Rundgang durch das Zentrum der Weißwurstmetropole
Ein bisschen München, das Wichtigste auf einen Tag
Nicht viel Zeit, sich München
anzuschauen? Jammerschade. Keine Sorge, die wichtigsten Anlaufpunkte im Zentrum
der Stadt mit der grünen Lunge oder der Isarmetropole, wie die Hauptstadt
Bayerns oft genannt wird, werden hier anvisiert.
Dabei jagt eine Attraktion die nächste, die
Wahrzeichen liegen in der Weltstadt mit Herz ziemlich dicht beieinander.
Die Feldherrnhalle, deren Erwähnung durch den Marsch Adolf Hitlers und spätere
Verwendung zu Propagandazwecken zu Unrecht einen negativen Beigeschmack
erhalten hat, die Theatinerkirche als erste Barockkirche diesseits der Alpen,
die Münchner Residenz, Sitz der bayerischen Könige und Fürsten, die
Peterskirche, von den Münchnern liebevoll der Alte Peter genannt oder die berühmte Frauenkirche mit ihren
Doppeltürmen. Die verführen übrigens zu einer optischen Täuschung; sie sind
nämlich nicht gleich hoch. Das Frische-Paradies Viktualienmarkt sowie das
Postkartenmotiv des Münchner Marienplatzes mit dem Alten und Neuen Rathaus und
der Mariensäule liegen überdies direkt auf dem Weg. Dazu gibt es noch
zahlreiche Hinweise auf Details, die im Vorbeigehen durchaus einen Blick wert
sind sowie für Glücksuchende einige Tipps. Außerdem kann der Rundgang problemlos mit weiterführenden
Rundgängen um einige Stunden oder sogar Tage erweitert werden, zu sehen gibt es in Bayerns
Hauptstadt allemal genug.
Bella Italia lässt grüßen - der Odeonsplatz
Der Rundgang durch das
historische München beginnt am Odeonsplatz, er ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von den
P+R Parkplätzen am Stadtrand, vom Hauptbahnhof oder vom Marienplatz aus gut zu
erreichen. Steigt man die Treppen der U-Bahn-Station nach oben, zeigt sich der Odeonsplatz von seiner schönsten
Seite. Vom Ende der Ludwigstraße her erreicht er beinahe die Faszination des Markusplatzes in Venedig. Das nach vorne geöffnete
Areal wird an drei Seiten umrahmt von monumentalen Bauten. Lange Zeit flossen
zwar durch die Münchner Altstadt noch zahlreiche Bäche, heute nähert man sich dem
im italienischen Stil gestalteten Eingang zur Fußgängerzone von der
verkehrsreichen Prachtstraße König Ludwigs I. Die Ludwigstraße ist ebenso breit
wie der Kanale Grande und wird gesäumt von beeindruckenden klassizistischen
Bauten. Direkt in der bayerischen Landeshauptstadt befindet man sich nun an einer
Piazza begrenzt von der mächtigen Feldherrnhalle, der goldgelben Theatinerkirche
im Stil des italienischen Barock und den Hofgartenarkaden mit den Gebäuden der
Residenz im Anschluss. Der Odeonsplatz erhielt seinen Namen nach dem Odeon,
einem unter König Ludwig I. im Jahr 1825
hier errichteten Ballsaal, der eine hervorragende Akustik besessen haben soll.
Den ersten Blick zieht
unweigerlich die den Platz beherrschende große Bogenhalle, die Feldherrnhalle
auf sich. Die offene Halle wurde
1841-1844 von Friedrich von Gärtner nach dem Vorbild der Loggia die Lanzi in Florenz erbaut. Den
Aufgang zum Denkmal für die bayerische Armee bewachen zwei bayerische Löwen,
von denen einer allerdings ein preußischer sein soll, weil er seinen Mund so
weit aufreißt. Der andere, mit dem geschlossenen Mund ist dagegen eindeutig ein
Bayer. Von den beiden Denkmälern, die den großen Bayerischen Feldherren Graf
von Tilly, Feldherr der katholischen Liga und Karl Philipp Wrede, Sieger gegen
die Franzosen im Jahr 1814 gewidmet wurden, behaupteten böse Zungen, der eine
sei kein Bayer gewesen, der andere kein Feldherr.
Die Theatinerkirche, übrigens die
erste Kirche diesseits der Alpen im italienischen Baustil, wurde von Kurfürst Ferdinand Maria und seiner
Gattin Henriette Adelaide von Savoyen anlässlich der Geburt von Max Emanuel
1662 in Auftrag gegeben und erst 1768 fertig gestellt. In ihr befinden sich Grabmäler einiger
Wittelsbacher Herrscher, allerdings nicht das des Märchenkönigs Ludwig II., der
liegt in der Kirche St. Michael in der Neuhauser Straße.
Hinter der großen Mauer gegenüber der Theatinerkirche sind
die Hofgartenarkaden mit einem großen Toreingang. Dahinter verbirgt sich der
Hofgarten, der den Auftakt zum bekanntesten Münchner Park, dem Englischen
Garten, bildet.
Schreiten auf des Königs Wegen
Links und rechts von der
Feldherrnhalle führen zwei Parallelstraßen in Richtung Stadtzentrum. Die Theatinerstraße,
wie der Name schon sagt, führt auf der Seite der Theatinerkirche ins Zentrum, entlang
der Fassade der Residenz gelangt man über die Residenzstraße in die Stadtmitte. Eine kleine Verbindung
zwischen den beiden Straßen hinter der Feldherrnhalle bildet die Viscardigasse,
das so genannte Drückebergergasserl. Die unehrenhafte Bezeichnung, die diese
von den Münchnern erhalten hat, hat jedoch mit dem Namensgeber, dem Erbauer der
Bürgersaalkirche, zu der der Rundgang später noch führen wird, nichts zu tun. Sie stammt aus der Zeit der Nationalsozialisten.
Damals mussten die Passanten an der
Feldherrnhalle den Hitlergruß ausführen. Wozu die meisten Münchner übrigens keine
Lust hatten. Sie umgingen die unangenehme Pflicht, indem sie einfach die
Viscardigasse benutzten.
Folgt man der Residenzstraße
links von der Feldherrnhalle am Seitentrakt des Residenzgebäudes, öffnen sich
mehrere Eingänge zunächst in die Innenhöfe der Residenz, die fast schon eine
eigene kleine Stadt ist. Hier gelangt man zum Cuvillies-Theater, einem der
bedeutendsten Rokokotheater Deutschlands, dem Neuen Herkulessaal, einem Konzertsaal und zur Allerheiligen-Kirche. Mittlerweile hat
es sich herumgesprochen, dass man den kleinen
an den Eingängen aufgestellten Bronze-Löwen mutig in den Rachen fassen
muss und dabei gleichzeitig die Daumen drücken, so soll man auf ewig vom Unheil
verschont bleiben. Selbst beim Sport-Event des Jahres, dem München-Marathon hat
sich ein Läufer die Zeit genommen, einen kleinen Schlenker zu machen, um im
Vorbeilaufen den Löwen zu berühren.
An der Rückwand der
Feldherrnhalle in der Residenzstraße Nr. 27 befindet sich der ehemalige Palast
des kurfürstlichen Oberstjägermeisters Graf Maximilian von Preysing. Er wurde
1723 bis 1728 von Joseph Effner erbaut, 1945 schwer beschädigt und wiederaufgebaut.
In der Perusastraße, einer
weiteren Verbindungsstraße zwischen der Theatiner- und Residenzstraße, wurde
1810 ein Palast für den Grafen Montgelas errichtet, welcher 1876 um den oberen
Stock erweitert wurde.
In der Residenzstraße 13 kann man
eines der letzten Alt-Münchner Bürgerhäuser mit gotischem Innenhof aus der Zeit
um 1500 bewundern. Im Haus befindet sich der ehemalige königliche Hoflieferant
Eilles, der seit 1825 das Königshaus mit Kaffee, Tee oder Wein beglückte. In der Nähe stand einst das Wohnhaus des
Erasmus Grasser, der die berühmten Moriskentänzer für das Alte Rathaus
gestaltet hat. Die 1480 geschnitzten Holzfiguren sind heute im Stadtmuseum
München untergebracht.
Der Platz des beliebten König Max - der Max-Joseph-Platz
Am Ende der kurzen Residenzstraße
erreicht man nun den Max-Joseph-Platz, von
dem aus man über den Haupteingang das Residenzmuseum mit wundervoller
Innenausstattung und die Schatzkammer betreten kann, der Tempelbau in der Mitte ist das Nationaltheater,
das Gebäude auf der rechten Seite in der Residenzstraße 2 der ehemalige Törring-Palast.
Der gesamte Platz wirkt ebenfalls
sonderbar südländisch. Auch er wurde
von dem Kunst begeisterten König Ludwig I., der München in ein
Isar-Athen verwandeln wollte, und seinem Architekten Leo von Klenze gestaltet.
Der überdimensionale bronzene
Mann in sitzender Position im Zentrum des Platzes ist Max I. Joseph, ab 1806 erster
Bayerischer König, der eine Aufstellung seines Denkmals in dieser Pose zu
Lebzeiten sicher nicht genehmigt hätte. Er wünschte sich ein Reiterstandbild, verstarb aber bevor
dieses Projekt verwirklicht werden konnte. Das Denkmal wurde erst 1835 enthüllt.
Hinter dem Max-Joseph-Denkmal ist
das Bayerische Nationaltheater. Max I. Joseph ließ für den Bau an dieser Stelle
1803 ein Franziskanerkloster abreißen. Als das Nationaltheater vor der
Fertigstellung im Jahr 1823 abbrannte, hielt man es natürlich für eine Rache
Gottes. Dennoch wurde es von Ludwig I. 1825 wiederaufgebaut, 1943 durch Bomben
zerstört und 1963 restauriert.
Die Residenz wurde ab 1363 bis
ins 19. Jahrhundert in verschiedenen Bauphasen errichtet und war bis 1918 Sitz
der bayerischen Herzöge und Könige. Die Besichtigung ist aufgrund der
zahlreichen Zimmer in einen Vormittags- und Nachmittagsrundgang unterteilt,
wobei jeweils unterschiedliche Räume gezeigt werden. Zumindest einer der beiden
ist fast schon ein Muss für jeden München-Besucher. Der so genannte Königsbau
der Residenz, der den Max-Joseph-Platz flankiert, wurde ebenfalls von König
Ludwig I. und seinem Hofarchitekten Klenze 1826-1835 erbaut. Dieser gestaltete
auch das Gebäude gegenüber der Residenz, die offene Bogenhalle mit
Freskenmalereien. Es war 1747-1758 von Ignaz Anton Gunetzrhainer für den
kurbayerischen Minister Ignaz Felix Graf von Törring-Jettenbach errichtet
worden und wurde dann zur Hauptpost umgebaut. Die Arkaden gestaltete man für
den König im italienischen Stil, damit dieser von seinen Zimmern in der
Residenz mediterranes Flair genießen
konnte.
Vorsicht ist geboten beim Gang durch die Dienerstraße. Man könnte leicht dazu verführt
werden sich mit zahlreichen leckeren „Schmankerln“ einzudecken, was den
weiteren Weg durch die wunderschöne Altstadt doch erheblich erschweren dürfte. Auf
dem Rückweg entlang des Rundgangs gibt es später nochmals die Möglichkeit hier
einzukaufen, vorausgesetzt man widersteht den vielfältigen Verlockungen in der
Fußgängerzone. In der Dienerstraße 14-15 ist nämlich der auch aus der
Fernsehwerbung bekannte Stammsitz des Hauses Dallmayr mit dem Restaurant und Cafe, dem Dallmayr-Brunnen und
sehr exklusiven kleinen Lebensmittelabteilungen. Den Dallmayr Kaffee gibt es seit 1700. Bedient
wird man hier sehr gut, was allerdings nicht bedeutet, dass die Dienerstraße
ihren Namen davon hat. Der Name stammt vom Geschlecht der Diener, die hier im
14. Jahrhundert ansässig waren. Konrad Diener half 1340 Kaiser Ludwig dem
Bayern bei der Verfassung der Stadtrechte.
Das Herzstück Bayerns - der Marienplatz
Von hier aus gewinnt man schon
den ersten Eindruck von dem gewaltigen Neuen Rathaus, besser gesagt von dessen
Rückseite. Die Dienerstraße endet direkt
am Marienplatz vor dem Alten Rathaus, dem kleineren Gebäude mit dem Turm auf
der linken Seite. Der Rathausturm war Teil des ersten Mauerringes aus dem 12.
Jahrhundert und wurde nach der Stadterweiterung im 13. Jahrhundert als
Talburgtor zum Wohnhaus umgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde es zerstört und
nach der Gestaltung der Fußgängerzone 1972 wieder aufgebaut. Das spätgotische Alte
Rathaus stammt aus dem 15 Jahrhundert vom Erbauer der Frauenkirche, Jörg von
Halspach. Im ehemaligen Tanzsaal des Alten Rathauses befanden sich die bereits
erwähnten Moriskentänzer des Erasmus Grasser. An der Ecke ist das große Kaufhaus
Beck am Rathaus-Eck.
Von hier aus eröffnet sich der
eindrucksvollste Blick auf das Ensemble
der Mariensäule vor dem Neuen Rathaus und dem Fischbrunnen mit den Frauentürmen
im Hintergrund. Bereits seit 1310 darf der Platz nicht mehr bebaut werden. Der
ehemalige Schrannenplatz heißt allerdings erst Marienplatz, seit der
Getreidehandel 1854 in die Schrannenhalle verlegt wurde. Wie bereits während
der Pest 1634 versammelten sich auch während der großen Choleraepedemie 1854 unzählige
Bürger zum Bittgebet an der Mariensäule. Was lag näher, als ihm den Namen der
Schutzpatronin zu verleihen.
Der Marienplatz ist noch heute
Zentrum des Handels und nicht nur der Mittelpunkt Münchens, sondern von ganz
Bayern. Die 11 Meter hohe Mariensäule mit der Bronzefigur einer Madonna ist die
zentrale Ausgangsstelle für die bayerische Landesvermessung, Sie wurde 1638 von Kurfürst Maximilian I.
errichtet als Symbol für die
Dankbarkeit, dass die Stadt im Dreißigjährigen Krieg nicht von den Schweden
zerstört wurde. Die vier Putten am Fuß
der Säule bekämpfen die Plagen der
Menschheit. Der Löwe symbolisiert den Krieg, der Drache den Hunger, die Schlange steht für den Unglauben und der Basilisk für die Pest.
Das überwältigende neugotische
Neue Rathaus wurde von 1867 – 1908 von Georg von Hauberrisser erbaut. Die
Fassaden gestaltete man mit Wappen, Figuren und Sagengestalten, auf der Turmspitze hat sich
das Münchner Kindl niedergelassen. Im 85
m hohen Turm des Rathauses befindet sich das Glockenspiel, zum dem die Besucher des Marienplatzes
täglich aufschauen können. Es zeigt oben ein Turnier auf der Hochzeit des
Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen im Jahr 1568, darunter tanzen Figuren den
Schäfflertanz, mit dem die Bürger 1517
nach der Pest wieder auf die Straße gelockt wurden.
In den Fischbrunnen sprangen
früher die Metzgerburschen am Ende ihrer Ausbildung, heute wäscht am Aschermittwoch der
Oberbürgermeister seinen Geldbeutel darin, um den Geldfluss auch im folgenden
Jahr auf dem Laufenden zu halten. Bereits 1343 stand an seiner Stelle der älteste der öffentlichen Münchner Brunnen.
Das Geburtshaus der Weißwurst
bewirtet mittlerweile wieder die Gäste im Lokal und unter dem bayerischen
Himmel direkt am Marienplatz, der Name
Cafe Glockenspiel am Marienplatz erklärt sich von selbst, wenn man den
wunderschönen Blick auf die Sehenswürdigkeit von dort aus im Auge hat. Einkehrmöglichkeiten gibt`s natürlich auch am
hier, darunter das Gasthaus zum „Ewigen Licht“ mit Sitzplätzen direkt auf der
Piazza, das Haus in dem die Münchner Weißwurst erfunden wurde oder das Cafe
Glockenspiel. Der Name verrät schon, dass man von dort aus den besten blick auf
das Glockenspiel im Neuen Rathaus hat.
Viktualien, die Energiequelle des Menschen - der Viktualienmarkt
Der Rundgang führt zunächst geradeaus
weiter hinter dem Alten Rathaus rechts in den Viktualienmarkt hinein (die
deutsche Übersetzung des lateinischen Begriffes Viktualie lautet Lebensmittel).
Die Bronzefigur, die einem auf dem Weg gleich hinter dem Rathaus freundlich
entgegen lächelt ist die Julia, der Verliebte oft Blumen in die Arme stecken.
Sie ist ein Geschenk der Partnerstadt
Verona.
Links von der Julia steht die
Heiliggeistkirche, alles was vom Heilig-Geist-Spital aus dem Jahr 1208 übrig
geblieben ist. Das Kranken- und Armenhaus wurde abgerissen, als der
Lebensmittelmarkt 1807 vom Marienplatz hierher umzog. Der eingedeutsche Begriff
Viktualie ist abgeleitet vom lateinischen victus, Nahrung, Lebensmittel. Eine
andere lateinische Bezeichnung für Lebensmittel, Kostgeld wäre alimentum, ein
Ausdruck der bei uns eine etwas andere Bedeutung gewonnen hat. Man kann sich
vorstellen, was das vermutlich in Deutschland für eine Verwirrung anstiften
würde, hätte man ihn Alimentenmarkt
genannt. Bei den Italienern heißen die
Lebensmittel übrigens alimento.
Angesichts der unzähligen
Marktbuden weiß man gar nicht, was hier am besten riecht, die frischen Kräuter,
die Blumen, die Honigwaren. Alles ist frisch, auch der Fisch, dessen Duft man
allerdings mögen muss. Es heißt, es sei der einzige Platz in München, an dem
sich die Händler für ihre Kunden Zeit nehmen, um das vielseitige Angebot von
nationaler und internationaler Spezialitäten an den Mann zu bringen. Den
Marktfrauen gehören die Verkaufsstände meistens bereits seit Generationen. Auf
dem Platz zwischen den Brunnen, die für berühmte Münchner Volksschauspieler
aufgestellt wurden, ist der Biergarten Viktualienmarkt. Zwischen den Marktbuden
und Brunnenstatuen am Maibaum hängen die Schilder der Brauereien. Der
Bierausschank ist hier gerecht verteilt, alle Münchner Brauereien kommen
abwechselnd zum Zug. Für diejenigen, die nicht zu den Bierexperten gehören,
zeigt ein Schild an der Schenke, welche Sorte des Hopfengetränkes gerade
ausgeschenkt wird. Am Ende des
Viktualienmarktes steht die Schrannenhalle, heute ein Markt- und
Veranstaltungsbau aus Glas.
Die Keimzelle der Stadt - St. Peter
Gegenüber der Heiliggeistkirche ist die so genannte
Metzgerszeile. Die Fleischbänke wurden hierher verlegt, als 1315 König Ludwig
IV. der Bayer den Markt freite, d.h. weitere Bauten auf dem Marienplatz nicht
mehr genehmigte. Im Eder Moden, Viktualienmarkt Nr. 4, machte die Liesl
Karlstadt, Partnerin des Komikers Karl Valentin ihre Ausbildung zur Verkäuferin,
ist das Haar vom Münchner Wind zersaust gibt`s eine große Auswahl zum Frisieren
beim Kamm Wenninger, Viktualienmarkt 3, Kunstgewerbe und bayerische Souveniers
erhält bei Urban, Viktualienmarkt 3.
Schräg gegenüber von der
Heiliggeistkirche führt hinter der Metzgerszeile eine kleine Gasse den Berg
hinauf zum Petersbergl. Von einem Berg kann allerdings nicht die Rede sein, es
handelt sich dabei vielmehr eher um eine kleine Bodenerhebung, die die erste
Siedlung Münchens vor den Hochwassern der zahlreichen Stadtbäche schützte. Die
große historische Bedeutung kann man dem Hügel nicht absprechen, hier hatten
die Tegernseer Mönche, die der Stadt bei der Gründung 1158 ihren Namen gaben,
seit dem 10. Jahrhundert ihren Standort. Das berühmte Münchner Kindl trägt
ihren Mönchskittel, der Name München wurde abgeleitet von Munichen, bei den
Mönchen. Etwas erhöht liegt die Terrasse des Cafe Rischart, von dem aus man
einen sehr aufschlussreichen Ausblick auf die vorbeiströmenden Passanten hat. Bei
längerer Beobachtung entwickelt man ein geschultes Auge für den Unterschied
zwischen den gemächlich dahinschlendernden Bummlern, aufmerksamen Touristen und
den Berufstätigen, die sich nur kurz ihre Mittagspause hier gönnen wollen. Darunter
ist die Bäckerei Rischart, in der es bis Weihnachten 2007 noch Brot in besonderer
Verpackung gibt. Auf den Tüten sind Informationen über alte bayerische Bräuche
aufgedruckt. Am Petersplatz selbst stößt man auf Bernies Nudelbrett, ein namhaftes Lokal, das
sich auf Pizza und Nudelgerichte spezialisiert hat, das Alpenkräuter-Spezial-Haus
auf besagtes Produkt eingeschworen sowie
die Münchner Geschenkestuben, alle drei
im Gebäude Petersplatz 8.
Die Kirche am „Gipfel“ des Berges
ist St. Peter, die liebevoll der „Alte Peter“ genannt wird, ein weiteres
Wahrzeichen München. Er ist älter als die Stadt selbst, wurde aber 1327 beim großen Stadtbrand bis auf den Turm zerstört
und ab 1379-1386 im gotischen Stil wiederaufgebaut. Der Hochaltar im
Kircheninneren gilt als einer der schönsten Süddeutschlands, beteiligt daran
war der berühmte Meister des Barock, Egid Quirin Asam um 1730, die Figur des
Hl. Petrus am Hochaltar stammt von Erasmus Grasser aus dem Jahr 1517.
Wenn man den 96 Meter hohen Turm hinaufgeklettert
ist, kann man sich einen herrlichen Überblick über die Silhouette der Stadt
verschaffen.
Vom Alten Peter gelangt man über
die Straße Rindermarkt rechts stadteinwärts wieder zum Marienplatz, dem
pulsierenden Stadtkern Münchens. Linkerhand ab dem Marienplatz beginnt die eigentliche Fußgängerzone mit der
Kaufinger Straße, die später in die Neuhauser Straße übergeht und letztlich am
Karlstor (Stachus) endet. Aber: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zeit zum
Bummeln und Stöbern gibt es auf dem Rückweg, der wieder durch dieselbe Straße
führt. Zunächst müssen partout noch ein paar Sehenswürdigkeiten näher
betrachtet werden.
Eine kleine Stadt ganz groß - die Fußgängerzone
Ein paar Meter weiter, etwa auf
Höhe des Kaufhauses Hirmer, zwischen Liebfrauenstraße und Augustinerstraße, kurz
bevor die Kaufinger Straße in die Neuhauser Straße übergeht, wurde ein
Grundriss in das Pflaster eingelegt, der sich vom Belag gegenüber gegenüber den
restlichen Steinen abhebt. Eine Gedenktafel in den Arkaden des Gebäudes weist
ebenso auf den Standort hin. Es handelt sich um den Umriss des ehemaligen
Kaufinger Tores, welches 1807 abgerissen wurde. Das ehemalige Stadttor der
ersten Stadtbefestigung wurde nach der Stadterweiterung als Wohnhaus genutzt
und bemalt, wodurch es den Namen „Schöner Turm“ erhielt. Die Figur an der
Hausecke Kaufinger/Augustinerstraße hat eine ganz schwere Last auf sich
genommen. Die Figur trägt ein Modell des Turmes. Nicht ohne Grund handelt es
sich um eine Darstellung eines Goldschmiedes, der der Sage nach im Schönen Turm
seine Werkstatt betrieben hat. Eines Tages verschwand ein wertvoller….. Als sich
herausstellte, dass der Dieb in Wirklichkeit eine Elster gewesen ist, die das
glitzernde Ding in ihr Nest mitgehen hat lassen, war es für den armen Mann
jedoch bereits zu spät. Er war seiner „gerechten“ Strafe zugeführt worden. Bedenkt
man, dass die Entfernung des ehemaligen Stadttores zwischen dem Alten Rathaus
und dem Schönen Turm nur 200 Meter beträgt, kann man sich vorstellen, wie klein
München zur Gründerzeit gewesen ist.
Rund um die Frauenkirche
Über die Augustinerstraße, die
rechts von der Kaufinger Straße abzweigt, gelangt man zum wohl berühmtesten
Wahrzeichen Münchens, der Frauenkirche. Die berühmten Doppeltürme, die zur
markanten Silhouette der Stadt beitragen, wirken von unten betrachtet wie eineiige
Zwillinge. Ob sich da jemand vermessen hat, ist nicht bekannt. Sicher ist nur,
dass die beiden Türme den Betrachter zur Täuschung verleiten. Man hat
festgestellt, dass zwischen den beiden sage und schreibe ein Höhenunterschied
von einem Meter besteht. Von unten fällt das allerdings nicht auf und auch
nicht auf den Postkartenmotiven, Bierkrügen und T-Shirts den sonstigen
beliebten Souvenirs auf denen die Türme mit den welschen Hauben abgebildet
sind.
Die Kirche wurde 1468 unter
Herzog Sigismund als zweite Pfarrkirche neben dem Alten Peter
erbaut. Im Inneren befindet sich das
kolossale Grabdenkmal Ludwigs des Bayern, dem eigentlich als vom Papst mit dem
Kirchenbann Belegter gar kein Begräbnisort in einer Kirche zugestanden hätte.
Die Münchner scherten sich jedoch nichts darum und ließen ihren Kaiser ungeachtet
dessen hier bestatten.Der Frauenplatz ist ein gemütlicher kleiner Platz. Hier
ziehen tatsächlich die Winde des Teufels durch, was allerdings vor allem im
Sommer einen angenehmen Lufthauch in der Stauhitze der Stadt sorgt. Etwas
abgeschieden vom Trubel in der Fußgängerzone wird München auch hier seinem Ruf
als Isar-Athen gerecht. Im Winter gibt es an sonnigen Tagen natürlich auch hier
die typischen wärmenden Heizstrahler und die Decken, damit man an sonnigen
Tagen das ganze Jahr über draußen sitzen kann. Z. B. im Augustiner am Dom,
Frauenplatz 8 mit Münchner, österreichischen und Südtiroler Speisen sowie beim
Andechser am Dom. Das rauenplatz 9 ist das Bratwurstglöckls Frauenplatz 9, in
dem mit Karl Valentins Lieblingsessen, die berühmten Würstl aus Nürnberg, die
über offenen Buchenholzfeuer auf dem Grill gegart werden, gibt es bereits seit
1893. Etwas für Fans irishe Musik und Live-Bands ist das Kilians Irish Pub am
Dom, Frauenplatz 11.
In der Nähe des Liebfrauendoms,
in der Thiereckstraße 3 befand sich das schicksalsträchtige Haus, bei einem
Einsturz 1801 wurde unter den Trümmern die Meisterin des Lehrling Fraunhofer
verschüttet. Der spätere Joseph von Fraunhofer (1787-1826) wurde ebenfalls
beinah lebendig begraben, konnte jedoch aus den Steinmassen gerettet werden. Zufällig
kam der Hofkammerrat Joseph von Utzschneider vorbei, der ihn durch den Kauf
mathematischer und optischer Lehrbücher zum Selbststudium unterstützte.
Die drei benachbarten Kirchen im Schatten des Liebfrauendoms
Gegenüber dem Haupteingang zur
Frauenkirche führt die gewundene Augustinerstraße wieder zurück zur
Fußgängerzone. Die Biegung zeigt den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer an. Das
grünliche, ebenfalls rund gebaute Gebäude ist das ehemalige Augustinerkloster,
aus dem Jahr 1294, das 1803 nach der Säkularisation zur Mauthalle und 1964 zum
Museum umfunktioniert wurde. Alleinstehende, die dem Keiler vor dem Eingang die
Nase streicheln, finden bald den passenden Partner. So sagt es zumindest der
Volksmund. Im Inneren des Gebäudes zeigt das Jagd- und Fischereimuseum
Jagdutensilien und über eintausend präparierte Tiere, die vielen Schulklassen
mit sehbehinderten Kindern als Anfassungsobjekt dienen. Darunter sind auch
nicht einheimische Tiere wie Robben.
Die nächste rechts abzweigende
Straße ist die Ettstraße mit dem Münchner Polizeipräsidium.
In den alten Gemäuern wurde die
Serie Löwengrube gedreht, eine Fernsehsendung, die lange Zeit Kult gewesen ist.
Sie zeigte 50 Jahre aus der Geschichte des Dorfpolizisten Grandauer und seiner
Familie. Es handelte sich dabei nicht nur um die persönliche Familiendarstellung,
sondern spiegelte auch gesellschaftliche
Hintergründe, politische Veränderungen sowie weltgeschichtliche Themen die das
Leben der bürgerlichen Familien in der Zeit ab 1897 beeinflussten wieder.
Wenn man auch keinen Termin in
den ehrenwerten Hallen hat, lohnt sich ein Blick auf den Haupteingang. Dort
zeigt eine Wandmalerei den Daniel in der Löwengrube. Erst seit ein paar Jahren
befindet sich darunter wieder der Zugang zum Polizeipräsidium. Nach den Bombenattentaten
auf das Bayerische Landeskriminalamt im Jahr 1972 entschied man sich dazu, den
schwer zu sichernden Eingang zu schließen. Über drei Jahrzehnte musste das
Präsidium über den Nebeneingang in der nächsten Querstraße links, der Löwengrube
betreten werden. Im 17. Jahrhundert befand sich in der Löwengrube 17 ein Haus
mit dem hier dargestellten Gemälde. In diesem Haus hatte auch die Brauerei
Löwenbräu ihren Ursprung. Den Löwen als Erkennungsmerkmal hat die Brauerei seit
dieser zeit. Die Bezeichnung Letschenbräu, dem bayerischen Begriff für fade
trifft den Geschmack des Bieres übrigens nicht.
Gegenüber dem Polizeipräsidium an
der Ecke Ettstraße/Maxburgstraße kann man noch den Turmstumpf der Michaelskirche
sehen. Hinter dem Turmrest links befindet sich eine Gedenktafeln an Pfarrer
Mayer, der in dem ehemaligen Jesuitenkloster tätig war. Wieder zurück in der
Fußgängerzone, die mittlerweile die Neuhauser Straße ist, steht man auch schon
vor der mächtigen Fassade der Michaelskirche, die 1583 im Auftrag Herzog
Wilhelms V. dem Frommen erbaut wurde, zu einer Zeit in der immer mehr Bürger
zum Protestantismus überliefen. Zu der ehemaligen Jesuitenkirche sollte auch
der Kirchturm gehören, deren Rest man
gerade sehen konnte. Er stürzte jedoch noch während dem Bau in sich zusammen.
Der Herzog meinte nun, der Erzengel Michael sei mit dem Kirchenbau nicht
zufrieden und ließ ein noch gewaltigeres Gotteshaus als geplant erbauen. An den
erneuten Versuch eines Turmbaus wagte man sich jedoch nicht mehr. An der
Außenfassade sind Figuren der
Agilofinger, der ersten bayerischen Herrscher, sowie der Wittelsbacher. In der Mittelnische der Fassade
ist eine Statue des Erzengels Michael, der den Teufel in die ewige Finsternis
stößt, stellvertretend für die Protestanten, die Ketzer. Im Inneren findet man
auch Grabmal von Eugene de Beauharnais,
Stiefsohn Napoleons und Schwiegersohn des bayerischen Königs Max I. Joseph,
außerdem das einiger Wittelsbacher Herrscher und selbstredend nicht zu
vergessen den Sarkophag des Märchenkönigs Ludwig II.
Das anschließende Gebäude auf der
linken Seite der Michaelskirche ist die Alte Akademie, in der die Studenten
untergebracht waren, als die Universität von Landshut nach München verlegt
wurde. Später erbaute König Ludwig I. dafür das Universitätsgebäude an der
Ludwigstraße. Davor ist der Richard-Strauss-Brunnen, vor dem zahlreiche Stühle
für die Sonnenanbeter aufgestellt sind. Die 6 Meter hohe Brunnensäule von Hans
Wimmer zeigt Szenen der Oper Salome von Richard Strauss, auf der gegenüberliegenden
Straßenseite war einst das Geburtshaus des Komponisten. Wer den Anblick
genießen und dabei noch eine Maß trinken will, kann auch gleich schräg gegenüber
in den Augustinerbräu und dort den Trubel auf sich wirken lassen. Der
Augustiner ist ein traditionsreiches Lokal mit schön ausgestatteten
Innenräumen.
Aller guten Dinge sind drei. Die
letzte der Kirchen direkt in der Fußgängerzone ist der zweistöckige Bürgersaal in
der Neuhauser Str. 14. Man sollte sich
von der schlichten Fassade nicht täuschen lassen und auch hier einen Blick
hinein werfen. Die 1710 vom Architekten und Münchner Hofbaumeister Antonio
Viscardi als Kongregationssaal für die Marianische Deutsche Männerkongregation
errichtete Kirche wurde, besitzt einen Rokokosaal und die Schutzengelgruppe
von Ignaz Günther 1772. Im Untergeschoss wurde eine Gedenkstätte für den
ehemaligen Jesuitenpater Rupert Mayer eingerichtet. Er wurde 1987 selig
gesprochen.Der Bürgersaal, 1709 im Auftrag der Marianischen deutschen
Kongregation der Herren und Bürger zu unserer lieben Frauen Verkündigung erbaut
wurde ebenfalls 1944 zerstört und wiederaufgebaut.
Aufgepasst, kurz vor dem Tor
treibt ein Satyr sein Unwesen. Ein kleiner Weingeist, der es aber überhaupt
nicht böse mit den Passanten meint. Im Gegensatz zu dem Nackedei, der die
Fontäne zuhält. So als würde er sich darüber freuen, wenn die Vorbeigehenden
richtig schön nass werden. Das so genannte Brunnenbuberl an der Ecke
Neuhauser/Herzog-Max-Straße auf der rechten Seite erregte durch seine spärliche
Bekleidung, außer seinem frechen Grinsen trägt er nichts bei sich, ziemliches
Aufsehen.
Das Karlstor, der Karlsplatz - der Stachus
Das dahinter aufragende Neuhauser Tor wurde unter Kaiser Ludwig dem Bayern als Teil
der zweiten Stadtbefestigung errichtet, 1791 umgestaltet und zu Ehren des
Kurfürsten Karl Theodor Karlstor genannt. Die Fußgängerzone endet am Karlstor,
der nicht aus Bayern, sondern aus der Pfalz stammte, daher immer noch Stachus.
Kurfürst Karl Theodor gestaltete den Platu um, nachdem er 1781 den Abbaud der
Stadtmauer veranlasste. Eine gar nicht heilige Geschichte ereignete sich im Kaufhof
am Stachus am 5. Dezember 1970, also am Abend vor dem Nikolaustag. Als Nikolaus
verkleidete Männer erbeuteten bei einem Überfall über 180 000 DM. Sie konnten
entkommen, da an diesem Tag so viele Weihnachtsmänner unterwegs waren.
Durch das Tor ritt Napoleon, als er im Namen seines Stiefsohnes
Eugene de Beauharnais mit einem spektakulären Brautzug um die Hand der Auguste,
der Tochter des Bayernkönigs Max I. Joseph anhielt. Hinter dem Tor wird es dann
richtig laut, schlagartig schieben sich nicht mehr Menschenmassen durch die
Altstadt, sondern eine Blechlawine, die den am stärksten befahrenen Platz ganz
Bayerns passieren will. Es ist der berüchtigte Münchner Stachus, das
auffallende Gebäude auf der anderen Seite ist der Justizpalast, 1887 im
Barockstil erbaut.
Vom Karlstor aus führt eine kleine Gasse, die
Herzog-Wilhelm-Straße nach rechts und dann gleich wieder links die
Herzogspitalgasse an einer Gedenktafel vorbei. In der Herzogspitalstraße stand
das Palais des russischen Gesandten Woronzow aus dem Jahr 1808, die nächste
Straße links, die Eisenmannstraße, führt wieder zur Fußgängerzone. An der Ecke Neuhauser straße/Eisenmannstraße direkt
gegenüber der Michaelskirche stand das Geburtshaus des Malers Spitzweg.
Die Einkaufsmeile zwischen Marienplatz und Karlsplatz
Auf dem Rückweg bleibt jetzt nach all den Sehenswürdigkeiten
Zeit, die Nebensächlichkeiten aufmerksam zu werden, die die Altstadt zu dem
machen was sie ist. Die Neuhauser und Kaufinger Straße, die seit den
Olympischen Spielen 1972 zur Fußgängerzone erklärt wurde, verwandelt sich tagsüber
in eine Bühne für Musiker und Künstler. Wagt man sich zu nah an die Pantomime
heran, kann es gut passieren dass man sich eh man sich versieht im Mittelpunkt
des Gelächters der Passanten befindet. Wer das nicht möchte, sollte besser
seinen Hut oder sonstige lose Gegenstände im Auge behalten. An den Ecken bieten
die Kräuterweiber ihre Waren feil, in den kalten Monaten gesellen sich noch
Händler mit heißen Maroni, und Glühwein
und Würstchen dazu. Im Advent verwandelt sich die ganze Straße in den weit über
Bayern hinaus bekannten Münchner Christkindlmarkt.
In der Münchner Altstadt findet man fast alles was man so
braucht. Frauenherzen höher schlagen lässt der Laden des Juweliers Christ in
der Neuhauser Straße 35, der seit 1863 Markenschmuck und Uhren anbietet. Das
riesige Kaufhaus Karstadt Oberpollinger am Dom in der Neuhauser Straße 18 war
1961 eines der ersten Gebäude in München, das in Fertigbauweise erbaut wurde.
Aus diesem Grund soll der Plattenbau nun auch noch unter Denkmalschutz gestellt
werden. Die berühmten Plüschtiere mit dem Knopf im Ohr führt die Steiff Galerie
in der Neuhauser Straße 5, Hemden und Krawatten, falls man sich doch noch
entschließt abends das Nationaltheater zu besuchen gibt`s in der HausNr. 5 in
der Cravatterie München, Leder und Lammfell aus eigener Herstellung beim Leder
Fischer, ebenfalls HausNr. 5. Trachtenschmuck und original Münchner Souvenirs
findet man bei Herrmann Geschenke
Neuhauser Str. 2, ebenfalls in der Neuhauser Straße 2 ist ein Laden, der sich
auf Kuckucksuhren spezialisiert hat, der Souvenirladen Max Krug. Im Cafe
Rischart zur Maut, ebenfalls in der Neuhauser Straße 2, kann man auf Stein
gebackenes Roggenbrot kaufen. Nach alter
Sitte befanden sich in der Nähe der
Kirchen Wirtshäuser, in die sich die
Herren der Schöpfung nach dem Gottesdienst zurückziehen konnten, in München ist
gleich gegenüber in der Neuhauser Straße 7 der Beate Uhse Shop, vor dem sich
potentielle Kunden in den Anfangszeiten zunächst auf den davor aufgestellten
Bänken herumdrückten. Wohl um sich vorher noch zu vergewissern, dass auch
tatsächlich kein Bekannter gerade unterwegs ist. Natürlich gibt es aber auch
die Gasthäuser wie den bereits erwähnten Augustiner Bräu, Neuhauser Str. 27,
das Stammhaus der ältesten Brauerei Münchens oder den Spatenbräu, der
traditionelle Küche mit Neuem verbindet, in der Neuhauser Straße 39. Das
Tivoli-Filmtheater in der Neuhauser Straße 23 bietet anspruchsvolles
Filmprogramm.
Die Kaufingerstraße hatte wohl schon seit dem Mittelalter
große Bedeutung für den Handel. Sie wurde nach den Kaufingern, einem alten
Handelsgeschlecht benannt. Heute gibt es hier nicht nur exklusive Läden, sonder
auch die großen Handelsketten wie Schuh Deichmann, Karstadt, C & A, die Douglas Parfümerie, Esprit. Das
große Kaufhaus an der Ecke rechts gleich vor dem Marienplatz ist die Galerie
Kaufhof, ein Feinschmecker-Einkaufs-Paradies. Von außen sieht es nicht sehr
einladend aus Gleich an der Ecke zum Marienplatz, in der Kaufinger Straße ist
das Gebäude des Kaufhofes. Im Untergeschoss ist die Galeria Kaufhof, e für
frischen Fisch und sonstige Frischwaren wie Obst, Gemüse, Salatemarienplatz aus
führt die Fußgängerzone, Kaufinger Str.
1, Hennes und Mauritz. davor befindet sich eine Markierung im Pflaster. Hirmer,
großes Herrenmodenhaus, Kaufingerstr. 28, Pimkie, Mode für Girls, Kaufingerstr.
20., Boutiquen, Shmuckläden, Salamander Schuhe,
Der Rückweg zum Odeonsplatz führt nun vor dem Neuen Rathaus
links in die Weinstraße, die parallel
zur Dienerstraße zum Odeonsplatz führt. Gegenüber dem Rathaus in der Weinstraße
ist das Donisl, ein preisgünstiges, altbewährtes Lokal. Die Weinstraße trägt ihren Namen von dem Weinmarkt, der hier im Mittelalter stattfand.
Zur damaligen Zeit, kann sich das in Bayern einer vorstellen, war Wein wichtiger als Bier und galt als
Fastentrunk. Später eroberte sich aber dann das billigere Bier gerade von der
Weinstraße aus den Platz, den es heute unter den bayerischen Nahrungsmitteln
einnimmt. Hier befand sich eine der ersten Bierbrauereien, die ab Mitte des 15.
Jahrhunderts ihren Siegeszug antraten. Mit der Burgstraße gehörte diese Straße
auch zu den ersten gepflasterten Straßen der Stadt. Nach dem lateinischen
Begriff Stratum für Pflaster durfte sie dann auch die Bezeichnung Straße
führen, während die anderen Wege als Gassen bezeichnet wurden.
Am Schäfflereck vorbei
An der Weinstraße/Ecke
Schäfflerstraße lohnt sich Blick nach
oben. Nicht bis in den weiß-blauen Himmel, sondern nur bis zu den Hausecken am
so genannten Schäffler-Eck. Hier befinden sich zwei Figuren in schwarzen
Bundhosen und roten Röcken, die Schäffler in Festanzügen beim Tanze darstellen
sollen. Sie erinnern wie das bereits erwähnte Glockenspiel am Neuen Rathaus an
den Schäfflertanz, der erstmals im 17. Jahrhundert aufgeführt wurde. In der
Straße war vorrangig das Handwerk der Schäffler, die Fässer für den Wein- oder
Salzhandel vertreten. Im Schäfflerhof gleich an der Ecke kann man
ebenfalls viele kleinere Läden finden und sich beim Salve in der Schäfflerstraße 5, Salve selber Schuhe kreentwerfen
Die nächste Straße, die von der
Schäfflerstraße rechts abzweigt ist die Windenmacherstraße, benannt nach den
Handwerkern, die die Seilwinden für die Lastenaufzüge herstellten. Auch für den
Bau der Frauenkirche wurden diese Winden benutzt. Im Eckhaus
Windenmacherstraße/Schäfflerstraße ein paar Meter entfernt rechts verstarb der
Baumeister der Frauenkirche Jörg von Halsbach, eine Gedenktafel erinnert daran.
Am Ende der kurzen Windenmacherstraße erreicht man über die Maffeistraße rechts
wieder die Theatinerstraße. In der Maiffeistraße Nr. 7 ist der berühmte
Loden-Frey. Hier kaufte schon Maximilian II. Joseph Stoffe für seine
Trachtenkleider, auch Persönlichkeiten wie Vico Torriani oder Gregory Peck sollen sich ihr bayerisches
Outfit hier besorgt haben.
Auch die Theatinerstraße, die nun
die Verlängerung der Weinstraße bis hin zum Odeonsplatz darstellt ist eine
moderne Einkaufspassage. Besonders beliebt sind die „Fünf Höfe“, die nicht nur
Läden, Büros und Wohnungen im verschachtelten Inneren verbergen, sondern auch
als Kunsthalle ideenreich gestaltete Bodenplatten oder das Theatiner
Filmtheater, HausNr. 32. Falls man nach dem Streicheln des Keilers bereits den
Partner fürs Leben gefunden hat gibt`s Trauringe im Marrying München, oder Pralinenkreationen zum Anbandeln in der
süßen Schachtel HausNr. 3, seit 1857 hier ansässig. In der Theatinerstr. Nr. 1
verkauft die Firma Puma Schuhe und Sportkleidung, damit man noch einen weiteren
Rundgang anschließen kann. Wer dafür neues Schuhwerk benötigt kann sich in der
Theatinerstraße 12 Camper Schuhe ausrüsten.
In der Theatinerstraße 11 war von
1827 bis 1832 eine Zweigstelle des Verlagshauses Cotta untergebracht, das von
König Ludwig I. nach München geholt wurde. Hier wurden auch die poetischen
Versuche des Königs veröffentlicht. Dem Heinrich Heine hat die Dichtkunst Ihrer
Majestät allerdings gar nicht gefallen. Ausgesprochen uncharmant bat er den
König sich mehr seinen Regierungsgeschäften zuzuwenden. Theatinerstraße 23
Palais Moy, klassizistische Fassade, 1824-1825 von Leo von Klenze erbaut, nach
dem 2. Weltkrieg zerstört und teilweise restauriert.
Nebensächlichkeiten
Anreise
Eine Parkmöglichkeit zu finden
ist reine Glückssache, selbst ortskundige Münchner nehmen im Innenstadtbereich
lieber die öffentlichen Verkehrsmittel. Die zahlreichen Parkhäuser in der
Altstadt haben zwar meist einen Platz frei. Sie nötigen einen aber immer dazu,
sich nicht zu lange aufzuhalten, weil es sonst
relativ teuer werden kann. Und um den Rundgang unter Zeitdruck zu machen
ist München viel zu schön. Am Stadtrand befinden sich zahlreiche Park- and Ride Plätze, an denen man das Auto den ganzen
Tag lang kostengünstig parken kann.
Umgebung Odeonsplatz
Der Englische Garten mit dem Chinesischen Turm, Münchens berühmtestem
Biergarten, dem Monopterus, einem Rundtempel mit wunderschönem Blick auf die
Stadt und dem Kleinhesseloher See ist sehr weitläufig und bei einem kurzen Stadtrundgang
nicht zu bewältigen. Gleich hinter dem Hofgartentor kann man allerdings einen
Blick auf den Dianatempel mit einer mit
einer Bronzefigur der Göttin Diana, die zur Bavaria umgestaltet wurde werfen.
Das große Gebäude gegenüber ist die Rückseite der Residenz, in der des Öfteren
Touristen vergeblich den Eingang zum Residenzmuseum suchen. Hier ist nur der Zugang
zur Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst (Hofgartenstraße 1), ein Museum mit
Ausstellungsstücken von internationalem Rang, das sich auf die Kunst im alten
Ägypten spezialisiert hat. Den Eingang zum Residenzmuseum und der Schatzkammer erreicht
man über die Residenzstraße oder den
Max-Joseph-Platz.
Hinter dem Hofgarten führt die
Prinzregentenstraße am Bayer. Nationalmuseum vorbei zum Friedensengel.
Vom Odeonsplatz weg führt die
Brienner Straße zum Maximiliansplatz und von dort über den Karolinenplatz
weiter zur Barerstraße mit der
Pinakothek der Moderne, der Neuen
Pinatkothek und der Alten Pinakothek und dem Königsplatz mit der Glyptothek, der Anitkensammlung und dem
Lenbachhaus.
Vom Odeonsplatz aus führt die
Ludwigstraße vorbei an der Ludwigskirche und der Universität weiter zum
Siegestor. Im Anschluss daran ist der berühmte Stadtteil Schwabing
Umgebung Max-Joseph-Platz
Hier ganz in der Nähe das
Max-Joseph-Platzes ist das weltberühmte Münchner Platzl, ein in der Tat sehr
schöner kleiner, typisch altmünchnerischer Platz, der allerdings nicht wegen
seiner Ästhetik, sondern vielmehr wegen des Hofbräuhauses am Platzl Nr. 5 seine
Berühmtheit erlangt hat. Ein Besuch des Hofbräuhauses ist für einige Pflicht,
für andere uninteressant. In der Nähe ist auch der Alte Hof, die erste
Burganlage Münchens.
Vom Max-Joseph-Platz führt die
Maximilianstraße zum Maximilianeum. Auf dem Weg dorthin liegt das Völkerkundemuseum.
Die Parallelstraße zur Maximilianstraße
ist die Prinzregentenstraße.
Umgebung Marienplatz
Vom Alten Rathaus weg führt die Straße Tal in Richtung
Isartor mit dem berühmten Valentinmusäum vorbei am Bier- und Oktoberfestmuseum
und anschließend die Zweibrückenstraße zum Deutschen Museum.
Gegenüber der Schrannenhalle am Ende des Viktualienmarktes
ist der Sebastiansplatz
Die Straße Rosental geht in die Sendlinger Straße über, die
direkt zum Sendlinger-Tor-Platz mit dem Sendlinger-Tor führt vorbei an der
Kirche der berühmten Brüder Asam.