tonino hat die Kartoffeln
bereits in viele kleine Teilchen geschnibbelt, nun kommen noch die Eier drauf,
ein wenig frisch geriebener Muskat dazwischen, das Mehl drüber und jetzt wird
alles zügig verknetet.
Anschließend
in mehrere gleich große Stücke geschnitten und diese dann zu Rollen mit ca. 1
Zentimeter Durchmesser geformt - fingerdick wie man so schön sagt - und in
viele kleine Teilchen mit ca. 1 1/2 bis 2 Zentimeter zerteilt. Perfektionismus
und Millimetermaßarbeit sind hier nicht angesagt. Wie bereits erwähnt, der Teig
trocknet sehr schnell.
Da
muss das zackig vonstatten gehen. Auch wenn man den übrigen Teig in der
Zwischenzeit im Kühlschrank aufbewahren kann. Die schönen Formen, welche sich
später auf dem Teller so schmackhaft präsentieren, bekommen die Gnocchi entweder in dem man sie mit der Gabel
(breite Seite nicht Spitze) ein wenig andrückt oder kurz! mit einer Muskatreibe
presst. Und dann flott ab in etwas Mehl. Dort mit flinken Händen gewendet und
hinein ins heiße Wasser. Forchette heißt auf italienisch Gabel. Deshalb gnocchi forchetta.
Die
Herstellung bedarf zugegeben ein wenig Routine, der Meister schüttelt angesichts
unserer unförmigen Ergebnisse den Kopf. An Übung dürfte es aber im Lauf der
Zeit nicht mangeln. Wer diese Gnocchi einmal
gegessen hat, wird sie ohnehin immer wieder servieren wollen oder müssen.
Noch
einen Tipp verrät „unser Maestro“. Man kann die Nudeln für den nächsten Tag
aufheben. Dazu werden sie kurz in kaltes mit Eiswürfeln bestücktes Wasser
getaucht, dann herausgenommen, mit Öl eingerieben und in Plastikfolie verpackt.
Nicht einzeln - in der Schüssel. Dort halten sie sogar bis zu drei Tage frisch.
Die zum Verzehr bestimmten "Nocken" wie wir sie in Deutschland
bezeichnen nach dem Kochen abtropfen lassen.
Und
wie das duftet!
Jetzt
wird die Sauce End bearbeitet, also kräftig gesalzen, abgeschmeckt, mit dem
Pürierstab gemischt und durch ein Sieb passiert, anschließend nochmals mit
Basilikum bestückt. Zuletzt werden die Nudeln der Soße beigemengt. Mit Parmesan
angerichtet sind die Gnocchi ein
Gedicht. Guten Appetit.