Dienstag, 3. November 2015

Bonmot "Es brennt wie Zunder"

Bonmot "Es brennt wie Zunder"


Ebenfalls – wenn auch etwas entfernt – mit dem Essen zu tun hat eine weitere Redensart. Heute haben wir hochmoderne Öfen und Mikrowellen, um unsere Speisen zu erwärmen. Aber dereinst – vor sehr, sehr langer Zeit, da wurde über offenem Feuer gekocht. Manche machen das zwar heute auch, aber nur aus Spaß an der Freude. Notwendig hätten sie es nicht angesichts Umluft, Ceranfeld und so weiter und so weiter.

Unsere Vorfahren waren zunächst einmal nur in der Lage, Feuer am brennen zu halten, bevor sie herausfanden wie man es schaffen konnte, dasselbe zu entfachen. Im praktischen Sinne. Jedenfalls mussten mangels Feuerzeug oder Elektroanzünder in der Steinzeit andere Methoden her, um an die begehrte Wärmequelle zu kommen.

Nun - aus der Zeit, als man noch mit eigenen Händen das Feuer entfachen musste, stammt der Ausdruck „es brennt wie Zunder“. Wenn etwas brennt wie Zunder, dann brennt es sehr leicht und sehr gut. Aber immer ist dafür eine Quelle nötig, an der es sich entzünden kann, ein Funken. Der wurde meist mit zwei Feuersteinen entfacht. Fiel der Funken dann auf den darunterliegenden Zunder bedurfte es nur noch eines kleinen Windstoßes und es brannte wie Zunder eben brennt - lichterloh. Zunder ist ein leicht entflammbarer Schwamm, den unsere Urahnen als Unterlage verwendet haben.
Es handelt sich dabei um einen Baumschwamm. Das Feuerzeug der Steinzeit bestand aus einem Behälter mit Zunder, einem Feuerstein und einem Pyritstein zum Fukenschlagen. So einen Zunder trug übrigens auch der berühmte „Ötzi“, die 5300 alte Gletschermumie aus der Jungsteinzeit, der 1991 in den Alpen in Südtirol gefunden wurde, bei sich.