Zehn Wege aus der
Eifersuchtsfalle:
So lautet der Untertitel des Buches. Ein hohes Ziel, wenn man bedenkt, dass
Eifersucht ein uraltes und immer noch das zweitstärkste Motiv für Gewalt und
Verbrechen ist. Sie zerstört Menschen und ihr Umfeld und ist durchaus nicht
neu. Eifersüchteleien kannten schon die griechischen Götter und gaben immer
wieder Anlass für Kriege und Dramen. Wie wäre die Geschichte der Welt
verlaufen, wenn bei vielen Ereignissen nicht Eifersucht, sondern Liebe und
Toleranz geherrscht hätten fragt die Autorin.
Ruth
Maria Kubitschek empfiehlt in dem von ihr verfassten Vorwort „Jeder Mann – und
vor allem jeden Frau – sollte dieses Buch nicht nur lesen, sondern einatmen“,
um die alten Muster von Liebe, Treue, Eifersucht zu brechen. Vielleicht sollte
es Pflichtlektüre werden, damit diese Krankheit ihren Stellenwert als
Liebesbeweis und Salz in der Suppe, den sie heute noch in der Gesellschaft
besitzt, verliert. Und als das erkannt wird, was sie ist: Eines der größten
Übel überhaupt.
Wie
viele Spielchen, Manipulationen, Tricks und falsche Projektionen dahinter
stecken wird bei der Lektüre des Werkes deutlich. Wie oft geht es dabei nur um
Festhalten, Vergleichen oder auch um puren Egoismus. Man bedenke dabei nur die
unterschiedliche Qualität der Aussage „Mein Partner gehört mir“ oder „Mein
Partner gehört zu mir“. Oft ist Eifersucht auch nur eine spezielle
Ausdrucksform der Angst und Angst entsteht aus negativen Erfahrungen in der Vergangenheit.
Angst kann aber auch sehr manipulativ eingesetzt werden und Macht über einen
anderen Menschen verleihen. Dabei belegen Studien, dass 80 Prozent der
menschlichen Ängste völlig unbegründet sind, weil die befürchteten Ereignisse
gar nicht eintreten.
Eifersucht
ist, so der Tenor, nicht angeboren, sondern angeeignet. Eifersucht neu denken,
so könnte der Titel des Buches also auch lauten. Katarina Michel erklärt dem
Leser Eifersucht als eine gewaltige Kraft, die man zum Positiven nutzen kann.
Eifersucht kann einen aufbauenden Aspekt auf dem Weg zur Selbsterkenntnis
darstellen. Eine interessante Perspektive bieten im Hinblick auf den kreativen
Umgang mit einem uralten Problem und durch eine tiefgreifende Veränderung im
Bewusstsein der Eifersuchtsfalle entkommen.
Dabei kann dieses Buch mit seinem Hinterfragen der Ursprünge, Verhaltensmuster
und Lösungsangeboten Hilfestellung geben.
Interessant
dabei ist auch der Blick zurück in die Vergangenheit in die griechische Antike
zur Zeit Pythagoras, der sich stark für die Gleichberechtigung der Frauen
eingesetzt hat. Zu seiner Zeit war die Einheit zwischen männlichen und
weiblichen Kräften stärker ausgeprägt. Später hat die römisch-katholische
Kirche ihr Möglichstes getan, um diese Strukturen zu unterwandern und die Frau
als minderwertiges Wesen dargestellt. Diese Disharmonie hat dazu geführt, dass
Mann und Frau sich nicht mehr gemeinsam nebeneinander frei entwickeln und ihre
Beziehung offen akzentuieren konnten.
Auch
wenn heute die Tendenz der Anerkennung des Weiblichen im gegenwärtigen
spirituellen Aufbruch eine faszinierende Neugeburt erlebt, hängen wir noch
stark in diesen alten Mustern fest. Je mehr Selbstvertrauen der einzelne
entwickelt, desto zuverlässiger lebt er seine Beziehungen und ist nicht
ängstlich besorgt, was seine und die Bedürfnisse des Partners anbelangt.
Eifersucht mitsamt seinen unangenehmen Nebenerscheinungen ade.
Das Buch bietet
zahlreiche Wege, aus der Eifersuchtsfalle herauszukommen und einen
revolutionären Weg zu einem harmonischen Beziehungsmodell, welches wirkliche
Liebe und Freiheit vereinen kann. Geeignet für
Mann
und Frau.
Was
hat sie was ich nicht habe? Von Katarina Michel, Aquamarin Verlag, ISBN
978-3-89427-656-0, www.aquamarin-verlag.de