Der Bergsteiger
Herbert Tichy wäre 2012 einhundert Jahre alt geworden. Ein Abenteurer,
Reiseschriftsteller, Journalist, Reisender, Globetrotter und Forscher. Ein
Wanderer zwischen den Welten und eine faszinierende Persönlichkeit, wie
Wolfgang Nairz über ihn schreibt. Verstorben ist er kurz nach der Feier seines
75. Geburtstages in Wien. Noch lange weiterleben werden aber sein Mythos, seine
Geschichten und Berichte und die Menschen, welche von ihm direkt und aus seinen
Büchern gelernt haben.
Das
Leben als Reise ist kein Buch über die Erfolge oder die Erzählungen des
Reiseschriftstellers, Sie werden beschrieben, spielen aber nur eine
untergeordnete Rolle Im Vordergrund steht das Denken und Fühlen des Menschen
Herbert Tichy.
Das
Buch wiederholt nicht seine unglaublich bildhaft geschriebenen Texte, sondern
lässt Personen zu Wort kommen, welche ihn gekannt haben. Menschen die ihn unter
verschiedenen Lebensbedingungen kennen- und
lieben gelernt haben und während unterschiedlicher Zeitabschnitte seines Wirkens begleitet haben. Anekdoten über Tichy
und mit ihm erlebte Situationen des alltäglichen Lebens bereichern das Buch.
Respektvoll
beschreiben sie die Höhen und Tiefen, die Zweifel und die Einzigartigkeit
dieses begnadeten Schriftstellers. Seine Bedeutung als Bergsteiger, der das
Himalaya-Bergsteigen revolutioniert hat. Und darüber hinaus was wir laut Lutz
Maurer, der ihn als Kameramann kennen gelernt hat, von ihm lernen können. Wege nach Weisheit zu
suchen.
Karl
Lukan, österreichischer Bergsteiger und Autor von mehr als fünfzig Büchern zum
Thema Bergsteigen berichtet über Tichys gespaltenes Verhältnis zum Schreiben, Susanne
Hochwälder von ihrem ersten Treffen in ausgelassener Runde mit Tichy kurz nach der
Bezwingung des über 8000 Meter hohen Berges Cho Oyu in Tibet gemeinsam mit
seinem Bergkameraden Sepp Jöchler. Dessen Tochter erinnert sich an den
Bergkameraden ihres Vaters als Respektsperson, der eine große Gelassenheit
ausgestrahlt hat und ist nach ihren Angaben froh, ihn kennen gelernt zu haben
und wäre dafür gerne in einem reiferen Altern gewesen.
Im
Anhang finden sich einige Original-Briefe an Tichy im Hinblick auf die
Cho-Oyu-Expedition, Literaturhinweise und eine kurze Übersicht über die
Lebensdaten. Eingestreut in den Band befinden sich zahlreiche Originalbilder.
Ein Buch, welches
uns den Autor und sein Schaffen so nahe bringt, dass man glauben könnte er
selbst hätte uns ein Stück unseres Lebensweges begleitet.
Herbert
Tichy, Das Leben als Reise, Tyrolia Verlag, ISBN 978-3702-2317-29, www.tyrolia-verlag.at