Dienstag, 3. November 2015

Bonmot "Nach dem Speck streben"

Bonmot "Nach dem Speck streben"

Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und so weiter und so weiter. Manchmal im Leben muss man sich entscheiden, Prioritäten setzten. Ein Gewinn kann gelegentlich einen Verlust bedeuten.

Wenn nun der Speck, einst wesentlich mehr wert weil nahrhafter als die Wurst, nicht ohne Preis zu erreichen ist. Dann muss man bereit sein, für den Speck auf die Wurst zu verzichten. Also, man nehme eine Wurst und werfe damit nach dem höher hängenden Speck. In der Hoffnung, dass der Speck dann herunterfällt. Hinterher spielt es auch keine Rolle mehr, wenn die Wurst nicht mehr genießbar weil geplatzt ist. Man hat dann schließlich ja den hochwertigen Speck. Wer da lange zögert und darüber nachdenkt, ob er nicht beides verlieren könnte, der hat bereits verloren. Zumindest wenn er Wert darauf legt, nach Höherem sprich nach dem Speck zu streben. Der Speck hing tatsächlich immer höher oben als die Wurst.

Das Einsatzgebiet dieses Sprichwortes ist groß und lässt sich in viele Lebensbereiche übertragen. Will man mit einer kleinen Gefälligkeit eine große Gegenleistung erzielen oder sich mit einer kleinen Gabe eine wertvollere einhandeln. Auf jeden Fall erhofft man ein Gegengeschenk. Wobei die Betonung – wie bei der Wurst eben auch – auf der Hoffnung liegt. Gelegentlich kann das ja auch ins Auge gehen. Was heißt, dass manche Menschen dankbar annehmen, ohne das erwünschte Ergebnis. Dann ist die Wurst weg. Und es gibt auch keinen Speck. Man hat mit der Wurst zur Speckseite geworfen und entweder den Speck ergattert oder beides verloren.