Coole Kohle aus alter
Tradition:
Rund eine Woche lang wird die Kohle in einem
traditionellen Meiler gebrannt – zwischen
Anzünden und „Ernte“ gibt es ein umfangreiches Festprogramm
Jeder
schüttet sie auf den Grill, aber kaum einer macht sich Gedanken, wo sie
eigentlich herkommt: Die Holzkohle. Wer die uralte Kunst des Kohlebrennens von
nahem erleben möchte, kommt zu den Wald- und Köhlertagen in die Ammergauer
Alpen. Vom 13. Mai bis 12. Juni 2016 dreht sich in Bad Kohlgrub alles um den
Kohlenmeiler: vom Aufschichten und Anzünden über die kulinarisch versüßte Wache
bis hin zum „Aufreißen“. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit
Waldwanderungen, Handwerksvorführungen sowie Mäh- und Dengelkurs. Die Wald- und
Köhlertage wurden ins Leben gerufen, damit die alte Tradition der
Holzkohleherstellung erhalten bleibt. Sie finden dieses Jahr zum 15. Mal statt.
Bei dem Jubiläum werden die Arbeiten erstmals an die nächste Generation, die
„Jungköhler“ übergeben. www.bad-kohlgrub.de
„Köhlern, dies ist eine Kunst“ – so heißt es in der „Köhler–Ballade“ von
Bad Kohlgrub. „Das Gewerbe des Kohlebrennens hat hier eine lange Tradition und
ist wohl auch für die Namensgebung von Bad Kohlgrub
mit verantwortlich“, weiß Stefan Mayr von den Köhlerfreunden Kohlgrub,
die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das alte Handwerk zu erhalten. Wo früher
viele Meiler rauchten und die rußigen Köhler abseits der Siedlungen hausten,
wird heute einmal im Jahr feierlich Holzkohle hergestellt. Und das ist gar
nicht so einfach. Denn der Stoß aus Buchenholz muss so kunstvoll errichtet werden, dass das Holz nicht verbrennt,
sondern bei circa 500 Grad Celsius langsam vor sich hin glimmt. „Wichtig dabei
ist, dass kein Sauerstoff nach innen gelangt. Darum wird der fertige Haufen mit
Reisig, Erde und Holzkohlenstaub luftdicht bedeckt“, erklärt Stefan Mayr.
Das Anzünden des Meilers am 22. Mai wird mit
Musik, Bewirtung und Vorführungen gefeiert: Kinder können einem Kunstschmied
über die Schulter schauen und selbst den Hammer schwingen oder die Gewinnung
von Pechöl für medizinische Zwecke bestaunen. Auch ein Fischräucherer zeigt
sein Können – er braucht für seine Kunst: Holzkohle. Natürlich gibt`s den Fisch
im Anschluss auch zu kosten. Die Köhler stoßen oben in den Meiler ein paar
kleine Löcher, damit Wasser, Harz, Teer und Gase entweichen können. Und lassen
von da an ihr Kunstwerk nicht mehr aus den Augen. Wenn das Holz komplett bis
unten am Boden verkohlt ist, wird der Meiler aufgebrochen und die Holzkohle
‚geerntet‘ “, weiß der Fachmann. Vom Holz zur Kohle dauert es circa sechs bis
acht Tage. Als erster Termin für das „Aufreißen“ ist der 28. Mai angesetzt. Die
gewonnene Holzkohle wird dann am 11. Juni verkauft. Während die „Ernte“ früher
von den Schmieden zur Bearbeitung von Eisen gebraucht wurde, ist sie heute heiß
begehrt, um in die Grillsaison zu starten. Aus 10 Raummetern Buchenholz
gewinnen die Köhlerfreunde Kohlgrub bis zu 1000 Kilo Holzkohle in höchster
Qualität mit ihrem traditionellen Meiler.
Weitere
Infos
Ammergauer Alpen GmbH,
Eugen-Papst-Str. 9a, 82487 Oberammergau,
Tel: 08822/922 740, info@ammergauer-alpen.de, www.ammergauer-alpen.deText Kunz PR
Ammergauer Alpen GmbH, Manfred Dittmann