Fünf Geschichten
rund um Weihnachten.
Die Erzählungen lassen den Leser eine Reise nach Zürich, Luzern, den Balkan,
nach Arbabien und Kanada antreten bis ins Weltall. Alle Erzählungen drehen sich
irgendwie rund um das höchste Fest der Christenheit und die damit verbundene
Botschaft der Liebe und Hoffnung, ohne dabei als ausschließlich religiöse
Geschichten zu erscheinen.
Ganz
und gar nicht weihnachtlich beginnt die erste Geschichte mit einer Diskussion
um Atomkraftwerke; auch der Titel „Zink und Zank“ lässt nicht auf eine Hommage
an die Liebe schließen. Dennoch gelingt es dem Autor, einen spannenden Bogen
über Umweltthemen, Greenpeace-Aktivitäten und Kadmium konterminierte
Schwefelsäure, welche im Meer verklappt werden soll, bis hin zu zwei
Liebesgeschichten zu ziehen.
Die
zweite Geschichte „Weihnacht eines Träumers“ ist entgegen dem Versprechen des
Erzählers eine sehr wohl tränenreiche Geschichte, je nachdem wie man sie
versteht. Aber, da hat der Autor nicht zu viel versprochen, auf jeden Fall eine
lesenswerte Erzählung für Kinder und Erwachsene. Und sie befasst sich mit einer
besonderen Freundschaft, mit Liebe und damit, wie man herausfinden kann wann es
sich um einen Traum handelt oder Realität ist. Je nachdem wie man es versteht.
Teil
drei „Der Gast“ ist eine sehr kurze Geschichte und gleicht einer biblischen
Erzählung, sie handelt von Nächstenliebe über führt über die Liebe zu Gott als
Quell aller Liebe. Sehr rührend und tatsächlich im Hinblick auf die Herbergsfreundschaft
überaus weihnachtlich angehaucht.
Auch
wenn der Autor allen, die nichts übrig haben für Science Fiction rät, das
Kapitel „6,72 Hektostunden“ zu überspringen. Man sollte dies nicht. Die
Geschichte gibt Hoffnung, dass es auch in ferner Zukunft zwischen Raumschiff
und Fischmehlpastete Liebe geben wird und besticht mit einer außergewöhnlichen
Wendung, welche wiederum Bezug nimmt auf das christliche Fest Weihnachten.
„Aber
das, sagte ich mir, beweist nichts“, die vorletzte Erzählung handelt um
unerfüllte Liebe, die auch unerfüllt bleiben wird. Die - glaubt man dem Autor -
häufig, ohne es zu wissen, die Erfüllteste von allen ist.
Der
letzte Text „Die Belagerung von Wyssenburg“ spielt während der Zeit des Krieges
der Osmanen gegen die Christen und handelt von einer besonderen Form der Liebe,
der Nächstenliebe. Neben einer philosophischen Betrachtung des Christentums
wird auch die Frage geklärt, ob der Gedanke an Weihnachten in uns ein Gefühl
der Güte und Nachsicht wecken kann.
Alle Erzählungen
lesen sich flüssig und spannend, ohne den Schwerpunkt des Autors - Weihnachten
und die damit verbundene Botschaft der Liebe und Hoffnung - außer Acht zu
lassen. Und es trägt darüber hinaus der Philosophie des Grünkreuzverlages in
vollem Umfang Rechnung: Die Welt als das zu sehen, was sie ist. Nicht das
Paradies, ober dort, wo sich die Liebe behauptet das Abbild davon.
Weihnachten
eines Träumers von Werner Niederer, Grünkreuzverlag, ISBN 978-3-9523897-2-0, www.grünkreuzverlag.de