Métronom
Die Geschichte
Frankreichs im Takt der Pariser Métro: Jede Haltestelle ruft durch ihren
Standort oder ihren Namen ein Stück der Vergangenheit und der Entwicklung nicht
nur von Paris, sondern von ganz Frankreich in Erinnerung. Die Metrostationen
führen direkt in die Geschichte hinein. Das Buch soll ein Instrument sein, das
den Takt schlägt und die Zeit rhythmisiert. Deswegen wurde für die Reise durch
Paris der Buchtitel „Métronom“ gewählt.
So
jedenfalls beschreibt der Autor die Idee für sein Buch. Der, wie er sagt mit
seinem Beruf Geschichte betreiben kann. Als Schauspieler schlüpfte er in die
Rolle von La Fontaine, Fouquet, Mozart oder Sartre. So wurde in gewisser Weise
die Geschichte zu seiner Berufung und zur Inspiration für das Buch. Lorànt
Deutsch verfügt durch seine Erfahrungen über eine „Zeitmaschine“. Dieses Wissen
und die Kenntnis der Vorgänge in den vergangenen Jahrhunderten finden sich in
seinem Werk wieder.
Der
Leser wird durch die Geschichte geführt, beginnend an der Métro-Station „Ile de
la Cité“. Dem Platz, welcher die Anfänge von Paris aufzeigen soll. Die Ile de
la Cité hat tatsächlich die Form einer Wiege, ob es tatsächlich die Wiege von
Paris ist - dieses Lutetia, Oppidum der Parisii, auf einer Insel in der
Seine gelegen, von denen Julius Caesar
in seiner Schrift der Gallische Krieg erzählt?
Ein
paar Jahrhunderte später ist Paris die Hauptstadt von Frankreich. An der
Station Auguste Philippe erlebbar durch zahlreiche Fragmente des ehemals neun
Meter hohen und drei Meter dicken Festungswalls.
Bis
der Leser schließlich im 21. Jahrhundert angekommen ist, in „La Defense“, nach
Meinung des Autors die Krone des schlechten Geschmacks. Womit die Grande Arche
gemeint ist.
Gewiss
wird ein Paris Tourist nicht kreuz und quer durch die Gegend fahren, um an den
einzelnen Stationen der Métro die Spielstätten vergangener Jahrhunderte zu
erforschen. Aber für denjenigen der sich etwas mehr Zeit nehmen will, kann das
Buch als intensiver Reiseführer dienen. Die eine oder andere Station steht
vielleicht ohnehin auf dem Plan, wie z.B. die Station Palais Royal – Museé du
Louvre, weil dort der Ausstieg zum Louvre ist zum Beispiel. Auf jeden Fall ist
es ein interessanter Leitfaden und sollte man zufällig eine dieser Stationen
ohnehin auf seinem Weg durch Paris begegnen, so verhelfen die Beschreibungen
dazu, die Geschichte des Platzes zu erspüren.
Die Idee für den
Aufbau des Buches ist außergewöhnlich und gut gelungen. Ein geeignetes Konzept,
mit Hilfe der Métrostationen durch die Jahrhunderte in Paris zu wandeln.
Während der Lektüre hat der Leser das Gefühl, persönlich durch die Geschichte
der Stadt an der Seine geführt zu werden.