Freitag, 12. April 2013

Sightseeing im Zentrum der Queen aller Städte in Bayern - München


Rundgang durch das Zentrum der Weißwurstmetropole

Ein bisschen München, das Wichtigste auf einen Tag

Nicht viel Zeit, sich München anzuschauen? Jammerschade. Keine Sorge, die wichtigsten Anlaufpunkte im Zentrum der Stadt mit der grünen Lunge oder der Isarmetropole, wie die Hauptstadt Bayerns oft genannt wird,  werden hier anvisiert. Dabei jagt eine Attraktion die nächste, die  Wahrzeichen liegen in der Weltstadt mit Herz ziemlich dicht beieinander. Die Feldherrnhalle, deren Erwähnung durch den Marsch Adolf Hitlers und spätere Verwendung zu Propagandazwecken zu Unrecht einen negativen Beigeschmack erhalten hat, die Theatinerkirche als erste Barockkirche diesseits der Alpen, die Münchner Residenz, Sitz der bayerischen Könige und Fürsten, die Peterskirche, von den Münchnern liebevoll der Alte Peter genannt oder  die berühmte Frauenkirche mit ihren Doppeltürmen. Die verführen übrigens zu einer optischen Täuschung; sie sind nämlich nicht gleich hoch. Das Frische-Paradies Viktualienmarkt sowie das Postkartenmotiv des Münchner Marienplatzes mit dem Alten und Neuen Rathaus und der Mariensäule liegen überdies direkt auf dem Weg. Dazu gibt es noch zahlreiche Hinweise auf Details, die im Vorbeigehen durchaus einen Blick wert sind sowie für Glücksuchende einige Tipps. Außerdem kann der  Rundgang problemlos mit weiterführenden Rundgängen um einige Stunden oder sogar Tage  erweitert werden, zu sehen gibt es in Bayerns Hauptstadt allemal genug.

Bella Italia lässt grüßen - der Odeonsplatz


Der Rundgang durch das historische München beginnt am Odeonsplatz, er ist  mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von den P+R Parkplätzen am Stadtrand, vom Hauptbahnhof oder vom Marienplatz aus gut zu erreichen. Steigt man die Treppen der U-Bahn-Station nach oben,  zeigt sich der Odeonsplatz von seiner schönsten Seite. Vom Ende der Ludwigstraße her erreicht er  beinahe die Faszination des  Markusplatzes in Venedig. Das nach vorne geöffnete Areal wird an drei Seiten umrahmt von monumentalen Bauten. Lange Zeit flossen zwar durch die Münchner Altstadt noch zahlreiche Bäche, heute nähert man sich dem im italienischen Stil gestalteten Eingang zur Fußgängerzone von der verkehrsreichen Prachtstraße König Ludwigs I. Die Ludwigstraße ist ebenso breit wie der Kanale Grande und wird gesäumt von beeindruckenden klassizistischen Bauten. Direkt in der bayerischen Landeshauptstadt befindet man sich nun an einer Piazza begrenzt von der mächtigen Feldherrnhalle, der goldgelben Theatinerkirche im Stil des italienischen Barock und den Hofgartenarkaden mit den Gebäuden der Residenz im Anschluss. Der Odeonsplatz erhielt seinen Namen nach dem Odeon, einem  unter König Ludwig I. im Jahr 1825 hier errichteten Ballsaal, der eine hervorragende Akustik besessen haben soll.

Den ersten Blick zieht unweigerlich die den Platz beherrschende große Bogenhalle, die Feldherrnhalle auf sich.  Die offene Halle wurde 1841-1844 von Friedrich von Gärtner nach dem Vorbild  der Loggia die Lanzi in Florenz erbaut. Den Aufgang zum Denkmal für die bayerische Armee bewachen zwei bayerische Löwen, von denen einer allerdings ein preußischer sein soll, weil er seinen Mund so weit aufreißt. Der andere, mit dem geschlossenen Mund ist dagegen eindeutig ein Bayer. Von den beiden Denkmälern, die den großen Bayerischen Feldherren Graf von Tilly, Feldherr der katholischen Liga und Karl Philipp Wrede, Sieger gegen die Franzosen im Jahr 1814 gewidmet wurden, behaupteten böse Zungen, der eine sei kein Bayer gewesen, der andere kein Feldherr.

Die Theatinerkirche, übrigens die erste Kirche diesseits der Alpen im italienischen Baustil,  wurde von Kurfürst Ferdinand Maria und seiner Gattin Henriette Adelaide von Savoyen anlässlich der Geburt von Max Emanuel 1662 in Auftrag gegeben und erst 1768 fertig gestellt.  In ihr befinden sich Grabmäler einiger Wittelsbacher Herrscher, allerdings nicht das des Märchenkönigs Ludwig II., der liegt in der Kirche St. Michael in der Neuhauser Straße.  

Hinter der  großen Mauer gegenüber der Theatinerkirche sind die Hofgartenarkaden mit einem großen Toreingang. Dahinter verbirgt sich der Hofgarten, der den Auftakt zum bekanntesten Münchner Park, dem Englischen Garten, bildet.

Schreiten auf des Königs Wegen

Links und rechts von der Feldherrnhalle führen zwei Parallelstraßen in Richtung Stadtzentrum. Die Theatinerstraße, wie der Name schon sagt, führt auf der Seite der Theatinerkirche ins Zentrum, entlang der Fassade der Residenz gelangt man über die Residenzstraße  in die Stadtmitte. Eine kleine Verbindung zwischen den beiden Straßen hinter der Feldherrnhalle bildet die Viscardigasse, das so genannte Drückebergergasserl. Die unehrenhafte Bezeichnung, die diese von den Münchnern erhalten hat, hat jedoch mit dem Namensgeber, dem Erbauer der Bürgersaalkirche, zu der der Rundgang später noch führen wird,  nichts zu tun. Sie stammt aus der Zeit der Nationalsozialisten. Damals  mussten die Passanten an der Feldherrnhalle den Hitlergruß ausführen. Wozu die meisten Münchner übrigens keine Lust hatten. Sie umgingen die unangenehme Pflicht, indem sie einfach die Viscardigasse benutzten.

Folgt man der Residenzstraße links von der Feldherrnhalle am Seitentrakt des Residenzgebäudes, öffnen sich mehrere Eingänge zunächst in die Innenhöfe der Residenz, die fast schon eine eigene kleine Stadt ist. Hier gelangt man zum Cuvillies-Theater, einem der bedeutendsten Rokokotheater Deutschlands,  dem Neuen Herkulessaal, einem Konzertsaal  und zur Allerheiligen-Kirche. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass man den  kleinen  an den Eingängen aufgestellten Bronze-Löwen mutig in den Rachen fassen muss und dabei gleichzeitig die Daumen drücken, so soll man auf ewig vom Unheil verschont bleiben. Selbst beim Sport-Event des Jahres, dem München-Marathon hat sich ein Läufer die Zeit genommen, einen kleinen Schlenker zu machen, um im Vorbeilaufen den Löwen zu berühren.  

An der Rückwand der Feldherrnhalle in der Residenzstraße Nr. 27 befindet sich der ehemalige Palast des kurfürstlichen Oberstjägermeisters Graf Maximilian von Preysing. Er wurde 1723 bis 1728 von Joseph Effner erbaut, 1945 schwer beschädigt und wiederaufgebaut.
In der Perusastraße, einer weiteren Verbindungsstraße zwischen der Theatiner- und Residenzstraße, wurde 1810 ein Palast für den Grafen Montgelas errichtet, welcher 1876 um den oberen Stock erweitert wurde.

In der Residenzstraße 13 kann man eines der letzten Alt-Münchner Bürgerhäuser mit gotischem Innenhof aus der Zeit um 1500 bewundern. Im Haus befindet sich der ehemalige königliche Hoflieferant Eilles, der seit 1825 das Königshaus mit Kaffee, Tee oder Wein beglückte.   In der Nähe stand einst das Wohnhaus des Erasmus Grasser, der die berühmten Moriskentänzer für das Alte Rathaus gestaltet hat. Die 1480 geschnitzten Holzfiguren sind heute im Stadtmuseum München untergebracht.

Der Platz des beliebten König Max - der Max-Joseph-Platz


Am Ende der kurzen Residenzstraße erreicht man nun den  Max-Joseph-Platz, von dem aus man über den Haupteingang das Residenzmuseum mit wundervoller Innenausstattung und die Schatzkammer betreten kann,  der Tempelbau in der Mitte ist das Nationaltheater, das Gebäude auf der rechten Seite in der  Residenzstraße 2 der ehemalige Törring-Palast.  Der gesamte Platz wirkt ebenfalls sonderbar südländisch.  Auch  er wurde  von dem Kunst begeisterten König Ludwig I., der München in ein Isar-Athen verwandeln wollte, und seinem Architekten Leo von Klenze gestaltet.

Der überdimensionale bronzene Mann in sitzender Position im Zentrum des Platzes ist Max I. Joseph, ab 1806 erster Bayerischer König, der eine Aufstellung seines Denkmals in dieser Pose zu Lebzeiten sicher nicht genehmigt hätte. Er wünschte sich  ein Reiterstandbild, verstarb aber bevor dieses Projekt verwirklicht werden konnte. Das Denkmal wurde erst 1835 enthüllt.

Hinter dem Max-Joseph-Denkmal ist das Bayerische Nationaltheater. Max I. Joseph ließ für den Bau an dieser Stelle 1803 ein Franziskanerkloster abreißen. Als das Nationaltheater vor der Fertigstellung im Jahr 1823 abbrannte, hielt man es natürlich für eine Rache Gottes. Dennoch wurde es von Ludwig I. 1825 wiederaufgebaut, 1943 durch Bomben zerstört und 1963 restauriert.

Die Residenz wurde ab 1363 bis ins 19. Jahrhundert in verschiedenen Bauphasen errichtet und war bis 1918 Sitz der bayerischen Herzöge und Könige. Die Besichtigung ist aufgrund der zahlreichen Zimmer in einen Vormittags- und Nachmittagsrundgang unterteilt, wobei jeweils unterschiedliche Räume gezeigt werden. Zumindest einer der beiden ist fast schon ein Muss für jeden München-Besucher. Der so genannte Königsbau der Residenz, der den Max-Joseph-Platz flankiert, wurde ebenfalls von König Ludwig I. und seinem Hofarchitekten Klenze 1826-1835 erbaut. Dieser gestaltete auch das Gebäude gegenüber der Residenz, die offene Bogenhalle mit Freskenmalereien. Es war 1747-1758 von Ignaz Anton Gunetzrhainer für den kurbayerischen Minister Ignaz Felix Graf von Törring-Jettenbach errichtet worden und wurde dann zur Hauptpost umgebaut. Die Arkaden gestaltete man für den König im italienischen Stil, damit dieser von seinen Zimmern in der Residenz  mediterranes Flair genießen konnte.

Vorsicht ist geboten beim Gang durch die Dienerstraße. Man könnte leicht dazu verführt werden sich mit zahlreichen leckeren „Schmankerln“ einzudecken, was den weiteren Weg durch die wunderschöne Altstadt doch erheblich erschweren dürfte. Auf dem Rückweg entlang des Rundgangs gibt es später nochmals die Möglichkeit hier einzukaufen, vorausgesetzt man widersteht den vielfältigen Verlockungen in der Fußgängerzone. In der Dienerstraße 14-15 ist nämlich der auch aus der Fernsehwerbung bekannte Stammsitz des Hauses Dallmayr mit dem  Restaurant und Cafe, dem Dallmayr-Brunnen und sehr exklusiven kleinen Lebensmittelabteilungen. Den  Dallmayr Kaffee gibt es seit 1700. Bedient wird man hier sehr gut, was allerdings nicht bedeutet, dass die Dienerstraße ihren Namen davon hat. Der Name stammt vom Geschlecht der Diener, die hier im 14. Jahrhundert ansässig waren. Konrad Diener half 1340 Kaiser Ludwig dem Bayern bei der Verfassung der Stadtrechte.

Das Herzstück Bayerns -  der Marienplatz


Von hier aus gewinnt man schon den ersten Eindruck von dem gewaltigen Neuen Rathaus, besser gesagt von dessen Rückseite. Die Dienerstraße endet  direkt am Marienplatz vor dem Alten Rathaus, dem kleineren Gebäude mit dem Turm auf der linken Seite. Der Rathausturm war Teil des ersten Mauerringes aus dem 12. Jahrhundert und wurde nach der Stadterweiterung im 13. Jahrhundert als Talburgtor zum Wohnhaus umgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde es zerstört und nach der Gestaltung der Fußgängerzone 1972 wieder aufgebaut. Das spätgotische Alte Rathaus stammt aus dem 15 Jahrhundert vom Erbauer der Frauenkirche, Jörg von Halspach. Im ehemaligen Tanzsaal des Alten Rathauses befanden sich die bereits erwähnten Moriskentänzer des Erasmus Grasser. An der Ecke ist das große Kaufhaus Beck am Rathaus-Eck.

Von hier aus eröffnet sich der eindrucksvollste Blick  auf das Ensemble der Mariensäule vor dem Neuen Rathaus und dem Fischbrunnen mit den Frauentürmen im Hintergrund. Bereits seit 1310 darf der Platz nicht mehr bebaut werden. Der ehemalige Schrannenplatz heißt allerdings erst Marienplatz, seit der Getreidehandel 1854 in die Schrannenhalle verlegt wurde. Wie bereits während der Pest 1634 versammelten sich auch während der großen Choleraepedemie 1854 unzählige Bürger zum Bittgebet an der Mariensäule. Was lag näher, als ihm den Namen der Schutzpatronin zu verleihen.

Der Marienplatz ist noch heute Zentrum des Handels und nicht nur der Mittelpunkt Münchens, sondern von ganz Bayern. Die 11 Meter hohe Mariensäule mit der Bronzefigur einer Madonna ist die zentrale Ausgangsstelle für die bayerische Landesvermessung,  Sie wurde 1638 von Kurfürst Maximilian I. errichtet als  Symbol für die Dankbarkeit, dass die Stadt im Dreißigjährigen Krieg nicht von den Schweden zerstört wurde. Die  vier Putten am Fuß der Säule  bekämpfen die Plagen der Menschheit. Der Löwe symbolisiert den Krieg, der Drache den Hunger, die  Schlange steht für den Unglauben und  der Basilisk  für die Pest.

Das überwältigende neugotische Neue Rathaus wurde von 1867 – 1908 von Georg von Hauberrisser erbaut. Die Fassaden gestaltete man  mit  Wappen, Figuren und  Sagengestalten, auf der Turmspitze hat sich das Münchner Kindl niedergelassen. Im  85 m hohen Turm des Rathauses befindet sich das Glockenspiel,  zum dem die Besucher des Marienplatzes täglich aufschauen können. Es zeigt oben ein Turnier auf der Hochzeit des Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen im Jahr  1568, darunter tanzen Figuren den Schäfflertanz, mit dem  die Bürger 1517 nach der Pest wieder auf die Straße gelockt wurden. 




In den Fischbrunnen sprangen früher die Metzgerburschen am Ende ihrer Ausbildung,  heute wäscht am Aschermittwoch der Oberbürgermeister seinen Geldbeutel darin, um den Geldfluss auch im folgenden Jahr auf dem Laufenden zu halten. Bereits 1343 stand an seiner Stelle der  älteste der öffentlichen Münchner Brunnen.

Das Geburtshaus der Weißwurst bewirtet mittlerweile wieder die Gäste im Lokal und unter dem bayerischen Himmel direkt am  Marienplatz, der Name Cafe Glockenspiel am Marienplatz erklärt sich von selbst, wenn man den wunderschönen Blick auf die Sehenswürdigkeit von dort aus im Auge hat.  Einkehrmöglichkeiten gibt`s natürlich auch am hier, darunter das Gasthaus zum „Ewigen Licht“ mit Sitzplätzen direkt auf der Piazza, das Haus in dem die Münchner Weißwurst erfunden wurde oder das Cafe Glockenspiel. Der Name verrät schon, dass man von dort aus den besten blick auf das Glockenspiel im Neuen Rathaus hat.

Viktualien, die Energiequelle des Menschen - der Viktualienmarkt


Der Rundgang führt zunächst geradeaus weiter hinter dem Alten Rathaus rechts in den Viktualienmarkt hinein (die deutsche Übersetzung des lateinischen Begriffes Viktualie lautet Lebensmittel). Die Bronzefigur, die einem auf dem Weg gleich hinter dem Rathaus freundlich entgegen lächelt ist die Julia, der Verliebte oft Blumen in die Arme stecken. Sie ist ein  Geschenk der Partnerstadt Verona.  

Links von der Julia steht die Heiliggeistkirche, alles was vom Heilig-Geist-Spital aus dem Jahr 1208 übrig geblieben ist. Das Kranken- und Armenhaus wurde abgerissen, als der Lebensmittelmarkt 1807 vom Marienplatz hierher umzog. Der eingedeutsche Begriff Viktualie ist abgeleitet vom lateinischen victus, Nahrung, Lebensmittel. Eine andere lateinische Bezeichnung für Lebensmittel, Kostgeld wäre alimentum, ein Ausdruck der bei uns eine etwas andere Bedeutung gewonnen hat. Man kann sich vorstellen, was das vermutlich in Deutschland für eine Verwirrung anstiften würde, hätte man ihn  Alimentenmarkt genannt.  Bei den Italienern heißen die Lebensmittel übrigens alimento.

Angesichts der unzähligen Marktbuden weiß man gar nicht, was hier am besten riecht, die frischen Kräuter, die Blumen, die Honigwaren. Alles ist frisch, auch der Fisch, dessen Duft man allerdings mögen muss. Es heißt, es sei der einzige Platz in München, an dem sich die Händler für ihre Kunden Zeit nehmen, um das vielseitige Angebot von nationaler und internationaler Spezialitäten an den Mann zu bringen. Den Marktfrauen gehören die Verkaufsstände meistens bereits seit Generationen. Auf dem Platz zwischen den Brunnen, die für berühmte Münchner Volksschauspieler aufgestellt wurden, ist der Biergarten Viktualienmarkt. Zwischen den Marktbuden und Brunnenstatuen am Maibaum hängen die Schilder der Brauereien. Der Bierausschank ist hier gerecht verteilt, alle Münchner Brauereien kommen abwechselnd zum Zug. Für diejenigen, die nicht zu den Bierexperten gehören, zeigt ein Schild an der Schenke, welche Sorte des Hopfengetränkes gerade ausgeschenkt wird.  Am Ende des Viktualienmarktes steht die Schrannenhalle, heute ein Markt- und Veranstaltungsbau aus Glas.

Die Keimzelle der Stadt - St. Peter


Gegenüber der Heiliggeistkirche ist die so genannte Metzgerszeile. Die Fleischbänke wurden hierher verlegt, als 1315 König Ludwig IV. der Bayer den Markt freite, d.h. weitere Bauten auf dem Marienplatz nicht mehr genehmigte. Im Eder Moden, Viktualienmarkt Nr. 4, machte die Liesl Karlstadt, Partnerin des Komikers Karl Valentin ihre Ausbildung zur Verkäuferin, ist das Haar vom Münchner Wind zersaust gibt`s eine große Auswahl zum Frisieren beim Kamm Wenninger, Viktualienmarkt 3, Kunstgewerbe und bayerische Souveniers erhält bei Urban, Viktualienmarkt 3.

Schräg gegenüber von der Heiliggeistkirche führt hinter der Metzgerszeile eine kleine Gasse den Berg hinauf zum Petersbergl. Von einem Berg kann allerdings nicht die Rede sein, es handelt sich dabei vielmehr eher um eine kleine Bodenerhebung, die die erste Siedlung Münchens vor den Hochwassern der zahlreichen Stadtbäche schützte. Die große historische Bedeutung kann man dem Hügel nicht absprechen, hier hatten die Tegernseer Mönche, die der Stadt bei der Gründung 1158 ihren Namen gaben, seit dem 10. Jahrhundert ihren Standort. Das berühmte Münchner Kindl trägt ihren Mönchskittel, der Name München wurde abgeleitet von Munichen, bei den Mönchen. Etwas erhöht liegt die Terrasse des Cafe Rischart, von dem aus man einen sehr aufschlussreichen Ausblick auf die vorbeiströmenden Passanten hat. Bei längerer Beobachtung entwickelt man ein geschultes Auge für den Unterschied zwischen den gemächlich dahinschlendernden Bummlern, aufmerksamen Touristen und den Berufstätigen, die sich nur kurz ihre Mittagspause hier gönnen wollen. Darunter ist die Bäckerei Rischart, in der es bis Weihnachten 2007 noch Brot in besonderer Verpackung gibt. Auf den Tüten sind Informationen über alte bayerische Bräuche aufgedruckt. Am Petersplatz selbst stößt man auf  Bernies Nudelbrett, ein namhaftes Lokal, das sich auf Pizza und Nudelgerichte spezialisiert hat, das Alpenkräuter-Spezial-Haus auf besagtes Produkt  eingeschworen sowie die  Münchner Geschenkestuben, alle drei im Gebäude Petersplatz 8.

Die Kirche am „Gipfel“ des Berges ist St. Peter, die liebevoll der „Alte Peter“ genannt wird, ein weiteres Wahrzeichen München. Er ist älter als die Stadt selbst, wurde aber  1327 beim großen Stadtbrand bis auf den Turm zerstört und ab 1379-1386 im gotischen Stil wiederaufgebaut. Der Hochaltar im Kircheninneren gilt als einer der schönsten Süddeutschlands, beteiligt daran war der berühmte Meister des Barock, Egid Quirin Asam um 1730, die Figur des Hl. Petrus am Hochaltar stammt von Erasmus Grasser aus dem Jahr 1517.
Wenn man den 96 Meter hohen Turm hinaufgeklettert ist, kann man sich einen herrlichen Überblick über die Silhouette der Stadt verschaffen.

Vom Alten Peter gelangt man über die Straße Rindermarkt rechts stadteinwärts wieder zum Marienplatz, dem pulsierenden Stadtkern Münchens. Linkerhand ab dem Marienplatz  beginnt die eigentliche Fußgängerzone mit der Kaufinger Straße, die später in die Neuhauser Straße übergeht und letztlich am Karlstor (Stachus) endet. Aber: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zeit zum Bummeln und Stöbern gibt es auf dem Rückweg, der wieder durch dieselbe Straße führt. Zunächst müssen partout noch ein paar Sehenswürdigkeiten näher betrachtet werden.

Eine kleine Stadt ganz groß - die Fußgängerzone


Ein paar Meter weiter, etwa auf Höhe des Kaufhauses Hirmer, zwischen Liebfrauenstraße und Augustinerstraße, kurz bevor die Kaufinger Straße in die Neuhauser Straße übergeht, wurde ein Grundriss in das Pflaster eingelegt, der sich vom Belag gegenüber gegenüber den restlichen Steinen abhebt. Eine Gedenktafel in den Arkaden des Gebäudes weist ebenso auf den Standort hin. Es handelt sich um den Umriss des ehemaligen Kaufinger Tores, welches 1807 abgerissen wurde. Das ehemalige Stadttor der ersten Stadtbefestigung wurde nach der Stadterweiterung als Wohnhaus genutzt und bemalt, wodurch es den Namen „Schöner Turm“ erhielt. Die Figur an der Hausecke Kaufinger/Augustinerstraße hat eine ganz schwere Last auf sich genommen. Die Figur trägt ein Modell des Turmes. Nicht ohne Grund handelt es sich um eine Darstellung eines Goldschmiedes, der der Sage nach im Schönen Turm seine Werkstatt betrieben hat. Eines Tages verschwand ein wertvoller….. Als sich herausstellte, dass der Dieb in Wirklichkeit eine Elster gewesen ist, die das glitzernde Ding in ihr Nest mitgehen hat lassen, war es für den armen Mann jedoch bereits zu spät. Er war seiner „gerechten“ Strafe zugeführt worden. Bedenkt man, dass die Entfernung des ehemaligen Stadttores zwischen dem Alten Rathaus und dem Schönen Turm nur 200 Meter beträgt, kann man sich vorstellen, wie klein München zur Gründerzeit gewesen ist.

Rund um die Frauenkirche


Über die Augustinerstraße, die rechts von der Kaufinger Straße abzweigt, gelangt man zum wohl berühmtesten Wahrzeichen Münchens, der Frauenkirche. Die berühmten Doppeltürme, die zur markanten Silhouette der Stadt beitragen, wirken von unten betrachtet wie eineiige Zwillinge. Ob sich da jemand vermessen hat, ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass die beiden Türme den Betrachter zur Täuschung verleiten. Man hat festgestellt, dass zwischen den beiden sage und schreibe ein Höhenunterschied von einem Meter besteht. Von unten fällt das allerdings nicht auf und auch nicht auf den Postkartenmotiven, Bierkrügen und T-Shirts den sonstigen beliebten Souvenirs auf denen die Türme mit den welschen Hauben abgebildet sind.
Die Kirche wurde 1468 unter Herzog Sigismund als zweite Pfarrkirche neben dem Alten Peter
erbaut. Im Inneren befindet sich das kolossale Grabdenkmal Ludwigs des Bayern, dem eigentlich als vom Papst mit dem Kirchenbann Belegter gar kein Begräbnisort in einer Kirche zugestanden hätte. Die Münchner scherten sich jedoch nichts darum und ließen ihren Kaiser ungeachtet dessen hier bestatten.Der Frauenplatz ist ein gemütlicher kleiner Platz. Hier ziehen tatsächlich die Winde des Teufels durch, was allerdings vor allem im Sommer einen angenehmen Lufthauch in der Stauhitze der Stadt sorgt. Etwas abgeschieden vom Trubel in der Fußgängerzone wird München auch hier seinem Ruf als Isar-Athen gerecht. Im Winter gibt es an sonnigen Tagen natürlich auch hier die typischen wärmenden Heizstrahler und die Decken, damit man an sonnigen Tagen das ganze Jahr über draußen sitzen kann. Z. B. im Augustiner am Dom, Frauenplatz 8 mit Münchner, österreichischen und Südtiroler Speisen sowie beim Andechser am Dom. Das rauenplatz 9 ist das Bratwurstglöckls Frauenplatz 9, in dem mit Karl Valentins Lieblingsessen, die berühmten Würstl aus Nürnberg, die über offenen Buchenholzfeuer auf dem Grill gegart werden, gibt es bereits seit 1893. Etwas für Fans irishe Musik und Live-Bands ist das Kilians Irish Pub am Dom, Frauenplatz 11.

In der Nähe des Liebfrauendoms, in der Thiereckstraße 3 befand sich das schicksalsträchtige Haus, bei einem Einsturz 1801 wurde unter den Trümmern die Meisterin des Lehrling Fraunhofer verschüttet. Der spätere Joseph von Fraunhofer (1787-1826) wurde ebenfalls beinah lebendig begraben, konnte jedoch aus den Steinmassen gerettet werden. Zufällig kam der Hofkammerrat Joseph von Utzschneider vorbei, der ihn durch den Kauf mathematischer und optischer Lehrbücher zum Selbststudium unterstützte.

Die drei benachbarten Kirchen im Schatten des Liebfrauendoms

Gegenüber dem Haupteingang zur Frauenkirche führt die gewundene Augustinerstraße wieder zurück zur Fußgängerzone. Die Biegung zeigt den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer an. Das grünliche, ebenfalls rund gebaute Gebäude ist das ehemalige Augustinerkloster, aus dem Jahr 1294, das 1803 nach der Säkularisation zur Mauthalle und 1964 zum Museum umfunktioniert wurde. Alleinstehende, die dem Keiler vor dem Eingang die Nase streicheln, finden bald den passenden Partner. So sagt es zumindest der Volksmund. Im Inneren des Gebäudes zeigt das Jagd- und Fischereimuseum Jagdutensilien und über eintausend präparierte Tiere, die vielen Schulklassen mit sehbehinderten Kindern als Anfassungsobjekt dienen. Darunter sind auch nicht einheimische Tiere wie Robben.

Die nächste rechts abzweigende Straße ist die Ettstraße mit dem Münchner Polizeipräsidium.
In den alten Gemäuern wurde die Serie Löwengrube gedreht, eine Fernsehsendung, die lange Zeit Kult gewesen ist. Sie zeigte 50 Jahre aus der Geschichte des Dorfpolizisten Grandauer und seiner Familie. Es handelte sich dabei nicht nur um die persönliche Familiendarstellung, sondern spiegelte  auch gesellschaftliche Hintergründe, politische Veränderungen sowie weltgeschichtliche Themen die das Leben der bürgerlichen Familien in der Zeit ab 1897 beeinflussten wieder.  

Wenn man auch keinen Termin in den ehrenwerten Hallen hat, lohnt sich ein Blick auf den Haupteingang. Dort zeigt eine Wandmalerei den Daniel in der Löwengrube. Erst seit ein paar Jahren befindet sich darunter wieder der Zugang zum Polizeipräsidium. Nach den Bombenattentaten auf das Bayerische Landeskriminalamt im Jahr 1972 entschied man sich dazu, den schwer zu sichernden Eingang zu schließen. Über drei Jahrzehnte musste das Präsidium über den Nebeneingang in der nächsten Querstraße links, der Löwengrube betreten werden. Im 17. Jahrhundert befand sich in der Löwengrube 17 ein Haus mit dem hier dargestellten Gemälde. In diesem Haus hatte auch die Brauerei Löwenbräu ihren Ursprung. Den Löwen als Erkennungsmerkmal hat die Brauerei seit dieser zeit. Die Bezeichnung Letschenbräu, dem bayerischen Begriff für fade trifft den Geschmack des Bieres übrigens nicht.

Gegenüber dem Polizeipräsidium an der Ecke Ettstraße/Maxburgstraße kann man noch den Turmstumpf der Michaelskirche sehen. Hinter dem Turmrest links befindet sich eine Gedenktafeln an Pfarrer Mayer, der in dem ehemaligen Jesuitenkloster tätig war. Wieder zurück in der Fußgängerzone, die mittlerweile die Neuhauser Straße ist, steht man auch schon vor der mächtigen Fassade der Michaelskirche, die 1583 im Auftrag Herzog Wilhelms V. dem Frommen erbaut wurde, zu einer Zeit in der immer mehr Bürger zum Protestantismus überliefen. Zu der ehemaligen Jesuitenkirche sollte auch der  Kirchturm gehören, deren Rest man gerade sehen konnte. Er stürzte jedoch noch während dem Bau in sich zusammen. Der Herzog meinte nun, der Erzengel Michael sei mit dem Kirchenbau nicht zufrieden und ließ ein noch gewaltigeres Gotteshaus als geplant erbauen. An den erneuten Versuch eines Turmbaus wagte man sich jedoch nicht mehr. An der Außenfassade sind  Figuren der Agilofinger, der ersten bayerischen Herrscher, sowie der  Wittelsbacher. In der Mittelnische der Fassade ist eine Statue des Erzengels Michael, der den Teufel in die ewige Finsternis stößt, stellvertretend für die Protestanten, die Ketzer. Im Inneren findet man auch  Grabmal von Eugene de Beauharnais, Stiefsohn Napoleons und Schwiegersohn des bayerischen Königs Max I. Joseph, außerdem das einiger Wittelsbacher Herrscher und selbstredend nicht zu vergessen den Sarkophag  des  Märchenkönigs Ludwig II.

Das anschließende Gebäude auf der linken Seite der Michaelskirche ist die Alte Akademie, in der die Studenten untergebracht waren, als die Universität von Landshut nach München verlegt wurde. Später erbaute König Ludwig I. dafür das Universitätsgebäude an der Ludwigstraße. Davor ist der Richard-Strauss-Brunnen, vor dem zahlreiche Stühle für die Sonnenanbeter aufgestellt sind. Die 6 Meter hohe Brunnensäule von Hans Wimmer zeigt Szenen der Oper Salome von Richard Strauss, auf der gegenüberliegenden Straßenseite war einst das Geburtshaus des Komponisten. Wer den Anblick genießen und dabei noch eine Maß trinken will, kann auch gleich schräg gegenüber in den Augustinerbräu und dort den Trubel auf sich wirken lassen. Der Augustiner ist ein traditionsreiches Lokal mit schön ausgestatteten Innenräumen.

Aller guten Dinge sind drei. Die letzte der Kirchen direkt in der Fußgängerzone ist der zweistöckige Bürgersaal in der  Neuhauser Str. 14. Man sollte sich von der schlichten Fassade nicht täuschen lassen und auch hier einen Blick hinein werfen. Die 1710 vom Architekten und Münchner Hofbaumeister Antonio Viscardi als Kongregationssaal für die Marianische Deutsche Männerkongregation errichtete Kirche  wurde,  besitzt einen Rokokosaal und die Schutzengelgruppe von Ignaz Günther 1772. Im Untergeschoss wurde eine Gedenkstätte für den ehemaligen Jesuitenpater Rupert Mayer eingerichtet. Er wurde 1987 selig gesprochen.Der Bürgersaal, 1709 im Auftrag der Marianischen deutschen Kongregation der Herren und Bürger zu unserer lieben Frauen Verkündigung erbaut wurde ebenfalls 1944 zerstört und wiederaufgebaut.

Aufgepasst, kurz vor dem Tor treibt ein Satyr sein Unwesen. Ein kleiner Weingeist, der es aber überhaupt nicht böse mit den Passanten meint. Im Gegensatz zu dem Nackedei, der die Fontäne zuhält. So als würde er sich darüber freuen, wenn die Vorbeigehenden richtig schön nass werden. Das so genannte Brunnenbuberl an der Ecke Neuhauser/Herzog-Max-Straße auf der rechten Seite erregte durch seine spärliche Bekleidung, außer seinem frechen Grinsen trägt er nichts bei sich, ziemliches Aufsehen.

Das Karlstor, der Karlsplatz - der Stachus


Das dahinter aufragende Neuhauser Tor  wurde unter Kaiser Ludwig dem Bayern als Teil der zweiten Stadtbefestigung errichtet, 1791 umgestaltet und zu Ehren des Kurfürsten Karl Theodor Karlstor genannt. Die Fußgängerzone endet am Karlstor, der nicht aus Bayern, sondern aus der Pfalz stammte, daher immer noch Stachus. Kurfürst Karl Theodor gestaltete den Platu um, nachdem er 1781 den Abbaud der Stadtmauer veranlasste. Eine gar nicht heilige Geschichte ereignete sich im Kaufhof am Stachus am 5. Dezember 1970, also am Abend vor dem Nikolaustag. Als Nikolaus verkleidete Männer erbeuteten bei einem Überfall über 180 000 DM. Sie konnten entkommen, da an diesem Tag so viele Weihnachtsmänner unterwegs waren.

Durch das Tor ritt Napoleon, als er im Namen seines Stiefsohnes Eugene de Beauharnais mit einem spektakulären Brautzug um die Hand der Auguste, der Tochter des Bayernkönigs Max I. Joseph anhielt. Hinter dem Tor wird es dann richtig laut, schlagartig schieben sich nicht mehr Menschenmassen durch die Altstadt, sondern eine Blechlawine, die den am stärksten befahrenen Platz ganz Bayerns passieren will. Es ist der berüchtigte Münchner Stachus, das auffallende Gebäude auf der anderen Seite ist der Justizpalast, 1887 im Barockstil erbaut.

Vom Karlstor aus führt eine kleine Gasse, die Herzog-Wilhelm-Straße nach rechts und dann gleich wieder links die Herzogspitalgasse an einer Gedenktafel vorbei. In der Herzogspitalstraße stand das Palais des russischen Gesandten Woronzow aus dem Jahr 1808, die nächste Straße links, die Eisenmannstraße, führt wieder zur Fußgängerzone. An der Ecke  Neuhauser straße/Eisenmannstraße direkt gegenüber der Michaelskirche stand das Geburtshaus des Malers Spitzweg.

Die Einkaufsmeile zwischen Marienplatz und Karlsplatz


Auf dem Rückweg bleibt jetzt nach all den Sehenswürdigkeiten Zeit, die Nebensächlichkeiten aufmerksam zu werden, die die Altstadt zu dem machen was sie ist. Die Neuhauser und Kaufinger Straße, die seit den Olympischen Spielen 1972 zur Fußgängerzone erklärt wurde, verwandelt sich tagsüber in eine Bühne für Musiker und Künstler. Wagt man sich zu nah an die Pantomime heran, kann es gut passieren dass man sich eh man sich versieht im Mittelpunkt des Gelächters der Passanten befindet. Wer das nicht möchte, sollte besser seinen Hut oder sonstige lose Gegenstände im Auge behalten. An den Ecken bieten die Kräuterweiber ihre Waren feil, in den kalten Monaten gesellen sich noch Händler mit heißen Maroni,  und Glühwein und Würstchen dazu. Im Advent verwandelt sich die ganze Straße in den weit über Bayern hinaus bekannten Münchner Christkindlmarkt.

In der Münchner Altstadt findet man fast alles was man so braucht. Frauenherzen höher schlagen lässt der Laden des Juweliers Christ in der Neuhauser Straße 35, der seit 1863 Markenschmuck und Uhren anbietet. Das riesige Kaufhaus Karstadt Oberpollinger am Dom in der Neuhauser Straße 18 war 1961 eines der ersten Gebäude in München, das in Fertigbauweise erbaut wurde. Aus diesem Grund soll der Plattenbau nun auch noch unter Denkmalschutz gestellt werden. Die berühmten Plüschtiere mit dem Knopf im Ohr führt die Steiff Galerie in der Neuhauser Straße 5, Hemden und Krawatten, falls man sich doch noch entschließt abends das Nationaltheater zu besuchen gibt`s in der HausNr. 5 in der Cravatterie München, Leder und Lammfell aus eigener Herstellung beim Leder Fischer, ebenfalls HausNr. 5. Trachtenschmuck und original Münchner Souvenirs findet man bei  Herrmann Geschenke Neuhauser Str. 2, ebenfalls in der Neuhauser Straße 2 ist ein Laden, der sich auf Kuckucksuhren spezialisiert hat, der Souvenirladen Max Krug. Im Cafe Rischart zur Maut, ebenfalls in der Neuhauser Straße 2, kann man auf Stein gebackenes Roggenbrot kaufen.  Nach alter Sitte  befanden sich in der Nähe der Kirchen  Wirtshäuser, in die sich die Herren der Schöpfung nach dem Gottesdienst zurückziehen konnten, in München ist gleich gegenüber in der Neuhauser Straße 7 der Beate Uhse Shop, vor dem sich potentielle Kunden in den Anfangszeiten zunächst auf den davor aufgestellten Bänken herumdrückten. Wohl um sich vorher noch zu vergewissern, dass auch tatsächlich kein Bekannter gerade unterwegs ist. Natürlich gibt es aber auch die Gasthäuser wie den bereits erwähnten Augustiner Bräu, Neuhauser Str. 27, das Stammhaus der ältesten Brauerei Münchens oder den Spatenbräu, der traditionelle Küche mit Neuem verbindet, in der Neuhauser Straße 39. Das Tivoli-Filmtheater in der Neuhauser Straße 23 bietet anspruchsvolles Filmprogramm.

Die Kaufingerstraße hatte wohl schon seit dem Mittelalter große Bedeutung für den Handel. Sie wurde nach den Kaufingern, einem alten Handelsgeschlecht benannt. Heute gibt es hier nicht nur exklusive Läden, sonder auch die großen Handelsketten wie Schuh Deichmann, Karstadt,  C & A, die Douglas Parfümerie, Esprit. Das große Kaufhaus an der Ecke rechts gleich vor dem Marienplatz ist die Galerie Kaufhof, ein Feinschmecker-Einkaufs-Paradies. Von außen sieht es nicht sehr einladend aus Gleich an der Ecke zum Marienplatz, in der Kaufinger Straße ist das Gebäude des Kaufhofes. Im Untergeschoss ist die Galeria Kaufhof, e für frischen Fisch und sonstige Frischwaren wie Obst, Gemüse, Salatemarienplatz aus führt die Fußgängerzone,  Kaufinger Str. 1, Hennes und Mauritz. davor befindet sich eine Markierung im Pflaster. Hirmer, großes Herrenmodenhaus, Kaufingerstr. 28, Pimkie, Mode für Girls, Kaufingerstr. 20., Boutiquen, Shmuckläden, Salamander Schuhe,

Der Rückweg zum Odeonsplatz führt nun vor dem Neuen Rathaus links in die Weinstraße,  die parallel zur Dienerstraße zum Odeonsplatz führt. Gegenüber dem Rathaus in der Weinstraße ist das Donisl, ein preisgünstiges, altbewährtes Lokal. Die  Weinstraße trägt ihren Namen von dem Weinmarkt, der hier im Mittelalter stattfand. Zur damaligen Zeit, kann sich das in Bayern einer vorstellen, war  Wein wichtiger als Bier und galt als Fastentrunk. Später eroberte sich aber dann das billigere Bier gerade von der Weinstraße aus den Platz, den es heute unter den bayerischen Nahrungsmitteln einnimmt. Hier befand sich eine der ersten Bierbrauereien, die ab Mitte des 15. Jahrhunderts ihren Siegeszug antraten. Mit der Burgstraße gehörte diese Straße auch zu den ersten gepflasterten Straßen der Stadt. Nach dem lateinischen Begriff Stratum für Pflaster durfte sie dann auch die Bezeichnung Straße führen, während die anderen Wege als Gassen bezeichnet wurden. 

Am Schäfflereck vorbei


An der Weinstraße/Ecke Schäfflerstraße lohnt sich  Blick nach oben. Nicht bis in den weiß-blauen Himmel, sondern nur bis zu den Hausecken am so genannten Schäffler-Eck. Hier befinden sich zwei Figuren in schwarzen Bundhosen und roten Röcken, die Schäffler in Festanzügen beim Tanze darstellen sollen. Sie erinnern wie das bereits erwähnte Glockenspiel am Neuen Rathaus an den Schäfflertanz, der erstmals im 17. Jahrhundert aufgeführt wurde. In der Straße war vorrangig das Handwerk der Schäffler, die Fässer für den Wein- oder Salzhandel vertreten.  Im  Schäfflerhof gleich an der Ecke kann man ebenfalls viele kleinere Läden finden und sich beim Salve in der  Schäfflerstraße 5, Salve selber Schuhe kreentwerfen

Die nächste Straße, die von der Schäfflerstraße rechts abzweigt ist die Windenmacherstraße, benannt nach den Handwerkern, die die Seilwinden für die Lastenaufzüge herstellten. Auch für den Bau der Frauenkirche wurden diese Winden benutzt. Im Eckhaus Windenmacherstraße/Schäfflerstraße ein paar Meter entfernt rechts verstarb der Baumeister der Frauenkirche Jörg von Halsbach, eine Gedenktafel erinnert daran. Am Ende der kurzen Windenmacherstraße erreicht man über die Maffeistraße rechts wieder die Theatinerstraße. In der Maiffeistraße Nr. 7 ist der berühmte Loden-Frey. Hier kaufte schon Maximilian II. Joseph Stoffe für seine Trachtenkleider, auch Persönlichkeiten wie Vico Torriani oder  Gregory Peck sollen sich ihr bayerisches Outfit hier besorgt haben.

Auch die Theatinerstraße, die nun die Verlängerung der Weinstraße bis hin zum Odeonsplatz darstellt ist eine moderne Einkaufspassage. Besonders beliebt sind die „Fünf Höfe“, die nicht nur Läden, Büros und Wohnungen im verschachtelten Inneren verbergen, sondern auch als Kunsthalle ideenreich gestaltete Bodenplatten oder das Theatiner Filmtheater, HausNr. 32. Falls man nach dem Streicheln des Keilers bereits den Partner fürs Leben gefunden hat gibt`s Trauringe im Marrying München,  oder Pralinenkreationen zum Anbandeln in der süßen Schachtel HausNr. 3, seit 1857 hier ansässig. In der Theatinerstr. Nr. 1 verkauft die Firma Puma Schuhe und Sportkleidung, damit man noch einen weiteren Rundgang anschließen kann. Wer dafür neues Schuhwerk benötigt kann sich in der Theatinerstraße 12 Camper Schuhe ausrüsten.

In der Theatinerstraße 11 war von 1827 bis 1832 eine Zweigstelle des Verlagshauses Cotta untergebracht, das von König Ludwig I. nach München geholt wurde. Hier wurden auch die poetischen Versuche des Königs veröffentlicht. Dem Heinrich Heine hat die Dichtkunst Ihrer Majestät allerdings gar nicht gefallen. Ausgesprochen uncharmant bat er den König sich mehr seinen Regierungsgeschäften zuzuwenden. Theatinerstraße 23 Palais Moy, klassizistische Fassade, 1824-1825 von Leo von Klenze erbaut, nach dem 2. Weltkrieg zerstört und teilweise restauriert.

Nebensächlichkeiten


Anreise
Eine Parkmöglichkeit zu finden ist reine Glückssache, selbst ortskundige Münchner nehmen im Innenstadtbereich lieber die öffentlichen Verkehrsmittel. Die zahlreichen Parkhäuser in der Altstadt haben zwar meist einen Platz frei. Sie nötigen einen aber immer dazu, sich nicht zu lange aufzuhalten, weil es sonst  relativ teuer werden kann. Und um den Rundgang unter Zeitdruck zu machen ist München viel zu schön. Am Stadtrand befinden sich zahlreiche Park- and  Ride Plätze, an denen man das Auto den ganzen Tag lang kostengünstig parken kann.


Umgebung Odeonsplatz
Der Englische Garten mit dem  Chinesischen Turm, Münchens berühmtestem Biergarten, dem Monopterus, einem Rundtempel mit wunderschönem Blick auf die Stadt und dem Kleinhesseloher See ist sehr weitläufig und bei einem kurzen Stadtrundgang nicht zu bewältigen. Gleich hinter dem Hofgartentor kann man allerdings einen Blick auf den Dianatempel mit einer  mit einer Bronzefigur der Göttin Diana, die zur Bavaria umgestaltet wurde werfen. Das große Gebäude gegenüber ist die Rückseite der Residenz, in der des Öfteren Touristen vergeblich den Eingang zum Residenzmuseum suchen. Hier ist nur der Zugang zur Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst (Hofgartenstraße 1), ein Museum mit Ausstellungsstücken von internationalem Rang, das sich auf die Kunst im alten Ägypten spezialisiert hat. Den Eingang zum Residenzmuseum und der Schatzkammer erreicht man  über die Residenzstraße oder den Max-Joseph-Platz.

Hinter dem Hofgarten führt die Prinzregentenstraße am Bayer. Nationalmuseum vorbei zum Friedensengel.

Vom Odeonsplatz weg führt die Brienner Straße zum Maximiliansplatz und von dort über den Karolinenplatz weiter zur Barerstraße mit  der Pinakothek der Moderne, der  Neuen Pinatkothek und der Alten Pinakothek und dem Königsplatz mit  der Glyptothek, der Anitkensammlung und dem Lenbachhaus. 

Vom Odeonsplatz aus führt die Ludwigstraße vorbei an der Ludwigskirche und der Universität weiter zum Siegestor. Im Anschluss daran ist der berühmte Stadtteil Schwabing

Umgebung Max-Joseph-Platz

Hier ganz in der Nähe das Max-Joseph-Platzes ist das weltberühmte Münchner Platzl, ein in der Tat sehr schöner kleiner, typisch altmünchnerischer Platz, der allerdings nicht wegen seiner Ästhetik, sondern vielmehr wegen des Hofbräuhauses am Platzl Nr. 5 seine Berühmtheit erlangt hat. Ein Besuch des Hofbräuhauses ist für einige Pflicht, für andere uninteressant. In der Nähe ist auch der Alte Hof, die erste Burganlage Münchens.

Vom Max-Joseph-Platz führt die Maximilianstraße zum Maximilianeum. Auf dem Weg dorthin liegt  das Völkerkundemuseum.

Die Parallelstraße zur Maximilianstraße ist die Prinzregentenstraße.

Umgebung Marienplatz

Vom Alten Rathaus weg führt die Straße Tal in Richtung Isartor mit dem berühmten Valentinmusäum vorbei am Bier- und Oktoberfestmuseum und anschließend die Zweibrückenstraße zum Deutschen Museum.

Gegenüber der Schrannenhalle am Ende des Viktualienmarktes ist der Sebastiansplatz

Die Straße Rosental geht in die Sendlinger Straße über, die direkt zum Sendlinger-Tor-Platz mit dem Sendlinger-Tor führt vorbei an der Kirche der berühmten Brüder Asam.