Bonmot "Honig ums Maul schmieren"
Damit
will man sagen, dass man jemand schmeichelt, um ihn günstig für sich zu
stimmen. Man schleimt wie wir im Deutschen auch gelegentlich sagen. Honig und
Schleim. Beides ist klebrig, das ist wohl wahr. Den Honig aber als schleimige
Masse zu bezeichnen würde der Qualität des Imker-Produktes Unrecht tun. Also
kann man wohl diese Herkunft ausschließen.
Manche
Quellen begründen den Ursprung darin, dass man jemandem Honig mit dem Löffel
verabreicht - vorzugsweise den kleinen Kindern - um sie gnädig zu stimmen. Gelegentlich
wird das süße Naschwerk auch auf dem Schnuller verabreicht, was bekanntlich
tatsächlich zu einer ziemlichen Schmiererei ausartet. Auf jeden Fall ein Trick
mit Geling-Garantie.
Warum
sollte das, wenn es bei den menschlichen Naschkatzen funktioniert, nicht auch
bei einem Gott seinen Zweck erfüllen. Die Wendung wird nämlich gelegentlich
auch auf einen chinesischen Brauch zurückgeführt. Deren Küchengott sollte dem
Glauben nach am 25. des letzten Monats in den Himmel steigen, um dort über die
Hausbewohner Bericht zu erstatten. An jenem Tag wurde daher besonders eifrig
geopfert und den kleinen Küchengott-Figuren Honig auf die Lippen gestrichen.
Diese
Erklärung allerdings findet im „Duden Redewendungen“ wenig Anklang. Er bezieht
sich auf das liebevolle Füttern von Kleinkindern, um sie gnädig zu stimmen.