Bonmot "Wo der Pfeffer wächst"
Manchmal
wünscht man jemanden dorthin, wo der Pfeffer wächst und zwar meistens dann,
wenn der Betreffende nicht erwünscht ist oder man ihn einfach nicht sehen will.
Wo der Pfeffer wächst – das war einst auf jeden Fall ausgesprochen weit weg.
Wo der Pfeffer wächst – das war einst auf jeden Fall ausgesprochen weit weg.
Gelegentlich
wurde den „Usern“ dieses Sprichwortes ein ganz besonders bösartiger Wunsch
unterstellt. Eine Deutung der Herkunft dieses Ausdrucks bezieht sich nämlich
auf Französisch-Guayana. Eine Region Frankreichs in Südamerika. 1852 bis 1951
existierte dort eine Strafkolonie unter dem Namen „Archipel der
Verdammten". Wenn man jemanden dorthin verbannen wollte, dann hatte man
ein sehr schlechtes Ansinnen. Dort in Lateinamerika wächst außerdem der scharfe
Cayenne-Pfeffer. Allerdings wird Cayenne nicht aus der Frucht des
Pfeffergewächses, sondern aus Paprika hergestellt.
Andere
Quellen beziehen sich auf die Entdeckung des Seeweges nach Indien. So soll der
Ausspruch zu einer Zeit entstanden sein, als der Pfeffer von dort nach Europa
transportiert wurde. Und die Malabarküste in Indien lag für damalige
Verhältnisse schon in fast unerreichbarer Entfernung, am Ende der Welt beinah. Wenn
man jemanden dorthin wünschte, der kam ebenfalls so schnell nicht wieder. Zumindest
zu der Zeit, als die Redewendung entstand. Der Ausspruch stammt aus Thomas Murners Werk
"Narrenbeschwörung" aus dem Jahr 1512 herrühren.
Heute,
da die Flugzeuge mit ihrer großen Geschwindigkeit die Menschen an alle
beliebigen Teile der Erde bringen, müsste man jemanden den man nicht mehr sehen
will noch viel weiter weg schicken. Damit er auf alle Fälle nicht so bald
wieder auftaucht. Da wird wohl in absehbarer Zeit auch der Mond nicht mehr
ausreichend weit entfernt sein. Vielleicht wäre in Zukunft die Sonne die
bessere Option. Leider wächst da nichts.
So
kommen wir zum Ende der Serie über kulinarische Sprüche noch auf ein neu
erfundenes Bonmot exklusiv für die Leserl. Ihn wünschen wir auf
keinen Fall an den Ort, „an dem Ikarus sich seine Flügel verbrannt hat“ - die
Sonne.
Dafür
wünschen wir allezeit die Sonne im Herzen.