Bonmot "Nach dem Speck streben"
Lieber
den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, wer nicht wagt, der nicht
gewinnt. Und so weiter und so weiter. Manchmal im Leben muss man sich
entscheiden, Prioritäten setzten. Ein Gewinn kann gelegentlich einen Verlust
bedeuten.
Wenn
nun der Speck, einst wesentlich mehr wert weil nahrhafter als die Wurst, nicht ohne
Preis zu erreichen ist. Dann muss man bereit sein, für den Speck auf die Wurst
zu verzichten. Also, man nehme eine Wurst und werfe damit nach dem höher
hängenden Speck. In der Hoffnung, dass der Speck dann herunterfällt. Hinterher
spielt es auch keine Rolle mehr, wenn die Wurst nicht mehr genießbar weil
geplatzt ist. Man hat dann schließlich ja den hochwertigen Speck. Wer da lange
zögert und darüber nachdenkt, ob er nicht beides verlieren könnte, der hat
bereits verloren. Zumindest wenn er Wert darauf legt, nach Höherem sprich nach
dem Speck zu streben. Der Speck hing tatsächlich immer höher oben als die
Wurst.
Das
Einsatzgebiet dieses Sprichwortes ist groß und lässt sich in viele Lebensbereiche
übertragen. Will man mit einer kleinen Gefälligkeit eine große Gegenleistung
erzielen oder sich mit einer kleinen Gabe eine wertvollere einhandeln. Auf
jeden Fall erhofft man ein Gegengeschenk. Wobei die Betonung – wie bei der
Wurst eben auch – auf der Hoffnung liegt. Gelegentlich kann das ja auch ins
Auge gehen. Was heißt, dass manche Menschen dankbar annehmen, ohne das erwünschte
Ergebnis. Dann ist die Wurst weg. Und es gibt auch keinen Speck. Man hat mit
der Wurst zur Speckseite geworfen und entweder den Speck ergattert oder beides
verloren.