Dienstag, 3. November 2015

Bonmot "Honig ums Maul schmieren"

Bonmot "Honig ums Maul schmieren"


Damit will man sagen, dass man jemand schmeichelt, um ihn günstig für sich zu stimmen. Man schleimt wie wir im Deutschen auch gelegentlich sagen. Honig und Schleim. Beides ist klebrig, das ist wohl wahr. Den Honig aber als schleimige Masse zu bezeichnen würde der Qualität des Imker-Produktes Unrecht tun. Also kann man wohl diese Herkunft ausschließen.

Manche Quellen begründen den Ursprung darin, dass man jemandem Honig mit dem Löffel verabreicht - vorzugsweise den kleinen Kindern - um sie gnädig zu stimmen. Gelegentlich wird das süße Naschwerk auch auf dem Schnuller verabreicht, was bekanntlich tatsächlich zu einer ziemlichen Schmiererei ausartet. Auf jeden Fall ein Trick mit Geling-Garantie.

Warum sollte das, wenn es bei den menschlichen Naschkatzen funktioniert, nicht auch bei einem Gott seinen Zweck erfüllen. Die Wendung wird nämlich gelegentlich auch auf einen chinesischen Brauch zurückgeführt. Deren Küchengott sollte dem Glauben nach am 25. des letzten Monats in den Himmel steigen, um dort über die Hausbewohner Bericht zu erstatten. An jenem Tag wurde daher besonders eifrig geopfert und den kleinen Küchengott-Figuren Honig auf die Lippen gestrichen.

Diese Erklärung allerdings findet im „Duden Redewendungen“ wenig Anklang. Er bezieht sich auf das liebevolle Füttern von Kleinkindern, um sie gnädig zu stimmen.