Bonmot "Das interessiert nicht die Bohne"
Würde
heute jemand einen Finger krumm machen für ein Reiskorn oder ein Weizenkorn.
Oder eventuell für eine Bohne. Sicher nicht. Man könnte ohnehin nicht satt
werden von einer einzigen. Also so etwas ist heute wirklich nicht der Mühe
wert. In unserer Überflussgesellschaft würden wir uns nicht einmal mehr nach
einem Sack Bohnen umdrehen. Die meisten jedenfalls. Die Supermärkte locken mit
kulinarischen Genüsse aus aller Welt. Als Lieferant für wichtige Nährstoffe
sind wir also schon längst nicht mehr auf Bohnen angewiesen.
Im
Mittelalter aber war die Bohne mit ihrem hohen Eiweißgehalt ein wichtiges
Nahrungsmittel. Obwohl man damals ohnehin nicht Essen im Überfluss hatte - um
eine einzelne Bohne hätte sich sogar zu der Zeit niemand gemüht. Daher stammt
der Ausspruch - es interessiert mich nicht die Bohne. Da kannst Du mir erzählen
was Du willst, die Aussage ist absolut unbedeutend.
Bohnen
dürfen übrigens niemals roh verzehrt werden, da sich erst beim Kochen die
gesundheitsschädlichen Lektine in Luft auflösen bzw. zerstört werden. Dann aber
versorgen sie uns mit wichtigen Mineralstoffen, Calcium, Kalium, Magnesium und
Eisen.
Die
frostempfindliche Bohne, die wir vermeintlich seit Urzeiten als Bestandteil deutscher
Bauerngärten kennen, stammt übrigens aus den tropischen Wäldern Mittel- und
Südamerikas und kam im 16. Jahrhundert nach Europa.
Wie
groß die Anzahl der Bohnen sein müsste, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Und
wie es sich dann mit der braunen Kaffeebohne verhält. Das interessiert
vermutlich „nicht die Bohne“.